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Definition, Diagnose und Behandlung einer schweren, unerkannten Bronchitis: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

Veröffentlicht am 05.04.2021 • Von Aurélien De Biagi

Heute präsentieren wir Ihnen einen kurzen Artikel über eine wenig bekannte und doch weit verbreitete Krankheit: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD). 2010 waren etwa 6,8 Millionen Deutsche betroffen, hauptsächlich Raucher. Diese Erkrankung wird jedoch aufgrund der Unspezifizität der Symptome zu selten diagnostiziert wird (zwischen 66 und 90% der Betroffenen würden sie nicht erkennen).

Was ist COPD? Wie wird diese Krankheit diagnostiziert? Was sind die Behandlungsarten? COVID-19 und COPD, gibt es ein erhöhtes Risiko?

Die Antworten auf diese Fragen finden Sie weiter unten!

Definition, Diagnose und Behandlung einer schweren, unerkannten Bronchitis: die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD).

COPD: Definition

Es handelt sich um eine chronisch entzündliche Erkrankung, die die Atemwege, insbesondere die Bronchien, betrifft. Es ist eine schwere Form von Bronchitis. Sie kennzeichnet sich durch eine Verengung der Atemwege, eine Entzündung und eine Hypersekretion von Schleim.

Dies führt zu einer Störung des Lungengewebes, das schließlich zu einem Emphysem (Zerstörung der Alveolenwand) und zu chronischer respiratorischer Insuffizienz führen kann.

  • 90% der COPD-Fälle sind durch Tabakrauch verursacht (aktives und passives Rauchen). Schätzungen zufolge sind 30% der Raucher betroffen. In der Tat verursacht Rauchen eine sehr hohe Schleimabsonderung, was Infektionen begünstigt, die wiederum Schleimabsonderungen verursachen, und so einen Teufelskreis entstehen lässt.
  • 10% der diagnostizierten Fälle sind darauf zurückzuführen, dass die Person im Beruf Stoffen ausgesetzt war (Siliziumdioxid, Kohlenstaub, bestimmte Lösungsmittel, einige landwirtschaftliche Produkte, etc.).

Da immer mehr Frauen aufgrund der Zunahme der Zahl von Raucherinnen erkranken, ist es wichtig zu wissen, dass sie früher und schwerere Formen entwickeln als Männer.

Die Symptome von COPD sind nicht spezifisch, was eine frühzeitige Diagnose erschwert. Es handelt sich um Husten, Dyspnoe (Kurzatmigkeit) und Sputum (Auswurf). Ihr Auftreten erfolgt schleichend, sie erscheinen nach und nach und verschlimmern sich mit der Zeit.

Ebenfalls können Episoden von Exazerbationen (Anfälle mit Verschlimmerung der Symptome) auftreten, die auf eine allgemeine Verschlechterung der Krankheit verweisen, was bis zu einem Krankenhausaufenthalt führen kann.

Diagnostische Methoden

Nach einer Zunahme der Häufigkeit und Schwere der Symptome, wird eine Reihe von Tests empfohlen: Lungenfunktionstests.

Unter diesen Tests findet sich z.B. die Spirometrie. Sie ermöglicht die Messung der mobilisierbaren Volumina (Gesamtvolumen der mobilisierten Luft nach maximalem Ein- sowie Ausatmen) und des maximal ausgeatmeten Volumens pro Sekunde (FEV1: das forcierte exspiratorische Volumen in einer Sekunde). Diese Ergebnisse erlauben eine Beurteilung der Lungenkapazität des Patienten.

Ein Gehtest kann ebenfalls durchgeführt werden. Dieser Test misst den zurückgelegten Weg in einer vorgegebenen Zeit (6 Minuten). Dies gibt einen Hinweis auf die Auswirkungen der Erkrankung auf den Alltag des Patienten.

Verfügbare Behandlungsmöglichkeiten

Je nach Schwere und Schwere und Häufigkeit der Symptome kann die Wahl und Anzahl der Kombinationen variieren. Es handelt sich hier um eine nicht erschöpfende Liste der verschiedenen verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten.

Nicht-medikamentöse Behandlung: 

Zunächst ist es notwendig, mit dem Rauchen aufzuhören, und jegliche Belastung durch andere Schadstoffe zu vermeiden. Körperliche Aktivität kann ebenfalls Teil des Behandlungsplans werden, wie auch atemphysiotherapeutische Sitzungen.

Medikamentöse Behandlung:

Es kann auch eine medikamentöse Behandlung zum Einsatz kommen. Diese Behandlung basiert auf Bronchodilatatoren wie bei der Behandlung von Asthma sowie auf Kortikosteroiden und einer Sauerstofftherapie bei schwerer Ausprägung.

Es gibt zum Beispiel:

  • Kurzwirksamer inhalativer Bronchodilatator (SABC) zur Verwendung nach Bedarf. Man findet in dieser Kategorie Salbutamol (APSUMOLⓇ, VENTILASTINⓇ) und Terbutalin (AERODURⓇ).
  • Langwirksamer inhalativer Bronchodilatator (LABA) zur täglichen Anwendung (Basistherapie). Man findet in dieser Kategorie Salmeterol (SEREVENT diskusⓇ oder SEREVENTⓇ), Formoterol (FORADILⓇ) zur Inhalation oder Terbutalin (BRICANYLⓇ) und Bambuterol (BAMBECⓇ) in oraler Form (für Patienten mit Schwierigkeiten bei der Inhalation vorbehalten).
  • Inhalierte Kortikosteroide: Budesonid (PULMICORT turbuhalerⓇ), Fluticason (FLUTIDEⓇ) oder Beclomethason (VENTOLAIRⓇ). Diese Medikamente werden bei der Behandlung von COPD immer in Kombination mit einem oder mehreren Bronchodilatatoren und bei diesbezüglich resistenten Exazerbationen eingenommen.
  • Sauerstofftherapie bei respiratorischer Insuffizienz.

Allerdings kann keine dieser Behandlungsmöglichkeiten COPD heilen, sie limitieren lediglich das Fortschreiten der Krankheit und können manchmal auch einige Symptome beseitigen.

Regelmäßige Bewertungen der Behandlung werden empfohlen, um den Medikamentendruck, falls möglich, zu reduzieren. Darüber hinaus ermöglicht eine gute Einhaltung der Therapie und die korrekte Verwendung der Inhalatoren eine bessere Betreuung.

COPD und COVID-19

COPD ist eine Erkrankung, die den Patienten anfälliger macht, vor allem für virale Infektionen. In dieser Zeit der Pandemie ist die Frage berechtigt, ob sie einen Risikofaktor bei COVID-19 darstellt.

Es gibt auf diese Frage leider noch keine endgültige Antwort. Unter den weltweit durchgeführten Studien findet sich keine, die COPD eindeutig als Risikofaktor identifiziert. In der Tat sind die Anzahl der Patienten und/oder das Wissen über ihre Komorbiditäten eingrenzende Faktoren.

Aus den aktuellen Daten geht jedoch hervor, dass dies nicht der Fall sein sollte. An COPD erkrankt zu sein, erhöht das Risiko an COVID-19 zu erkranken somit nicht. Allerdings kann es dadurch auch in manchen Fällen zu schweren Verläufen kommen.

Die Empfehlungen sind in einem Punkt klar: Man sollte seine Behandlung mit Kortikosteroiden oder Bronchodilatatoren nicht abbrechen. Selbst wenn Sie an COVID-19 erkrankt sind, fördert diese Behandlung nicht die Verschlimmerung der durch das Virus verursachten Krankheit.

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