Gefährliche Keime: Uniklinik Frankfurt schließt Teile der Intensivstation
Veröffentlicht am 04.05.2017 • Von Giovanni Mària
Gefährliche Keime: Uniklinik Frankfurt schließt Teile der Intensivstation
In der Frankfurter Uniklinik werden multiresistente Bakterien bei fünf Patienten nachgewiesen. Drei von ihnen sind mittlerweile tot. Teile der Intensivstation mussten gesperrt werden.
Nach dem Fund multiresistenter und potenziell lebensbedrohlicher Bakterien hat das Universitätsklinikum Frankfurt Teile seiner Intensivstation gesperrt. Wie das Klinikum am Wochenende mitteilte, handelt es sich um den Erreger Klebsiella pneumoniae. Insgesamt habe man dem Städtischen Gesundheitsamt fünf positive Patientenproben angezeigt. Drei Patienten seien mittlerweile tot. Man gehe jedoch "mit höchster Wahrscheinlichkeit" davon aus, dass sie aufgrund ihrer schweren Grunderkrankung und nicht wegen der nachgewiesenen Keime gestorben seien.
Bei zwei Schwerstkranken - einem Mann und einer Frau - wurde der Erreger nachgewiesen, bevor sie starben. Bei einem Patienten sei der Nachweis erst nach dem Tod erfolgt, teilte das Klinikum mit. Bei zwei weiteren Personen sei eine Besiedlung mit dem Keim nachgewiesen worden, sie seien daran aber nicht erkrankt.
Betroffene Bereiche der Uniklinik desinfiziert
Der Ärztliche Direktor der Klinik, Jürgen Graf, sagte, die betroffenen Bereiche seien umfassend desinfiziert worden. Daher seien Patienten verlegt und Operationen verschoben worden. Für Patienten und Besucher des Uniklinikums bestehe keine Gefahr.
Das Bakterium gehört beim Menschen zu den normalen Bewohnern des Magen-Darm-Trakts. In anderen Körperregionen kann es jedoch Krankheiten verursachen. Besonders gefährdet sind Menschen mit geschwächtem Immunsystem oder akuten Infektionen.
Die deutsche Stiftung Patientenschutz warf der Klinikleitung eine schlechte Informationspolitik vor und verlangte von der Politik Konsequenzen aus diesem und anderen Fällen in Deutschland. Kliniken müssten gesetzlich verpflichtet werden, einen Keimbefall innerhalb von 24 Stunden öffentlich zu machen. Bisher reiche es aus, nur die Gesundheitsbehörden zu informieren. Außerdem nötig seien verpflichtende Screenings bei der Aufnahme von Patienten, teilte die Stiftung am Montag mit.
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