Alle Informationen über Kolorektales Karzinom

Kolorektalkrebs umfasst zwei Arten von Krebs: Dickdarmkrebs und Mastdarmkrebs. Sie entwickeln sich aus den Zellen, die die Innenwand des Dickdarms oder des Mastdarms auskleiden. Dieser Krebs befällt in 60% der Fälle den Dickdarm und in 40% der Fälle den Mastdarm.

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Darmkrebs: Alles, was Sie wissen müssen

Was ist Darmkrebs?

Definition

Der Grimmdarm (Kolon) und das Rektum bilden zusammen den Dickdarm, den letzten Teil des Verdauungstrakts. Die Hauptaufgabe des Grimmdarms besteht darin, Wasser und Salz aus den Nahrungsresten (den Resten, die nach der Aufnahme von Nährstoffen im Dünndarm entstehen) zu absorbieren, um auf dem Weg durch den Dickdarm einen immer festeren Stuhl zu bilden. Der Stuhl wird dann im Rektum gespeichert, bevor er durch den Anus entleert wird.

Krebs ist die Umwandlung einer ursprünglich normalen Zelle, die sich übermäßig vermehrt und eine Masse bildet, die als bösartiger Tumor bezeichnet wird.

Kolorektalkrebs umfasst zwei Arten von Krebs: Dickdarmkrebs und Mastdarmkrebs. Sie entwickeln sich aus den Zellen, die die Innenwand des Dickdarms oder des Mastdarms auskleiden.

Dieser Krebs befällt in 60% der Fälle den Dickdarm und in 40% der Fälle den Mastdarm.

In 60-80% der Fälle entsteht Darmkrebs aus einem gutartigen Tumor, einem Polypen (mit adenomatöser oder girlandenförmiger Ausbildung), der sich allmählich in einen bösartigen Tumor verwandelt. Dieser Umwandlungsprozess vollzieht sich in der Regel innerhalb von fünf bis zehn Jahren.

Kommt Darmkrebs häufig vor?

Etwa jede achte Krebserkrankung betrifft den Darm.

Er steht außerdem an der dreizehnten Stelle für krebsbedingte Todesfälle bei allen Geschlechtern

Im Jahr 2018 wurde die Zahl der neuen Fälle von Darmkrebs auf 60 000 geschätzt, davon 55% Männer und 45% Frauen, mit einem mittleren Erkrankungsalter von 72 Jahren bei Männern und 75 Jahren bei Frauen.

Die Sterblichkeitsrate ist rückläufig, was auf die in Deutschland organisierte Früherkennung für Patienten zwischen 50 und 65 Jahren zurückzuführen ist, was eine frühere Diagnose ermöglicht, sowie auf verbesserte Behandlungsmöglichkeiten.

Die relative 5-Jahres-Überlebensrate (Anzahl der Personen, die 5 Jahre nach der Diagnose noch am Leben sind) liegt bei 63% der Männer sowie bei 65% der Frauen, aber wie bei allen Krebsarten gilt auch hier: je früher die Diagnose gestellt wird, desto höher sind die Überlebenschancen.

Symptome und Komplikationen bei Darmkrebs

Darmkrebs ist häufig asymptomatisch, aber er kann auch eine Reihe von unspezifischen Symptomen verursachen, bei denen Sie Ihren Arzt aufsuchen sollten, um die Diagnose zu bestätigen oder auszuschließen.

Diese Symptome sind die folgenden:

  • Störungen der Darmtätigkeit: plötzliche oder sich verschlimmernde Verstopfung, lang anhaltender Durchfall, Wechsel zwischen Verstopfung und Durchfall oder ständiger Stuhldrang
  • Rotes Blut im Stuhl (Rektorragie) oder ein ungewöhnlich schwarzer Stuhl (Meläna).
  • Schmerzen im Bauch oder im Rektum
  • Eine Masse bei der Palpation des Abdomens
  • Allgemeine Anzeichen wie unerklärlicher Gewichts- oder Appetitverlust, große Müdigkeit (Asthenie), anhaltendes Fieber oder die Entdeckung einer Anämie bei einer Blutuntersuchung

Ursachen und Risikofaktoren bei Darmkrebs

Verschiedene Risikofaktoren erhöhen das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Diese Risikofaktoren sind die folgenden:

  • Das Alter, insbesondere ein Alter von über 50 Jahren, erhöht das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Tatsächlich sind 9 von 10 Betroffenen älter als 50 Jahre.
  • Der Lebensstil: Ernährung mit zu viel rotem Fleisch/Wurstwaren und/oder wenig Ballaststoffen, übermäßiger Alkoholkonsum, Rauchen, Bewegungsmangel, Übergewicht oder Fettleibigkeit, etc.
  • Die persönliche oder familiäre Vorgeschichte eines gutartigen kolorektalen Tumors (Adenom) oder von Darmkrebs
  • Eine persönliche Vorgeschichte von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED).
  • Familiäre Formen von Darmkrebs, die auf genetische Mutationen zurückzuführen sind (Lynch-Syndrom (2HNPCC), familiäre adenomatöse Polyposis, andere)

Risikofaktoren, die mit dem Lebensstil zusammenhängen, sind veränderbare Faktoren. So kann eine gesunde Lebensweise (ausgewogene Ernährung, Überwachung des Gewichts, regelmäßige körperliche Aktivität, nicht rauchen, Einschränkung des Alkoholkonsums, etc.) das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, senken.

Diagnose von Darmkrebs

Früherkennung

Durch die Darmkrebsvorsorge können Krebsvorstufen und krebsartige Läsionen in einem frühen Stadium erkannt werden, wodurch die Heilungschancen erhöht werden.

In Deutschland wird die Vorsorgeuntersuchung je nach Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, angepasst.

Die Empfehlungen für die Früherkennung und die Nachsorge werden an jede Risikostufe angepasst.

Die allgemeine Bevölkerung zwischen 50 und 65 Jahren, die asymptomatisch ist und keine familiäre Veranlagung hat, gilt als Bevölkerung mit mittlerem Risiko, da das Risiko mit dem Alter steigt.

In diesem Fall beruht die Vorsorge-Strategie auf einer organisierten Früherkennung, auf das in einem Brief alle fünf Jahre hingewiesen wird. Es handelt sich zwischen dem Alter von 50-55 um einen jährlich durchzuführenden Stuhltest, bei dem nach Blut im Stuhl gesucht wird. Wenn der Test positiv ausfällt, wird eine Koloskopie durchgeführt. Männern ab 50 sowie Frauen ab 55 wird empfohlen, eine Darmspiegelung zu machen, die bei unauffälligem Befund danach nur noch alle zehn Jahre durchgeführt wird. Wer keine Darmspiegelung möchte, kann ab 5 Jahren auch alle zwei Jahre einen Stuhltest durchführen lassen.

Als Patienten mit erhöhtem Risiko gelten Personen mit einer persönlichen Vorgeschichte von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED, einschließlich Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) sowie Personen mit einer persönlichen oder familiären Vorgeschichte (ersten Grades) von kolorektalen Adenomen oder Krebs.

Für diese Patienten wird eine individuelle Vorsorge im Rahmen einer gastroenterologischen Beratung und einer spezialisierten Nachsorge durchgeführt. Die empfohlene Vorsorge-Strategie in diesem Fall ist die Koloskopie oder Chromoendoskopie.

Ein sehr hohes Risiko besteht bei Personen, in deren Familie Erbkrankheiten vorkommen, die den Dickdarm oder das Rektum betreffen, darunter finden sich:

  • Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP).
  • Erbliches nicht-polypöses kolorektales Karzinom (HNPCC, Lynch-Syndrom).

Bei diesen Patienten wird eine individuelle Vorsorge durchgeführt, bei dem zunächst in einer onkogenetischen Beratung auf eine mögliche Mutation getestet wird.

Wenn der Test positiv ausfällt, wird eine spezielle Betreuung eingeleitet, die eine gastroenterologische Beratung und die Durchführung einer Chromoendoskopie (eine Zusatzuntersuchung zur Koloskopie, bei der die Schleimhaut gefärbt wird, um die endoskopische Untersuchung zu verfeinern) umfasst, die je nach Kontext mehr oder weniger regelmäßig durchgeführt wird.

Wenn der Test negativ ausfällt, wird keine spezielle Betreuung eingeleitet, der Patient wird im Bereich des mittleren Risikos eingestuft und muss sich an die organisierte Früherkennungsstrategie halten.

Diagnose von Darmkrebs

Um die Diagnose Darmkrebs zu bestätigen, wird eine diagnostische Untersuchung durchgeführt.

Diese besteht aus zwei Teilen:

  • Die Erstuntersuchung, die die Bestätigung des Vorhandenseins von Krebs, seiner Lokalisation und seiner Art ermöglicht
  • Die Stadienbestimmung, die es ermöglicht, die Ausbreitung des Krebses zu beurteilen und das Stadium des Krebses zu bestimmen

Die Erstuntersuchung

Die Erstuntersuchung beginnt mit einer klinischen Untersuchung (Gespräch mit dem Patienten, Abhören, Abtasten des Abdomens, etc.), die von einem Allgemeinmediziner oder einem Gastroenterologen im Rahmen eines Arzttermins durchgeführt wird. Der Arzt informiert sich über den Allgemeinzustand des Patienten, seine persönliche und familiäre Krankengeschichte, seine bestehende Behandlung und die verschiedenen Risikofaktoren.

Anschließend wird eine rektale Untersuchung (Abtasten der Innenseite des Rektums mit dem Zeigefinger) durchgeführt, um zu diagnostizieren, ob ein Tumor im Rektum vorhanden ist.

Schließlich führt der Gastroenterologe eine Koloskopie durch, eine Untersuchung des Inneren des Dickdarms mithilfe eines Endoskops, durchgeführt unter Vollnarkose.

Diese Untersuchung ermöglicht es, die Innenwand des Dickdarms zu betrachten und so mögliche Läsionen zu erkennen. Mit dieser Technik können auch Proben (Biopsie) von abnormal erscheinendem Gewebe im Dickdarm entnommen und anschließend analysiert werden.

Die Koloskopie mit einer Biopsie ist die Standarduntersuchung zur Diagnose von Darmkrebs.

Schließlich wird eine pathologisch-anatomische Untersuchung des bei der Biopsie entnommenen Gewebes vorgenommen. Diese Untersuchung wird von einem Spezialisten zunächst mit bloßem Auge und dann unter dem Mikroskop durchgeführt und ermöglicht es, das Gewebe zu analysieren und zu bestimmen, ob es krebsartig ist oder nicht.

Die Stadienbestimmung

Vor Beginn der Behandlung wird ein biologischer Test (Bluttest) durchgeführt, um den allgemeinen Gesundheitszustand des Patienten beurteilen zu können.

So werden die Menge und Qualität der verschiedenen Blutzellen, die Funktion von Niere und Leber sowie die Konzentration eines Tumormarkers namens CEA (Carcinoembryonales Antigen) gemessen, der Hinweise auf das Vorhandensein eines Tumors und den Krankheitsverlauf geben kann. Die Messung dieses Tumormarkers hat jedoch nur einen geringen diagnostischen Wert und wird vor allem dazu verwendet, die Entwicklung nach der Behandlung zu verfolgen.

Anschließend wird eine Computertomographie des Thorax, des Unterleibs sowie des Beckens durchgeführt. Bei dieser Untersuchung werden Röntgenstrahlen in niedriger Dosis verwendet, um Schnittbilder der Organe zu erstellen und so nach Anomalien in Bezug auf die untersuchten Organe, ihre Größe und ihre Lage zu suchen.

Bei dieser Untersuchung werden selbst sehr kleine Anomalien entdeckt.

Vor der Untersuchung wird ein (meist jodhaltiges) Kontrastmittel injiziert, um die Blutgefäße besser sichtbar zu machen und mögliche Anomalien in den Organen zu unterscheiden.

Andere radiologische Untersuchungen können zusätzlich oder anstelle der Computertomographie des Thorax, des Unterleibs sowie des Beckens durchgeführt werden:

  • MRT der Leber oder CT des Brustkorbs: als Alternative zur Computertomographie des Thorax, des Unterleibs sowie des Beckens in Fällen, in denen die Injektion eines jodhaltigen Kontrastmittels nicht möglich ist. Die Ziele dieser Untersuchungen sind die gleichen wie bei der vorher genannten Technik.
  • Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Bei dieser Technik wird schwach radioaktive Glukose in den Blutkreislauf injiziert, welche von den Krebszellen stärker verbraucht und gebunden wird als von normalen Zellen. So liefert diese Technik genaue Bilder von Bereichen des Körpers, die reich an Krebszellen sind.

TNM-Klassifikation bei Darmkrebs

T (Tumor):

  • Tis: Carcinoma in situ (intraepitheliales oder intramuköses Karzinom)
  • T1: Tumor, der sich in die Submukosa ausgebreitet hat
  • T2: Tumor, der sich in die Muskularis propria ausgebreitet hat
  • T3: Tumor, der sich in die Subserosa ausgebreitet hat
  • T4: Tumor, der das Bauchfell und/oder mindestens ein/e benachbarte/s Struktur/Organ befallen hat
    • T4a: Befall des Bauchfells (viszerales Peritoneum)
    • T4b: Befall von benachbarten Strukturen

N (Befall der regionalen Lymphknoten):

  • N0: Keine Metastasen regionärer Lymphknoten
  • N1: Metastasen in ein bis drei regionären Lymphknoten
    • N1a: Metastasen in einem regionären Lymphknoten
    • N1b: Metastasen in zwei bis drei regionären Lymphknoten
    • N1c: Tumorknötchen in der Subserosa oder im nicht peritonealen perikolischen oder perirektalen Gewebe bei Fehlen eines metastatischen Lymphknotens
  • N2: Metastasen ≥ 4 regionäre Lymphknoten
    • N2a: Metastasen in vier bis sechs regionären Lymphknoten
    • N2b: Metasten in ≥ 7 regionären Lymphknoten

M (Fernmetastasen):

  • M0: Keine Fernmetastasen
  • M1:
    • M1a: Fernmetastasen, die sich auf ein Organ ohne peritonealen Befall beschränken: Leber, Lunge, Eierstock, nicht-regionäre Lymphknoten, …
    • M1b: Metastasen, die mehr als eine Metastasenstelle erreichen
    • M1c: Peritoneal-Metastasen mit oder ohne Befall eines anderen Organs

Anhand dieser TNM-Klassifikation wird das Tumorstadium bestimmt:

  • Stadium I: T1/T2N0M0
  • Stadium II:
    • IIA: T3N0M0
    • IIB: T4aN0M0
    • IIC: T4bN0M0
  • Stadium III: T1-T4/N1-N2/M0
  • Stadium IV: alle T/ alle N/M1 (M1a/M1b/M1c)

Behandlung bei Darmkrebs

Wie bei jeder Krebserkrankung wird die Behandlung für jeden Patienten individuell festgelegt, indem sie sich nach seinen Besonderheiten (Art des Tumors und Lokalisation, Krankheitsstadium, Alter und Allgemeinzustand des Patienten, …) richtet.

Um das Risiko von Komplikationen während und nach der Behandlung zu verringern, ist es notwendig, mit dem Rauchen und dem Alkoholkonsum aufzuhören.

Die wichtigsten Behandlungsmethoden bei Darmkrebs sind Operation und medikamentöse Therapien wie konventionelle Chemotherapien und/oder zielgerichtete Therapien. Die Strahlentherapie wird bei der Behandlung dieser Krebsart selten eingesetzt.

Um die Behandlung zielgerichtet auszulegen, wird eine prätherapeutische Untersuchung vorgenommen, die eine kardiovaskuläre Beurteilung zur Bestimmung der kardialen Risiken eines chirurgischen Eingriffs unter Anästhesie, eine klinische und ernährungswissenschaftliche Beurteilung zur Messung des Gewichts und der Größe des Patienten, zur Berechnung des BMI, zur Suche nach einem möglichen Gewichtsverlust und schließlich eine Bestimmung mehrerer Proteine im Blut beinhaltet. Bei Patienten über 75 Jahren wird außerdem eine geriatrische Beurteilung durchgeführt, um die Gebrechlichkeit des Patienten zu erkennen.

Die Wahl der Behandlung erfolgt im Rahmen einer multidisziplinären Sitzung, an der verschiedene Spezialisten teilnehmen, die die beste Behandlung festlegen.

Diese Wahl erfolgt auf der Grundlage der Eigenschaften der Krebserkrankung und insbesondere seines Stadiums, das mithilfe der TNM-Klassifikation bestimmt wird.

Behandlung in Bezug auf das Krebsstadium

Bei Patienten mit Krebs im Stadium I oder II ist der Tumor auf den Dickdarm oder das Rektum beschränkt und ist gegebenenfalls in benachbarte Strukturen eingedrungen, jedoch sind die Lymphknoten nicht befallen und es gibt keine Metastasen.

Bei Krebs im Stadium I beruht die Behandlung auf der endoskopischen Resektion, d.h. der endoskopischen Entfernung bei oberflächlichen Tumoren.

Bei stärker infiltrierenden Tumoren wird eine chirurgische Entfernung durchgeführt.

Bei Krebs im Stadium II ist die Standardbehandlung eine Operation, die in einigen Fällen mit einer Chemotherapie kombiniert wird, wenn Risikofaktoren für ein Rezidiv der Krebserkrankung festgestellt wurden.

Krebs im Stadium III entspricht Tumoren, die einen oder mehrere Lymphknoten befallen hat, es gibt jedoch keine Metastasen.

Die Operation ist auch die Standardbehandlung für Krebs im Stadium III, diese wird aber nach acht Wochen durch eine adjuvante Chemotherapie (nach der Standardbehandlung) ergänzt, deren Dauer je nach Tumor unterschiedlich ausfällt.

Bei Krebs im Stadium IV ist der Krebs in andere Organe eingedrungen und hat Metastasen gebildet. Die Behandlung besteht in diesem Fall aus einer Chemotherapie, die in bestimmten Situationen mit einer gezielten Therapie kombiniert wird.

Die Behandlung wird anhand der Symptome und des Allgemeinzustands des Patienten sowie der Anzahl und der Lage der Metastasen beurteilt.

Wenn die Behandlung gut angeschlagen hat und die Größe des Tumors zurückgegangen ist, kann über einen chirurgischen Eingriff gesprochen werden.

Während der Behandlung können mehr oder weniger regelmäßig bildgebende Untersuchungen durchgeführt werden, um die Wirksamkeit der Chemotherapie und die Möglichkeit einer Operation zu beurteilen.

Operation

Bei Darmkrebs können zwei Operationstechniken angewendet werden:

  • Zölioskopie: Eine chirurgische Technik, bei der der Chirurg einen oder mehrere kleine Schnitte in die Bauchdecke macht, um das Innere der Bauchhöhle zu beobachten und an den Organen arbeiten zu können. Durch diese kleinen Einschnitte gelangen eine Art Kamera, die mit einem Bildschirm verbunden ist, und die chirurgischen Instrumente in den Bauchraum. Der Chirurg operiert, während er auf den Bildschirm schaut.
  • Laparotomie: Ein chirurgischer Eingriff, bei dem die Bauchdecke durch einen Schnitt geöffnet wird, sodass der Chirurg die gesamte Bauchhöhle beobachten und abtasten kann.

Die Operation besteht aus der Entfernung des Tumors und etwas vom umliegenden gesunden Gewebe. Manchmal muss auch ein Teil des Dickdarms oder des Rektums entfernt werden, in dem sich der Tumor befindet. Der Chirurg führt dann eine Anastomose durch, d.h. er verbindet die beiden verbliebenen Segmente des Dickdarms miteinander.

In bestimmten Situationen (z.B. bei einer zu starken Entzündung des Unterleibs) kann ein künstlicher Darmausgang (Stoma) gelegt werden (Kolostomie oder Ileostomie). Dabei wird der Verdauungstrakt direkt mit der Bauchhaut verbunden und eine Öffnung geschaffen, durch die der Stuhl abgeleitet wird.

In den meisten Fällen ist das Stoma vorübergehend, es kann aber auch dauerhaft sein.

Chemotherapie

Die Chemotherapie ist eine Krebsbehandlung, die darauf abzielt, Krebszellen unabhängig von ihrem Standort im Körper zu eliminieren. Sie wirkt entweder durch die Zerstörung dieser Zellen oder durch die Verhinderung ihrer Vermehrung.

Bei der Behandlung von Darmkrebs können verschiedene Chemotherapeutika eingesetzt werden, entweder allein oder in Kombination mit anderen Medikamenten. Die meisten werden als Injektion verabreicht, auch wenn einige ebenfalls oral in Form von Tabletten eingenommen werden können.

Gezielte Therapien

Gezielte Therapien agieren spezifisch, indem sie das Wachstum der Krebszellen blockieren oder auch das Wachstum der Blutgefäße hemmen, die es dem Tumor ermöglichen, sich mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.

Dieser Ansatz verhindert also die Weiterentwicklung des Tumors, indem entweder direkt auf sein Wachstum oder auf die Blutgefäße eingewirkt wird, die den Tumor mit wichtigen Nährstoffen versorgen, die er zum Wachsen braucht.

Im Falle von Darmkrebs wird die gezielte Therapie in Kombination mit einer konventionellen Chemotherapie durchgeführt.

Die Wahl der gezielten Therapie erfolgt durch die Suche nach einer Mutation des RAS-Gens, die bei etwa 50% der Patienten vorliegt und bei der bestimmte Therapien nicht wirksam sind. Das Vorhandensein oder Fehlen dieser Mutation ermöglicht somit die Wahl der gezielten Therapie, die eingesetzt werden soll.

Nebenwirkungen der Behandlungsmöglichkeiten

Nebenwirkungen der Operation

Nach einem chirurgischen Eingriff kann es zu Müdigkeit kommen, z.B. aufgrund der Anästhesie oder einer mit der Operation verbundenen Angst. Wenn diese Müdigkeit jedoch anhält, ist es wichtig, seinen Arzt darüber zu informieren.

Nach einer Operation können Schmerzen vorkommen, die einige Wochen bis Monate anhalten. In diesem Fall können Ihnen Schmerzmittel angeboten werden. Es ist jedoch wichtig, dass Sie Ihren Arzt im Falle von anhaltenden Schmerzen informieren.

Es kann auch zu Problemen mit der Wundheilung kommen und es können Blutergüsse oder Infektionen im Bereich der Narbe auftreten. Zu deren Behandlung können lokal wirkende Mittel eingesetzt werden, es ist jedoch wichtig, seinen Arzt zu informieren, wenn dies länger andauert.

Eine Fistel ist eine schwerwiegende Komplikation, die bei einer schlecht verheilten Naht zwischen den beiden Dickdarmabschnitten oder zwischen Dickdarm und Rektum beobachtet werden kann. Die Behandlung fällt je nach Schweregrad unterschiedlich aus.

Blutungen im Bauchraum, eine Phlebitis oder eine Lungenembolie sowie Störungen der Darmtätigkeit (Durchfall, Verstopfung) sind weitere Symptome, die beobachtet werden können.

Nebenwirkungen der medikamentösen Behandlung

Bezüglich der medikamentösen Behandlung von Darmkrebs können mehr oder weniger häufig Nebenwirkungen auftreten. Jedes Medikament birgt ein Risiko für Nebenwirkungen, jedoch hängt die Häufigkeit der Nebenwirkungen vom Medikament, der Dosierung und der Person ab, was bedeutet, dass einige Menschen ein höheres Risiko für das Auftreten von Nebenwirkungen haben als andere.

Es sollte angemerkt werden, dass die Nebenwirkungen einer Behandlung nicht im Zusammenhang mit ihrer Wirksamkeit stehen. Mehr oder weniger Nebenwirkungen zu haben deutet nicht auf eine höhere oder niedrigere Wirksamkeit der Behandlung hin.

Die häufigsten Nebenwirkungen, bei der Chemotherapie und den zielgerichteten Therapien, sind:

  • Verdauungsprobleme: Durchfall, Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen
  • Hautbeschwerden: Rötung, Trockenheit, Juckreiz und Hand-Fuß-Syndrom
  • Läsionen am Mund: Aphten, Rötung, Schmerzen
  • Haarausfall und Verlust der Körperbehaarung
  • Abnahme der roten und weißen Blutkörperchen sowie der Blutplättchen
  • Appetitlosigkeit und Veränderung des Geschmackssinns
  • Müdigkeit
  • Allergische Reaktionen auf die Behandlung
  • Störungen der Atmung, des Herzens und der Leberfunktion
  • Gefühl von Taubheit oder Kribbeln

Es können zudem einige Nebenwirkungen, die spezifisch für zielgerichtete Therapien sind, beobachtet werden:

  • Thrombose (Phlebitis oder Lungenembolie)
  • Risiko von Blutungen
  • Bluthochdruck
  • Augenbeeinträchtigung: tränende Augen, Entzündung der Hornhaut
  • Schlechte Wundheilung
  • Risiko von Kieferläsionen
  • Schmerzen im Unterleib
  • Störungen der Nierenfunktion
  • Erkrankungen der Nägel

Einige dieser Nebenwirkungen können durch eine vorbeugende Behandlung oder durch praktische Ratschläge vermieden oder gemildert werden

Die medizinische Überwachung

Nach der Behandlung des Darmkrebses und während des gesamten restlichen Lebens des Patienten muss eine medizinische Nachsorge durchgeführt werden. Diese dient dazu, mögliche Nebenwirkungen der Operation oder der medikamentösen Behandlung zu behandeln, ein mögliches Wiederauftreten der Krankheit zu erkennen, unterstützende Maßnahmen zur Verbesserung oder Erhaltung der Lebensqualität des Patienten zu ergreifen sowie zu überprüfen, ob ein weiterer Tumor auftritt, der sich von dem behandelten unterscheidet.

Diese Nachsorge erfolgt im Rahmen einer Konsultation beim behandelnden Arzt und/oder durch ein spezialisiertes Team.

In den ersten fünf Jahren nach der Behandlung wird der Arzt drei Jahre lang alle drei Monate eine klinische Untersuchung durchführen, danach alle sechs Monate für zwei Jahre.

Bildgebende Verfahren wie ein Ultraschall oder eine Computertomographie des Abdomens und Beckens werden in denselben Abständen durchgeführt. Ein Thorax-CT wird einmal pro Jahr vorgenommen.

Je nach Lage kann auch eine Koloskopie in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen durchgeführt werden.

Schließlich kann in einigen Fällen alle drei Monate der Tumormarker CEA bestimmt werden.

Nach diesen fünf Jahren Nachsorge ohne Rezidiv oder Auftreten eines weiteren Tumors wird die Häufigkeit der Untersuchungen von Fall zu Fall erneut bewertet. Der Arzt wird den Patienten auf die verschiedenen Symptome hinweisen, die zu einem Arztbesuch führen können (Müdigkeit, Blut im Stuhl, Störungen der Darmtätigkeit, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust, ...).

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Darmkrebs die zweithäufigste Krebserkrankung bei Frauen und die dritthäufigste Krebserkrankung bei Männern ist. Allerdings ist die Sterblichkeitsrate dank der organisierten Vorsorgeuntersuchungen rückläufig. Die Behandlung unterscheidet sich je nach Krebsstadium und wird auf jeden Patienten individuell abgestimmt. Eine Operation sowie eine konventionelle Chemotherapie sind nach wie vor die wichtigsten Behandlungsmethoden bei Darmkrebs, wobei die gezielte Therapie bei metastasierenden Formen eingesetzt wird.

Die medizinische Nachsorge erfolgt über mehrere Jahre hinweg durch Nachsorgeuntersuchungen in Verbindung mit verschiedenen Untersuchungen (klinisch, radiologisch, etc.).

avatar Manon Astruc

Autor: Manon Astruc, Pharmaziestudentin, Gesundheitsredakteurin

Manon studiert im fünften Jahr Pharmazie an der Fakultät von Châtenay-Malabry.
Bei Carenity ist sie für das Schreiben der Krankheitsblätter zuständig. Ihr besonderes Interesse gilt den ...

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