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Komplikationen nach einem Schlaganfall - wie können sie vermieden werden?

Veröffentlicht am 29.10.2023 • Von Candice Salomé

Ein Schlaganfall ist ein geplatztes oder verstopftes Blutgefäß im Gehirn, der auch als „Hirnschlag“ bezeichnet wird. Aufgrund der irreversiblen Folgen, die er für das Gehirn haben kann, ist er ein absoluter medizinischer Notfall, der die Kontaktaufnahme mit dem Notruf unter 112 erfordert, damit eine sofortige Behandlung erfolgen kann.

Aber was sind dann die Anzeichen für einen Schlaganfall? Von welchen irreversiblen Folgen spricht man nach einem Schlaganfall? Wie werden Komplikationen nach einem Schlaganfall behandelt?

Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!

Komplikationen nach einem Schlaganfall - wie können sie vermieden werden?

Was ist ein Schlaganfall? 

Jedes Jahr treten in Deutschland rund 270 000 neue Schlagänfalle auf. Er ist die häufigste Ursache für erworbene bleibende Behinderungen bei Erwachsenen, die zweithäufigste Ursache für Demenz (wobei die Alzheimer-Krankheit an erster Stelle steht) und zählt zusammen mit Herz- und Krebserkrankungen zu den häufigsten Todesursachen in der Bundesrepublik.

Das Durchschnittsalter beim Auftreten eines Schlaganfalls liegt bei 73 Jahren, doch das Alter der Betroffenen sinkt immer weiter.

Es werden zwei Arten von Schlaganfällen unterschieden:

  • Die transitorische ischämische Attacke (TIA) ist eine leichte Form eines Schlaganfalls, die durch eine vorübergehende Unterbrechung des Blutflusses in einem Teil des Gehirns verursacht wird. Bei einer TIA dauern die Symptome weniger als eine Stunde an und hinterlassen keine abnormalen Zeichen auf den MRT-Bildern des Gehirns.
  • Der Schlaganfall, bei dem ein Teil des Gehirns infolge der Verstopfung oder des Risses eines Blutgefäßes geschädigt wird. Er muss schnell behandelt werden, um bestimmte irreversible Schäden zu vermeiden und die Genesung zu erleichtern.

Die Symptome eines Schlaganfalls treten plötzlich auf. Diese sind:  

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Quelle: Varisano Klinikum Frankfurt Höchst

Was können die Folgen eines Schlaganfalls sein?  

Schlaganfälle führen zu Hirnschäden, die manchmal irreversibel sind. Denn wenn Neuronen aufgrund von Gefäßverstopfungen keinen Sauerstoff mehr bekommen, sterben jede Minute etwa 2 Millionen Neuronen ab. Aus diesem Grund muss ein Schlaganfall so schnell wie möglich behandelt werden, um die Zeit zwischen den ersten Anzeichen und der Behandlung, die darauf abzielt, die verstopfte Arterie wieder zu öffnen, so kurz wie möglich zu halten. Die Zeit bis zum Eingreifen beträgt bei den derzeitigen Behandlungsmethoden nur wenige Stunden.

Der Schweregrad eines Schlaganfalls ist unterschiedlich. Er reicht von einer TIA, die sich innerhalb weniger Minuten zurückbildet, ohne Folgen zu hinterlassen, über einen schweren Schlaganfall, der zum Tod führt, bis hin zu einem Schlaganfall, der mehr oder weniger schwere bleibende Schäden hinterlässt.

Hemiplégie 

Wenn der Schlaganfall den motorischen Bereich der Gehirnhälfte (rechte oder linke Seite) betrifft, kann die gegenüberliegende Körperhälfte gelähmt sein. Die Lähmung der rechten oder linken Körperseite wird als Hemiplegie bezeichnet.

Ein Schlaganfall auf der linken Gehirnhälfte kann zu einer rechtsseitigen Hemiplegie führen.

Sprachstörungen 

Bei einem Schlaganfall kann auch der Bereich, der die Sprache steuert, betroffen sein, was zu Sprachstörungen führt, die als „Aphasie“ bezeichnet werden. Dies kann sich darin äußern, dass Betroffene Schwierigkeiten haben, sich zu artikulieren oder Worte zu finden.

Hemineglect des umgebenden Raumes

Nach einem Schlaganfall können manche Menschen eine Seite - die rechte oder die linke, je nachdem, welche Seite betroffen ist - des Raumes um sie herum ausblenden. So kann es sein, dass sie beim Überqueren einer Straße alles, was von links kommt, völlig ignorieren, während sie alles, was von rechts kommt, genau registrieren.

Schmerzen 

Nach einem Schlaganfall können körperliche Schmerzen an der betroffenen Seite, auftreten. Diese Schmerzen können auf die ständige Verspannung der Muskeln zurückzuführen sein.

Bestimmte Schulterschmerzen können mit einer Folgeerscheinung namens „Algodystrophie“ zusammenhängen (übermäßige Schmerzen in einem Gelenk des Körpers, verbunden mit einer Entzündung und Steifheit des Gelenks).

Nach einem Schlaganfall können weitere Folgeerscheinungen auftreten, wie z. B.:

  • Störungen des Schließmuskels, die sich darin äußern, dass Sie nicht urinieren können oder einen starken Harndrang verspüren
  • Sexuelle Störungen wie Libidostörungen, Erektionsstörungen oder Ejakulationsstörungen
  • Müdigkeit und Konzentrationsstörungen
  • Depressionen, Angstzustände und Reizbarkeit

Wie werden die Folgen eines Schlaganfalls behandelt?

Die Rehabilitation nach einem Schlaganfall muss schnell beginnen, denn je früher sie beginnt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Patienten ihre verlorenen Fähigkeiten und Fertigkeiten wiedererlangen. Die Dauer der Reha hängt von den Komplikationen ab.

Es gibt viele verschiedene Ansätze für die Rehabilitation nach einem Schlaganfall. So hängt der Plan davon ab, welcher Körperteil oder welche Art von Fähigkeiten durch den Schlaganfall beeinträchtigt wurden.

Körperliche Aktivität 

Motorische Übungen sollen die Muskeln, aber auch die Koordination stärken. Dazu können auch Übungen zur Stärkung des Schluckens gehören.

Zur Verbesserung der Mobilität wird der Umgang mit Mobilitätshilfen wie einem Gehstock, einem Rollstuhl, einer Schiene usw. erlernt.

Die Therapie des Bewegungsumfangs lindert Muskelverspannungen und hilft, durch bestimmte Übungen und Behandlungen wieder einen optimalen Bewegungsumfang zu erreichen.

Durch Technologie unterstützte körperliche Aktivitäten

Funktionelle elektrische Stimulation - Elektrizität wird an geschwächte Muskeln angelegt und zwingt sie, sich zusammenzuziehen.

Hilfsmittel mit Robotik können geschwächten Gliedmaßen helfen, sich wiederholende Bewegungen auszuführen, um wieder Kraft und Funktion zu erlangen.

Kognitive und emotionsbezogene Aktivitäten

Ergotherapie und Logopädie tragen dazu bei, verlorene kognitive Fähigkeiten wie Gedächtnis, Problemlösung, soziale Kompetenzen usw. zu verbessern.

In Selbsthilfegruppen können sich die Patienten gehört und unterstützt fühlen.

Schließlich kann eine medikamentöse Behandlung wie ein Antidepressivum oder ein Medikament gegen Unruhe und für die Wachsamkeit und Bewegung empfohlen werden.


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Autor: Candice Salomé, Gesundheitsredakteurin

Candice ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Wellbeing und Sport. 

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