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Coronavirus: Was sollten Sie darüber wissen?

Veröffentlicht am 17.03.2020 • Aktualisiert am 18.03.2020 • Von Camille Dauvergne

Nach dem Auftreten des Coronavirus SARS, das 2003 Pneumonien verursachte, und des MERS, das 2012 schwere Atemwegserkrankungen verursacht, steht die Welt nun vor einem neuen Coronavirus, dem SARS-CoV2. Woher kommt dieses neue Virus? Was sind die Symptome? Wie können wir uns schützen? Erfahren Sie alles über die Infektion mit dem Coronavirus und COVID-19!

Coronavirus: Was sollten Sie darüber wissen?

Coronavirus, COVID-19, SARS-Cov2, was bedeutet das?

Laut WHO "bilden Coronaviren eine Familie mit einer großen Anzahl von Viren, die beim Menschen eine Vielzahl von Krankheiten, von der Erkältung bis zu SARS (Schweres Akutes Atemwegssyndrom), und auch bei Tieren eine Reihe von Krankheiten verursachen können".

Coronaviren verursachen beim Menschen verschiedene Krankheiten, von gewöhnlichen Erkältungen bis hin zu gefährlichen oder sogar potenziell tödlich verlaufenden Krankheiten wie MERS (Middle East Respiratory Syndrome) oder SARS.

Im Dezember 2019 kam es in der Stadt Wuhan (Provinz Hubei, China) zu einer Epidemie von Pneumonien ohne bekannte Ursache. Am 9. Januar 2020 wurde die Entdeckung eines neuen Coronavirus (zuerst 2019-nCoV und dann offiziell SARS-Cov2 genannt) von den chinesischen Gesundheitsbehörden und der Weltgesundheitsorganisation WHO offiziell bekannt gegeben. Das Akronym SARS-Cov2 steht für "Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom Coronavirus 2".

Dieses neue Virus ist der Erreger dieser neuen infektiösen Atemwegserkrankung namens COVID-19 (für die CoronaVIrus-Disease 2019). Viren und die von ihnen verursachten Krankheiten haben oft unterschiedliche Namen. HIV ist zum Beispiel das Virus, das AIDS verursacht. Im Falle der aktuellen Pandemie ist Coronavirus SARS-CoV-2 der Erreger, der die COVID-19-Erkrankung verursacht.

Woher kommt das Coronavirus?

Laut Robert Koch Insitut kann man annehmen, dass SARS-CoV-2 von Fledermäusen stammt, Zwischenwirte wurden jedoch noch nicht identifiziert. Derzeit wird davon ausgegangen, dass sich die ersten Patienten Anfang Dezember auf einem Markt in Wuhan in der Provinz Hubei, China, angesteckt haben.

Die Übertragung des Virus von Mensch zu Mensch ist nachgewiesen, und es wird bisher geschätzt, dass jeder Patient ohne Kontroll- und Vorbeugungsmaßnahmen zwischen zwei und drei Personen infizieren würde.

Wie wird das Coronavirus übertragen? 

Der Hauptübertragungsweg scheint die Tröpfcheninfektion zu sein: Sprechen, Niesen, Husten usw. Jeder enge Kontakt mit einer kranken Person, wie z.B. die gemeinsame Nutzung desselben Wohnraums, direkter Kontakt in weniger als einem Meter Entfernung oder ein Gespräch von mindestens 15 Minuten ohne Schutz, kann das Virus übertragen. Der Kontakt mit ungewaschenen Händen oder mit frisch mit diesen Sekreten kontaminierten Oberflächen sind ebenfalls wichtige Übertragungsvektoren. 

Die Inkubationszeit des Coronavirus COVID-19 dauert im Durchschnitt laut WHO fünf bis sechs Tage, sie kann jedoch bis zu 14 Tage dauern. Während dieser Zeit kann die Person ansteckend sein: Sie kann das Virus vor dem Auftreten von Symptomen oder beim Auftreten milder Anzeichen in sich tragen.

Was sind die Symptome von COVID-19?

Symptome Covid-19

Auftreten der häufigsten Symtomen bei COVID-19-Fällen in China
(n = 55.924 laborbestätigte Fälle; Stand 20.02.2020)
Quelle: Robert Koch-Institut

Die Hauptsymptome sind Fieber (oder Fiebergefühl) sowie Husten und/oder Atemnot. In den schwersten Fällen kann der Patient ein akutes Atemnotsyndrom, ein akutes Nierenversagen oder sogar ein Multiorgan-Versagen erfahren, das zum Tod führen kann.

Die Datenlage zur Symptomatik und zum Krankheitsverlauf der in Deutschland aufgetretenen Fälle ist noch begrenzt (Stand 06.03.2020). Unter den Fällen mit übermittelten Symptomen wurde am häufigsten Husten (58 %), Fieber (43 %) und Schnupfen (38 %) angegeben.

Welche Vorsichtsmaßnahmen werden empfohlen?

Allgemeine Empfehlungen

Die Verhaltensweisen sind mit denen zum Schutz vor Grippeviren identisch:

  • Regelmäßiges und ausreichend langes Händewaschen (mindestens 20 Sekunden unter laufendem Wasser mit Seife)
  • Richtiges Husten und Niesen in ein Einwegtaschentuch oder in die Armbeuge
  • Abstand von Menschen mit Husten, Schnupfen oder Fieber halten; Händeschütteln generell unterlassen
  • Hände vom Gesicht fernhalten (Schleimhäute in Mund und Nase sowie Augen)

Weitere Verhaltensempfehlungen zum Schutz vor dem Coronavirus im Alltag und im Miteinander finden Sie hier.

Bei Anzeichen einer Atemwegsinfektion (Fieber oder Fiebergefühl, Husten, Atembeschwerden):

Wenn Sie grippeähnliche Symptome haben, vermeiden Sie unnötige Kontakte und bleiben Sie zu Hause.
Falls Sie ärztliche Hilfe benötigen, kontaktieren Sie telefonisch Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt. Gehen Sie nicht ohne telefonische Voranmeldung in die Praxis. In dringenden Fällen rufen Sie die Nummer 116 117 an.
Eine telefonische Anmeldung ist besonders wichtig, wenn Sie den Verdacht haben, sich mit dem neuen Corona virus angesteckt zu haben.


Wer ist besonders gefährdet?

Obwohl schwere Verläufe auch bei Personen ohne Vorerkrankung auftreten können, haben die folgenden Personengruppen ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe:

- ältere Personen (mit stetig steigendem Risiko für schweren Verlauf ab etwa 50 - 60 Jahren)
- Raucher

Personen mit bestimmten Vorerkrankungen:

- des Herzens (z.B. koronare Herzerkrankung)
- der Lunge (z.B. Asthma, chronische Bronchitis)
- Patienten mit chronischen Lebererkrankungen
- Patienten mit Diabetes mellitus 
- Patienten mit einer Krebserkrankung
- Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z.B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr schwächen, wie z.B. Cortison).

Wie ist der aktuelle Stand in Deutschland?

Bis zum 16.3.2020 sind in Deutschland 6.012 laborbestätigte COVID-19-Fälle bekannt geworden, das sind 1.174 Fälle mehr als am Vortag.
Am 18.03.2020 meldet die amerikanische Johns-Hopkins-Universität mehr als 10.000 bestätigte Infektionen und 26 Sterbefälle in Deutschland. 

Informationen zur aktuellen Risikobewertung gibt es auf der Website des RKI und die Massnahmen der Bundesländer können Sie hier nachlesen.

Hotlines zum Coronavirus

Deutschland

Wenden Sie sich bitte telefonisch an Ihren Hausarzt oder wählen Sie die 116117 - die Nummer des ärztlichen Bereitschaftsdienstes-, wenn Sie die Sorge haben, sich mit dem Coronavirus infiziert zu haben.

Hier finden Sie eine weitere Auswahl von Hotlines, die bundesweit zum Thema Coronavirus informieren:

- Unabhängige Patientenberatung Deutschland - 0800 011 77 22
- Bundesministerium für Gesundheit (Bürgertelefon) - 030 346 465 100
- Allgemeine Erstinformation und Kontaktvermittlung - Behördennummer 115 (www.115.de)
- Beratungsservice für Gehörlose und Hörgeschädigte - Fax: 030 / 340 60 66 – 07 info.deaf@bmg.bund(dot)de / info.gehoerlos@bmg.bund(dot)de
- Gebärdentelefon (Videotelefonie) -  https://www.gebaerdentelefon.de/bmg/

Österreich

Bitte kontaktieren Sie nur, wenn Sie Symptome (Fieber, Husten, Kurzatmigkeit, Atembeschwerden) aufweisen, die telefonische Gesundheitsberatung: 1450. Wenn Sie befürchten, erkrankt zu sein, bleiben Sie zu Hause und befolgen Sie die Anweisungen seitens 1450.

Weitere Informationsangebote rund um das Coronavirus:

- Coronavirus-Hotline der AGES: 0800 555 621 bietet Antworten auf allgemeine Fragen rund um das Coronavirus.
- Hotline des VKI zu reiserechtlichen Fragen: 0800 201 211 (täglich 9.00 bis 15.00 Uhr)
- Arbeitsrechtliche Fragen: Hotline der Arbeiterkammer und des ÖGB: 0800 22 12 00 80 ( Mo-Fr jeweils ab 9.00 Uhr)
- Die Wirtschaftkammer beantwortet Fragen zu Arbeitsrecht, entgeltfortzahlungen oder interantionalen Lieferketten: 0590900 4352
- Für Niedergelassene Ärztinnen und Ärzte steht die Ärztekammer zur Verfügung: https://www.aerztekammer.at/
- Für Gehörlose Bürgerinnen und Bürger: Nutzen Sie das Relaisservice des ÖGS

Schweiz

Sie können die Infoline Coronavirus unter der Nummer +41 58 463 00 00 täglich 24 Stunden lang erreichen. Beachten Sie: Diese Infoline bietet keine medizinische Beratung an. Aufgrund der grossen Nachfrage kann es zu längeren Wartezeiten kommen.

Für viele Fragen und Anliegen sind die kantonalen Behörden zuständig. Die Seite www.ch.ch/de/coronavirus/ verlinkt auf die kantonalen Internetseiten. Dort finden Sie Informationen zum neuen Coronavirus und Kontaktangaben.

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Autor: Camille Dauvergne, Junior Community Manager Frankreich

Camille Dauvergne ist derzeit Junior Community Manager bei Carenity. Sie unterstützt den Community Manager Frankreich bei der Animation der Plattform, indem sie die Navigation der Mitglieder erleichtert und ihre... >> Mehr erfahren

4 Kommentare


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Abgemeldeter Nutzer
am 18.03.20

Der Artikel ist klar und sachlich verfasst. Ohne die jetzt übliche Hysterie und Effekthascherei.


erika thoma
am 18.03.20

Danke für die Info bin der Meinung wen man alles beachtet was die Regierung uns Empfilt  dan sollte es gehen man sollte nicht hamstern so das die Aermsten unter uns auch was noch haben. Den Menschlichen verstand walten lassen wünsche allen eine gute zeit und virusfreie Tage glg e.th.


biggi1964 • Botschafter-Mitglied
am 20.03.20

sehr gut geschrieben die Information.

Bei uns in der Klinik gibt es täglich neue Informationen und in meinen Augen ist es wichtig das wir alle die Ruhe bewahren und uns zur Zeit aus dem öffentlichem Sozialleben zurück ziehen.


Zwurbel
am 05.04.20

vielen dank für die leicht verständliche information.  denn es gibt ja zur zeit viele verschiedene aussagen zum corona virus- mich ärgern die vielen menschen ---die immer noch sehr sorglos und ignorant mit dem thema umgehen

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