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Forscher hoffen auf Durchbruch bei Alzheimer

Veröffentlicht am 09.02.2018 • Von Giovanni Mària

Forscher hoffen auf Durchbruch bei Alzheimer

Forscher hoffen auf Durchbruch bei Alzheimer


Alzheimer ist eine der heimtückischsten Krankheiten, die es gibt. Lange hatte die Forschung kein Gegenmittel. Das könnte sich bald ändern.

Die bis heute unheilbare Nervenkrankheit Alzheimer ist für die Pharmaindustrie Fluch und Segen zugleich. Angesichts einer immer älter werdenden Gesellschaft und einer wachsenden Weltbevölkerung bieten sich der Branche auf der Jagd nach neuen Absatzmärkten ungeahnte Chancen. Doch die kostspielige Forschung zwingt die Konzerne zur vermeintlich einfachen Frage: Aufhören oder Weitermachen? Die jüngsten Fortschritte auf der Suche nach der Ursache der Krankheit lassen aber hoffen.

Die Alzheimer-Forschung steckte lange in einem Dilemma: Weil die Medizin bei der Erklärung der Krankheit schlecht vorankam, floss auch deutlich weniger Geld in entsprechende Studien als bei anderen großen Krankheiten. Die US-Behörde National Institute of Health etwa gab 2016 für die Alzheimer-Forschung weit weniger als ein Fünftel der staatlichen Fördergelder für die Krebsforschung aus, in der dank der Entschlüsselung der Gene rasante Fortschritte gemacht werden.

Alzheimer sei hingegen wie eine "Lotteriebox", beschreibt Analyst Bernhard Weininger von Independent Research die Situation für die Konzerne. Niemand könne sagen, ob die aktuelle Forschung mit ihren Annahmen richtig liege. "Als forschendes Unternehmen muss ich aber meine Ressourcen einteilen, denn am Ende brauche ich einen Ertrag."

Medikamente gegen Alzheimer werden dringend benötigt
Solche Gedanken dürften sich die Manager beim US-Pharmagiganten Pfizer gemacht haben. Nachdem die Amerikaner ihre Alzheimer-Forschung bereits drastisch heruntergefahren hatten, kündigten sie Anfang des Jahres ihren kompletten Ausstieg aus dem Geschäft an - stattdessen will sich Pfizer auf Bereiche konzentrieren, in denen die Erfolgsaussichten besser sind.

Dabei tun Alzheimer-Medikamente dringend Not. Die gängigen Therapien können nur die Symptome lindern, den Verlauf der Erkrankung aber nicht verzögern. Und die Patientenzahlen wachsen: Wissenschaftler schätzen die Zahl der weltweit an Demenz erkrankten Menschen auf aktuell rund 50 Millionen, die meisten davon leiden an Alzheimer. Bis 2030 könnte es mehr als 70 Millionen Betroffene sein. Hierzulande wird bis 2050 nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft ein Anstieg der Demenzkranken auf etwa 3 Millionen erwartet.

Die nach ihrem Entdecker, dem Mediziner Alois Alzheimer, benannte Nervenkrankheit ist tückisch: Sie zerstört langsam die Nervenzellen der betroffenen Patienten - anfangs trifft es das Kurzzeitgedächtnis, später herrscht im Gehirn völlige Dunkelheit.

Die Ursachen sind bis heute nicht hinlänglich geklärt: Jahrelang wurden Ablagerungen im Gehirn, die durch ein bestimmtes fehlerhaftes Protein gebildet werden, als Verursacher der Krankheit gesehen. Die neuere Forschung hat kleinere giftige Verklumpungen als die eigentlichen Zerstörer der Nervenzellen im Visier.

 

augsburger-allgemeine.de

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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