Logo Carenity
Logo Carenity
Beitreten Anmeldung
flag de
flag fr flag en flag es flag it flag us
Die Meinung der Patienten

Foren

Die letzten Gespräche
Allgemeine Diskussionen
Alles anzeigen – Forum-Index von A bis Z

Krankheit

Infoblätter Krankheiten
Alles anzeigen – Krankheitsindex von A bis Z

Magazin

Schlagzeilen
Aktualitäten
Patientengeschichten
Ernährung
Ratschläge
Rechte und Vorgehen

Befragungen

Aktuelle Befragungen
Ergebnisse der Befragung

Beitreten Anmeldung
  • Foren

    • Die letzten Gespräche
    • Allgemeine Diskussionen
    • Alles anzeigen – Forum-Index von A bis Z
  • Krankheit

    • Infoblätter Krankheiten
    • Alles anzeigen – Krankheitsindex von A bis Z
  • Magazin

    • Schlagzeilen
    • Aktualitäten
    • Patientengeschichten
    • Ernährung
    • Ratschläge
    • Rechte und Vorgehen
  • Befragungen

    • Aktuelle Befragungen
    • Ergebnisse der Befragung
  • Die Meinung der Patienten
  • Forumsbereiche
  • Allgemeine Gruppen
  • Presserundschau
  • Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose?
 Zurück
Presserundschau

Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose?

  •  25 Ansichten
  •  2 Mal unterstützt
  •  3 Kommentare
avatar exit

Abgemeldeter Nutzer

Bearbeitet am 03.06.16 um 20:15

Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose?

Vorhersagen zur Genesung von Komapatienten fallen Medizinern schwer. Dänische Forscher schlagen jetzt eine Methode vor, mit der sie genauer beurteilen können wollen, ob ein Betroffener wieder erwacht.

Wird er irgendwann wieder aufwachen? Nachdem ein Patient ins Koma gefallen ist, beschäftigt diese mit vielen Hoffnungen und Ängsten verknüpfte Frage nicht nur Angehörige und Freunde, sondern auch die Mediziner. Was bekommt ein Mensch im Koma noch mit, hat er einen Rest Bewusstsein? Oft können selbst die Ärzte nicht genau sagen, welche Prozesse im Körper von Komapatienten genau ablaufen.

Bessere Rückschlüsse darauf als bisher könnte der Glukoseverbrauch des Gehirns erlauben, berichten Forscher nun. Der momentane Bewusstseinsgrad lasse sich daran ebenso ablesen wie die Wahrscheinlichkeit, dass der Patient binnen eines Jahres das Bewusstsein wiedererlangt, schreibt das Team im Fachmagazin "Current Biology".

Die Wissenschaftler um Ron Kupers von der Universität Kopenhagen hatten den Glukoseumsatz in den einzelnen Hirnregionen von 131 Menschen mit Hirnschäden - durch Verletzungen oder durch Sauerstoffmangel etwa nach Wiederbelebungsmaßnahmen - sowie von 28 Gesunden erfasst. Die Patienten waren zum Teil oder gänzlich ohne Bewusstsein, also im Koma, Wachkoma (Apallisches Syndrom, AS) oder im sogenannten minimalen Bewusstseinszustand (MCS), einer Art Dämmerzustand. Als bildgebendes Verfahren wurde die Positronen-Emissionstomografie (PET) genutzt, mit der die Verteilung einer schwach radioaktiv markierten Substanz - in diesem Fall Fluordesoxyglukose (FDG) - sichtbar gemacht wird. So ließ sich feststellen, ob und wo im Gehirn dieser Zucker jeweils aufgenommen und umgesetzt wurde.

Generell hätten Betroffene mit einem Glukoseverbrauch unterhalb von 42 Prozent keinerlei Anzeichen von Bewusstsein gezeigt und dieses in dem beobachteten Jahr auch nicht wiedererlangt, schreiben die Forscher. Die Daten zeigten eine starke Übereinstimmung zwischen dem ermittelten Energieumsatz und dem individuellen Grad an sichtbaren Reaktionen sowie den Prognosen bei etwa 90 Prozent der Patienten. Unterschiede zwischen einzelnen Hirnregionen ließen auf Verlust oder Erhalt bestimmter Fähigkeiten und Funktionen schließen, auch die mittleren Werte bei MSC- und Wachkomapatienten unterschieden sich klar. Der Gesamtumsatz lag im Mittel bei 40 bis 60 Prozent der Aktivität bei gesunden Menschen.

"Die Entdeckung einer klaren Stoffwechselgrenze zwischen bewusstem und unbewusstem Zustand könnte bedeuten, dass das Gehirn ab einem bestimmten Level des Energieumsatzes eine fundamentale Zustandsänderung durchmacht, in dem Sinne, dass das Bewusstsein ab einem bestimmten Schwellenwert der Hirnaktivität aufflackert", erklärt Mitautor Johan Stender von der Universität Kopenhagen. Diese Hypothese müsse aber noch überprüft werden.

Die Varianzen beim Glukoseverbrauch seien bereits bekannt, erklärt Frank Erbguth, ärztlicher Leiter der Klinik für Neurologie am Klinikum Nürnberg Süd - Paracelsus Medizinische Privatuniversität. Neu sei der Schwellenwert von 42 Prozent. Die Zahl der in die Studie einbezogenen Patienten sei allerdings zu gering, um ihn als gesichert anzunehmen. "Es lohnt aber sicher, das näher zu untersuchen", sagte der nicht an der Studie beteiligte Arzt.

Auffällig sei bei den Daten, dass sich die Mittelwerte des Glukoseverbrauchs je nach Bewusstseinszustand zwar tatsächlich klar unterschieden, es aber eine breite Streuung bei den einzelnen Patienten gebe. "Das heißt, es wird immer Menschen geben, bei denen diese Methode nicht funktioniert", erklärt Erbguth. "Die Restunsicherheit nimmt auch dieses Verfahren nicht." Zudem seien lediglich Patienten untersucht worden, bei denen die Hirnschädigung schon einige Zeit zurücklag. Es sei für einen Angehörigen durchaus wichtig, zu erfahren, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass der betreute Verwandte wieder aufwacht. "Wirklich entscheidend ist eine Einstufung aber vor allem direkt nach dem Ereignis", betont Erbguth.

Deutlich werde mit den Ergebnissen auf jeden Fall, dass Bewusstsein ein hochgradig energieaufwendiger Prozess sei, erklärt Stender. "Dieses fundamentale physiologische Muster kann Medizinern helfen, die Wahrscheinlichkeit für eine Wiedererlangung des Bewusstseins bei Patienten mit Hirnverletzungen aller Art zu bestimmen." Wichtig sei, die Ergebnisse an weiteren Patientengruppen zu bestätigen. Herausfinden wollen die Forscher zudem auch, ob und wie sich der Hirnstoffwechsel bei Schädel-Hirn-Trauma-Patienten im Laufe der Zeit verändert.

Warten auf ein Wunder

In den vergangenen Jahren wurden immer wieder einzelne Fälle von Menschen mit schweren Hirnschäden bekannt, die nach Jahren im Koma oder Wachkoma doch noch das Bewusstsein wiedererlangt haben sollen - etliche Angehörige aber warten vergebens auf ein solches Wunder.

Die Aussichten für solche Patienten von vornherein besser abschätzen zu können, ist seit Langem ein Forschungsziel - vor allem auch deshalb, weil gesicherte Diagnosen derzeit bei manchen Patienten kaum zu stellen sind.

Zur Einstufung des Bewusstseinsgrads dienen bestimmte Skalen, erfasst werden unter anderem verbale Kommunikation, Augenöffnen und Motorik als Reaktionen auf unterschiedlich starke, auf die fünf Sinne wirkenden Stimuli. Hoch sei vor allem die Vorhersagekraft sogenannter Somatosensibel evozierter Potenziale (SEP), spezieller Reizantworten des Gehirns. Aber auch Kernspin- und Computertomografie-Ergebnisse sowie bestimmte Blutwerte flössen in die Beurteilung ein.

"Zwar tragen solche Skalen zur Standardisierung des Untersuchungsgangs und zur Verbesserung der Treffsicherheit der Diagnose bei, ein externes klinisches Validierungskriterium für 'wirklich' vorhandenes oder fehlendes Bewusstsein fehlt allerdings", heißt es im Fachmagazin "Aktuelle Neurologie".

Generell sei die Dynamik und die Wahrscheinlichkeit, das Bewusstsein wiederzuerlangen, bei Hirnverletzungen deutlich höher als bei Schäden durch Sauerstoffmangel nach Wiederbelebungsmaßnahmen. Mit über Monate anhaltender Bewusstlosigkeit schwinden die Chancen - wobei jüngere Patienten wegen der größeren Regenerationsfähigkeit generell bessere Prognosen haben als ältere.

Forscher hoffen, künftig auch mit Patienten in Kontakt zu kommen, denen jegliche motorische Reaktionsfähigkeit fehlt. "In Zukunft könnten Kommunikationsverfahren mittels Abgriff von Hirnaktivierungen einen Zugang zum klinisch nicht feststellbaren Bewusstsein herstellen, um dem Betroffenen autonome Entscheidungen zu ermöglichen." Dann ließe sich vielleicht erfragen, ob der Patient Schmerz oder Hunger empfindet, was er noch wahrnimmt - und wie es weitergehen soll mit ihm.

In Patientenverfügungen werde lediglich abgefragt, ob die lebenserhaltenden Maschinen abgestellt werden sollen, wenn man das Bewusstsein nicht mehr wiedererlangen wird, erklärt Erbguth. "Aber was ist bei einem bisschen Bewusstsein?" Er halte für fragwürdig, dass ein bisschen Bewusstsein besser sei als keines. Darum sei es zwar natürlich wünschenswert, den Zustand eines Patienten künftig genauer einschätzen zu können - mindestens ebenso wichtig aber seien die damit verbundenen ethischen Fragen. "Es gibt vielleicht Lebenszustände, die sind schlimmer als der Tod."

Quelle: spiegel.de

Abonnieren

Andere Gruppen ...

Presserundschau
Alles über Weihnachten
Austausch unter jungen Patienten
Chronische Erkrankung und Rechte
Entspannung & Freizeit
Ernährung und Rezepte
Fragen zu Carenity
Hilfe & Infos
Lassen Sie uns über COVID-19 sprechen
Leben über die Krankheit hinaus
Nachrichten auf Carenity
Neuheiten auf Carenity
Positiver Freitag
Reha- und Kurkliniken
Urlaubsideen
Verbesserungsvorschläge

Geben Sie Ihre Meinung ab

Befragung

Was denken Sie über das Forum von Carenity und die Community?

Alle Kommentare

avatar exit

Abgemeldeter Nutzer

31.05.16 um 11:21

Ich lag nur 7 Wochen im Koma, habe aber viele Jahre gebraucht um dies zu verarbeiten. Freunde und Angehörige habe ich damit alle verloren.


Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose? https://www.carenity.de/forum/andere-diskussionen/presserundschau/komapatienten-was-sagt-der-zuckerumsatz-uber-d-750 2016-05-31 11:21:24

avatar Freddy

Freddy

31.05.16 um 20:36

Guter Ratgeber

avatar Freddy

Freddy

Zuletzt aktiv am 28.03.25 um 22:07

Registriert seit 2015


814 Kommentare geschrieben | 83 in der Gruppe Presserundschau

18 der Antworten waren für die Mitglieder hilfreich


Rewards

  • Guter Ratgeber

  • Teilnehmer/in

  • Botschafter/in

  • Aktivist/in

  • Forscher/in

  • Freund/in


 Profil ansehenAnsehen  Eine/n Freund/in hinzufügenHinzufügen  Schreiben

Da beweist sich wieder einmal, was wirkliche Freunde sind. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Die Signatur ansehen

LgE


Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose? https://www.carenity.de/forum/andere-diskussionen/presserundschau/komapatienten-was-sagt-der-zuckerumsatz-uber-d-750 2016-05-31 20:36:06
avatar exit

Abgemeldeter Nutzer

03.06.16 um 20:15

Ja, kann aber ganz schön enttäuschend sein...

LG

Loreley


Komapatienten: Was sagt der Zuckerumsatz über die Aufwachprognose? https://www.carenity.de/forum/andere-diskussionen/presserundschau/komapatienten-was-sagt-der-zuckerumsatz-uber-d-750 2016-06-03 20:15:56

Geben Sie Ihre Meinung ab

Befragung

Was denken Sie über das Forum von Carenity und die Community?

Artikel zum Entdecken...

Chronische Schmerzen: Wie erklärt man sie seinen Angehörigen?

02.06.25 | Ratschläge

Chronische Schmerzen: Wie erklärt man sie seinen Angehörigen?

Verletzende Bemerkungen und chronische Krankheit: Wie geht man damit um?

18.05.25 | Aktualitäten

Verletzende Bemerkungen und chronische Krankheit: Wie geht man damit um?

Anhaltende Müdigkeit: Wann sollte man sich Sorgen machen?

11.05.25 | Aktualitäten

Anhaltende Müdigkeit: Wann sollte man sich Sorgen machen?

Burn-out: Warnsignale, die Sie nicht ignorieren sollten

05.05.25 | Aktualitäten

Burn-out: Warnsignale, die Sie nicht ignorieren sollten

Die Auswirkungen einer chronischen Krankheit auf das Liebesleben : was hilft?

08.03.19 | Aktualitäten

Die Auswirkungen einer chronischen Krankheit auf das Liebesleben : was hilft?

Schaden zu viele Vitamine dem Menschen?

18.09.15 | Ernährung

Schaden zu viele Vitamine dem Menschen?

Gesunde Ernährung und Nahrung als Medizin

14.01.19 | Ernährung

Gesunde Ernährung und Nahrung als Medizin

60 % der chronisch kranken Patienten fühlen sich allein: 5 Lösungen zur Unterstützung der Patienten und ihrer Familien

26.02.19 | Aktualitäten

60 % der chronisch kranken Patienten fühlen sich allein: 5 Lösungen zur Unterstützung der Patienten und ihrer Familien

icon cross

Interessiert Sie dieses Thema?

Kommen Sie zu den 500 000 Patienten dazu, die sich bereits auf unserer Plattform angemeldet haben. Informieren Sie sich über Ihre Krankheit bzw. die Krankheit Ihres Angehörigen und tauschen Sie sich mit der Community aus

Beitreten Beitreten Beitreten Beitreten Beitreten

Ist völlig kostenlos und vertraulich.

Abonnieren

Sie möchten über neue Kommentare informiert werden.

 

Ihr Abonnement wurde berücksichtigt

Beitreten Anmeldung

Über uns

  • Über uns
  • Das Carenity-Team
  • Das wissenschaftliche und ethische Komitee
  • Die Mitwirkenden
  • Zertifizierungen und Auszeichnungen
  • Data For Good
  • Unsere wissenschaftlichen Publikationen
  • Entdecken Sie unsere Studien
  • Redaktionssatzung
  • Verhaltenskodex
  • Unsere Verpflichtungen
  • Impressum
  • Allgemeine Nutzungsbedingungen
  • Cookies verwalten
  • Kontakt
  • Carenity für Unternehmen

Schnellzugriff

  • Gesundheitsmagazin
  • Suche nach einem Forum
  • Erfahren Sie mehr über eine Krankheit
  • Liste der Foren (A-Z)
  • Liste der Krankheits-Infoblätter (A-Z)
  • Sprache flag fr flag en flag es flag it flag us

Die Website www.carenity.de ist ausschließlich zu Informationszwecken bestimmt. Die Informationen auf dieser Website dürfen keinesfalls als Ersatz für professionelle Beratung oder Behandlung durch einen ausgebildeten Arzt angesehen werden.