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Putz' munter - und fern bleibt der Zahnarzt

Veröffentlicht am 05.06.2018 • Von Giovanni Mària

Putz' munter - und fern bleibt der Zahnarzt

Die Angst ist immer dabei - und das schlechte Gewissen. Die Angst vor einem Loch, vor Schmerzen und vor dem vermaledeiten Bohrer. Und alles nur, weil die jährlichen Vorsorgetermine beim Zahnarzt nicht eingehalten und seine Mahnungen und Warnungen in den Wind geschlagen wurden. Das typische Drohvokabular ist bekannt: Was für eine Kraterlandschaft - Sie müssen besser putzen!

Die Zahnfleischtaschen sind ziemlich tief. Das kann bis auf die Knochen gehen. Zu diesem Schreckensszenario passen Zahlen, die die Krankenkasse Barmer bekanntgegeben hat. Demnach haben sich im Jahre 2016 deutschlandweit nur 71,5 Prozent der Versicherten zu einer Routineuntersuchung in der Zahnarztpraxis überwinden können, in Bayern waren es immerhin 73,7 Prozent.

"Karies lässt sich heute in der Regel vermeiden"


Aus medizinischen Gründen ist der Besuch in der Zahnarztpraxis allerdings nicht immer nötig. Das menschliche Gebiss ist in bestimmten Lebensphasen besonders anfällig für Karies - das betrifft das Vorschulalter, die Pubertät, die Schwangerschaft und das Seniorenalter. Zu dieser Zeit sind regelmäßige Kontrollen wichtig und sinnvoll. Wer hingegen mit 30, 40 oder 50 Jahren mehrmals hintereinander keine Löcher aufweist, muss nicht unbedingt jedes Jahr seinen Zahnstatus untersuchen lassen.

Weil Vorsorge und Zahnhygiene seit Jahrzehnten immer besser geworden sind, ist die Qualität der Zähne in Deutschland kontinuierlich gestiegen. "Karies lässt sich heute in der Regel vermeiden", sagt Rainer Hahn, Zahnarzt aus Tübingen, der auf eine umfangreiche Lehrtätigkeit an Universitäten zurückblickt. "Zwölfjährige Jugendliche haben heute im Durchschnitt weniger als eine Füllung. Bei ihnen ist zumeist maximal ein Zahn von Karies betroffen." Gleichaltrige in den 1970er-Jahren hatten hingegen noch vier bis sieben Füllungen im Mund.

Für die optimale Zahnpflege empfiehlt es sich, täglich Zahnseide für die Zwischenräume zu nutzen, die mit der Bürste nicht zu erreichen sind, sowie gründlich zu putzen. Der schädliche Biofilm - früher als Plaques bezeichnet - aus Essensresten und Bakterien bildet sich alle 48 Stunden neu, kann aber durch systematisches Bürsten um mehr als 90 Prozent abgeschrubbt werden. "Nur ein bisschen Wohlfühlschaum bringt wenig", sagt Hahn.

"Es ist wichtig, Kauflächen, sowie Außen- und Innenseiten ordentlich zu reinigen." Wer sich daran hält, dem schadet auch ein Betthupferl nach dem Zähneputzen nichts. Hahn warnt davor, direkt nach Genuss von Orangensaft, Wein oder Bier die Zähne zu putzen. Mindestens eine, besser zwei Stunden sollten verstreichen, weil die Säure in den Getränken den Zahnschmelz aufweicht und dieser durch starkes Bürsten weiter angegriffen wird.

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Sueddeutsche Zeitung

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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