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Weltgesundheitstag: Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen, der Schlüssel zum Gesundbleiben!

Veröffentlicht am 07.04.2021 • Von Clémence Arnaud

Anlässlich des Weltgesundheitstages möchten wir auf Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen hinweisen. Sie sind Teil der Prävention und reduzieren die Häufigkeit und/oder Sterblichkeit bei vielen Erkrankungen. Es gibt eine große Anzahl an Vorsorgeuntersuchungen, die je nach Patient und seinen Problemen durchgeführt werden.

Wie kann man dank Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen gesund bleiben? Welche verschiedenen Methoden gibt es bei der Vorsorge? Wann und für welche Erkrankungen gibt es Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen?

Wir sagen Ihnen alles in unserem Artikel!


Weltgesundheitstag: Vorsorgeuntersuchungen und Impfungen, der Schlüssel zum Gesundbleiben!

Impfkalender

Impfungen sind eine Möglichkeit, bestimmte Krankheiten zu verhindern oder sie sogar auszulöschen. Derzeit gibt es 15 Standardimpfungen in Deutschland; seit 2020 ist die Impfung gegen Masern verpflichtend.

Es gibt einige Kontraindikationen bei Impfstoffen, wie z.B. eine Allergie gegen einen der Bestandteile des Impfstoffs oder eine allergische Reaktion bei der ersten oder vorherigen Injektion dieses Impfstoffs.

Einige Impfstoffe gehören der Kategorie der abgeschwächten Lebendimpfstoffe an, d.h. sie bestehen aus abgeschwächten Erregern (Viren, Bakterien) und erzeugen so eine minimale Infektion. Sie sind bei immungeschwächten Personen kontraindiziert. Es handelt sich hierbei z.B. um den Masern-Mumps-Röteln-Impfstoff (MMR), den BCG-Impfstoff gegen Tuberkulose, den Impfstoff gegen Windpocken und Gürtelrose sowie den Impfstoff gegen Gelbfieber (Reiseimpfungen).

Impfstoffe reduzieren das Risiko einer Ansteckung mit dem humanen Papillomavirus (HPV), das für 90% der Fälle von Gebärmutterhalskrebs verantwortlich ist.

Die Impfempfehlungen im Zusammenhang mit Auslandsaufenthalten sind nicht Bestandteil dieses Kalenders.

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Quelle: RKI - Impfkalender 2020/2021

Biologische Analysen

Analysen von biologischen Materialien wie Blut, Urin oder auch Stuhl werden mehr oder weniger häufig durchgeführt. Es kann sich um ein Mittel zur Orientierung einer Diagnose, einer medizinischen Nachkontrolle oder um eine Routineuntersuchung handeln.

Bluttests

Bluttests sind eine sehr verbreitete Methode, um den allgemeinen Gesundheitszustand von Personen zu analysieren. Die Resultate von Blutuntersuchungen setzen sich aus vielen Parametern zusammen. Sie können routinemäßig eingesetzt werden und unter anderem Anämien oder Mangelzustände erkennen, die die Lebensqualität von Patienten in Form von Müdigkeit beeinträchtigen können.

Sie können auch zur Diagnose bestimmter Erkrankungen verwendet werden. Zum Beispiel zeigt der TSH-Wert (Thyreoidea-stimulierendes Hormon) ein Problem im Zusammenhang mit der Schilddrüse an.

Eine Blutanalyse ist ebenfalls für die Überwachung der Behandlung wichtig. So erlauben z.B. der Zuckerspiegel (Glykämie) und der HbA1c (glykiertes Hämoglobin) die Feststellung, ob der Diabetes eines Patienten durch die Behandlung gut eingestellt ist.

Andere Untersuchungen

Andere Analysen können ebenfalls bei den Ausscheidungen, wie Stuhl, Sputum oder Sperma, vorgenommen werden. Urinanalysen können Erkrankung wie Zystitis aufzeigen und die Nierenfunktion analysieren. Schwangerschaftstests sowie bestimmte Drogentests basieren ebenfalls auf Urinanalysen.

Schleimhaut- oder Hautproben (vaginal, Rachenraum, …) sind Teil dieser Analysen, wie z.B. Nasopharyngealproben, die im Rahmen der COVID-19-Untersuchungen entnommen werden.

Flüssigkeitspunktionen, wie z.B. Lumbalpunktionen, werden unter örtlicher Betäubung oder Vollnarkose durchgeführt und fallen ebenfalls unter die Kategorie der Analysen.

Vorsorgeuntersuchungen für viele Krebsarten

Kolorektalkrebs

Die Vorsorgeuntersuchungen werden Menschen im Alter von 50 bis 74 Jahren angeboten, die keine familiäre Vorbelastung, Veranlagung oder Symptome zeigen, die auf Darmkrebs hindeuten könnten. Es handelt sich um einen immunologischen Test, bei dem nach Blut im Stuhl gesucht wird.

Diese Vorsorgeuntersuchung kann auch bei Personen unter 50 Jahren durchgeführt werden, wenn ein Risiko auf Darmkrebs besteht.

>>> Lesen Sie hier einen Artikel über Kolorektalkrebs <<<

Brustkrebs

Brustkrebs ist die häufigste und erste Krebs-Todesursache bei Frauen in Deutschland.

Das Abtasten der Brust wird für Frauen ab 30 Jahren jährlich empfohlen.

Zwischen dem 50. und 74. Lebensjahr wird eine Mammographie alle zwei Jahre empfohlen und kann durch einen Ultraschall ergänzt werden. Die Ergebnisse der Mammographie werden von einem zweiten Radiologen als Teil der Vorsorge analysiert.

Für Frauen mit Risikofaktoren wird eine spezielle und verstärkte Betreuung empfohlen.

Hautkrebs

Um das Risiko der Entwicklung eines Melanoms einzugrenzen, wird eine dermatologische Überwachung empfohlen. Anzeichen bei der Überwachung von Muttermalen können die Person alarmieren und dazu führen, einen Hautarzt aufzusuchen. Diese Zeichen werden als ABCDE-Regel bezeichnet:

  • A: Asymmetrie
  • B: unregelmäßiger Rand
  • C: uneinheitliche Farbe
  • D: Durchmesser von mehr als 6 mm 
  • E: Erhabenheit (Veränderungen der Läsion)

Die Selbstdiagnose ermöglicht in 40 bis 47% der Fälle, ein Melanom zu erkennen, und die ABCDE-Regel hat die Möglichkeit der Selbstdiagnose der Patienten verbessert und erleichtert.

Gebärmutterhalskrebs

Wie bereits eingangs erwähnt, gibt es einen Impfstoff, der das Risiko von HPV-bedingtem Gebärmutterhalskrebs verringert. Dieser Impfstoff wird für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 empfohlen. Versäumte Impfungen sollten bis zum Alter von 17 Jahren durchgeführt werden.

Ein zytologischer Abstrich oder PAP-Test wird allen Frauen von 20 bis 65 jährlich empfohlen, um Krebsvorstufen und Krebs im Frühstadium zu erkennen.

Ophthalmologische Betreuung

Die ophthalmologische Überwachung erlaubt es, verschiedene Erkrankungen zu erkennen, die die Sicht sowie die Lebensqualität von Patienten beeinträchtigen. Bei kleinen Kindern kann es sich um die Erkennung von Kurzsichtigkeit (schlechte Sicht der Ferne), Weitsichtigkeit (schlechte Sicht von Nahem) oder auch Astigmatismus (verschwommenes Sehen in der Nähe und Ferne) handeln. Diese Untersuchungen sollten regelmäßig bei Patienten durchgeführt werden, die an diesen Erkrankungen leiden, aber auch, wenn Menschen Veränderungen des Sehvermögens, Müdigkeit oder Kopfschmerzen feststellen, die mit einem Augenproblem zusammenhängen könnten.

Weitergehende Untersuchungen können bei Patienten über 60 Jahren durchgeführt werden, wie z.B. Tests auf altersbedingte Makuladegeneration (AMD) oder ein Glaukom.

>>> Entdecken Sie auch einen Artikel über Glaukome <<<

Bei Patienten mit bestimmten chronischen Erkrankungen, wie Diabetes oder Bluthochdruck oder einer Autoimmunerkrankung wie z.B. Lupus, sollte eine regelmäßige und angepasste augenärztliche Überwachung durchgeführt werden.

Fazit

Vorsorgeuntersuchungen sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Menschen. Sie helfen, das Risiko, an bestimmten Krankheiten zu erkranken, zu verringern oder eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes zu vermeiden.

Im obigen Artikel werden nicht alle Vorsorgeuntersuchungen erwähnt. Die Screening-Strategie sollte an die Bedürfnisse und Gesundheitsprobleme der jeweiligen Person angepasst werden.

Wenden Sie sich gerne an das medizinische Fachpersonal, die Ihnen alle Fragen zu den bestehenden Vorsorgeuntersuchungen beantworten kann.

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Alles Gute!


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6 Kommentare


biggi1964 • Botschafter-Mitglied
am 07.04.21

Vorsorgeuntersuchungen und auch Impfungen sind in meinen Augen sehr wichtig.


Service • Botschafter-Mitglied
am 10.04.21

Ich lasse mich Regelmäßig untersuchen und meine Ärztin achtet auch sehr darauf. Auch der Rheumatologen hat ein wachsames Auge auf alles. Magen und Darmspieglung inklusive.


Karin66
am 12.04.21

Vielen Dank wieder für den interessanten Artikel. 

Auch ich finde, dass Vorsorgeuntersuchungen und auch Impfungen enorm wichtig sind - indem man eine Diagnose rechtzeitig stellt, kann manche schwerere Erkrankung doch noch verhindert werden. Ganz besonders wichtig finde ich hier auch die Erwähnung einer Darmspiegelung, die noch wesentlich genauer als der Stuhltest ist und bei der gleich eventuell bösartige Polypen im Darm abgetragen werden können. Die Untersuchung ist zwar leider nicht gerade angenehm, aber unheimlich wichtig - insbesondere, wenn man hier bereits familiär belastet ist und es schon bekannte Fälle von Darmkrebs gibt. 


Manuela56 • Botschafter-Mitglied
am 27.03.22

Hallo und guten Tag. Da ich ja Diabetiker Typ 2 Patient bin, nehme ich alle 3 Monate an dem Diabetiker-Programm teil. Ich mache die neuen Termine schon in der Praxis aus. Seit meinem 60. Lebensjahr bekomme ich auch beim Hausarzt die Grippeimpfung. Und alle 10 Jahre die Tetanus-Impfung. Er möchte mir auch die Gürtelrose-Impfung geben, aber ich habe gehört, dass die nicht so harmlos ist. Und dass man 2 Impfungen braucht. Aber in Verbindung mit der Corona-Impfung habe ich das mal abgelehnt. Eine Darmspiegelung wurde 2019 gemacht, in Kurznarkose. Habe nichts gespürt. Weil ein Polyp entfernt wurde, der gutartig war, soll ich nach 5 Jahren wieder kommen, also 2024. Und alle 2 Jahre gehe ich zum Augenarzt, in Verbindung meiner Diabeteskontrolle.


Freddy
am 27.03.22

Ich nehme schon von je her alle Termine war. Da hatte meine Hausärztin drauf geachtet, wie es nun weiter geht muss ich sehen. Mein derzeitiger Hausarzt betreibt eine Internistische Praxis (60km) von hier entfernt und dazu die Hausarztpraxis als Filiale. Die Vorgängerin hatte nach 2 Jahren die Reisleine gezogen und verschwunden.

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