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Melanom: Woran erkennt man, ob ein Muttermal gefährlich ist?

Veröffentlicht am 24.06.2020 • Von Candice Salomé

Wir alle haben viele Muttermale am Körper. Auch Naevi genannt, werden sie meist als kleine braune Flecken charakterisiert, erhaben oder nicht, und treten meist vor dem dreißigsten Lebensjahr auf. Ihre Anzahl auf dem Körper hängt von bestimmten erblichen Faktoren, aber auch von der Sonnenexposition ab. Die meisten von ihnen sind nicht gefährlich.
Es ist jedoch Wachsamkeit geboten, da einige von ihnen sich in ein Melanom (bösartiger Tumor) verwandeln könnten. Was sind also die Zeichen, die uns alarmieren sollten?

 

Melanom: Woran erkennt man, ob ein Muttermal gefährlich ist?

Jeder Erwachsene hat im Durchschnitt etwa 20 Leberflecken. Die Körperteile, die der Sonne am meisten ausgesetzt sind, haben tendenziell mehr. Häufig handelt es sich dabei bei Männern um den Rücken und bei Frauen um die Beine.
Muttermale sind zwar harmlos, aber sie können sich im Laufe des Lebens verändern. Es ist daher unerlässlich, sie regelmäßig zu überwachen.

Warum können Muttermale so gefährlich werden?

Hautkrebs ist mit mehr als 200.000 Neuerkrankungen pro Jahr die häufigste Krebserkrankung in Deutschland. Allerdings ist er nur für ein Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich. Bei den meisten Betroffenen wird der weiße Hautkrebs diagnostiziert, der fast immer Fällen heilbar ist. Bei den übrigen stellt der Arzt das gefährlichere maligne Melanom fest. Früh entdeckt ist auch dabei die Behandlung meist erfolgreich.

Sonnenschutzmaßnahmen und Früherkennung die einzigen Maßnahmen, die die Inzidenz von Hautkrebs verringern können.

Farbe, Größe, Form: Was sind die Warnzeichen?

Laut Emmanuel Ricard, Delegierter für Prävention und Förderung der Früherkennung der französischen Liga gegen den Krebs, muss ein Muttermal, das sich verändert, ausdehnt oder seine Farbe verändert, dicker wird oder ein wenig zerkratzt ist, schnell untersucht werden.
Wenn Sie mehr als 30 Muttermale haben oder bereits eines entfernt haben, ist es außerdem ratsam, einmal im Jahr einen Hautarzt aufzusuchen.

Wie kann man einen Leberfleck von einem sich entwickelden Melanom unterscheiden?

In 80% der Fälle ähnelt ein Melanom zu Beginn seiner Entwicklung einem Muttermal. Es ist daher kompliziert, ein beginnendes Melanom von einem rezenten Naevus zu unterscheiden. In nur 20% der Fälle geht das Melanom auf die bösartige Transformation eines bestehenden Muttermals zurück.

Gibt es Menschen, die stärker gefährdet sind?

Einige Menschen haben ein höheres Risiko, Hautkrebs aus einem Naevus zu entwickeln. Dies kann mit genetischen Faktoren zusammenhängen (sehr helle Haut, Augen und Haare oder eine Familienanamnese mit Melanom oder anderen Hautkrebsarten). Aber auch Umweltfaktoren können eine wichtige Rolle spielen (viele Sonnenbrände in der Kindheit oder die Neigung, sich zu oft der Sonne auszusetzen).

Wie können Sie selbst einen Leberfleck untersuchen?

Um Leberflecken selbst kontrollieren zu können, müssen bestimmte Merkmale die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Daran kann man sich dank der ABCDE-Regel erinnern:

A: für Asymmetrie. Wenn Sie eine Linie in der Mitte des Muttermals ziehen, sind die beiden Teile unterschiedlich.

B: für unregelmäßige Begrenzung. Die Kanten und Konturen sind nicht scharf.

C: für nicht-homogene Farbtöne. Das Muttermal hat mehrere Farben (hellbraun, dunkelbraun, rosa).

D: für Durchmesser. Der Durchmesser darf 5 Millimeter nicht überschreiten.

E: für Entwicklung und Erhabenheit. Wenn Sie eine Veränderung des Leberflecks sehen, ist das kein gutes Zeichen.

ABCD-Regel

Quelle: Krebsinformationsdienst

Die Biopsie: der Schlüsseltest für die Diagnose!

Beginnende Melanome können schwer von einem atypischen Nävus (melanomähnlicher Leberfleck) zu unterscheiden sein. Wenn Ihr Hautarzt Zweifel hat, wird er Ihr Muttermal sofort operativ entfernen und analysieren lassen. Die Biopsie wird auch als "diagnostische Entfernung" bezeichnet. Ziel der Operation ist es, den vermeintlichen Tumor zu entfernen, aber auch nach der Untersuchung eine Diagnose zu stellen. Diese Operation wird unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Das so entfernte Hautfragment wird zur mikroskopischen Analyse an den Anatomopathologen (Arzt, der die Gewebeproben analysiert) geschickt. Die Beobachtung dieser Probe wird die gut- oder bösartige Natur der Läsion bestätigen und ermöglicht die Diagnose Krebs oder kein Krebs.
Vorsicht, jede Zerstörung eines Leberflecks - ob verdächtig oder nicht - z.B. durch Laser, ist zu vermeiden, weil danach keine Analyse vorgenommen werden kann.

Wie entfernt man ein Melanom?

Die großflächige Entfernung eines Melanoms wird lokal unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Diese Operation ermöglicht es, die Läsion (meistens) zu entfernen und zu heilen, wenn sie früh erkannt wird. Diese Operation ist schmerzlos und dauert nicht länger als ein paar Minuten.

Zusätzliche Untersuchungen wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen sind dann erforderlich, um nach anderen möglichen Läsionen zu suchen. Diese Untersuchungen ermöglichen es, die Ausdehnung des Melanoms auf andere Körperteile festzustellen. Auf der Grundlage dieser Ergebnisse entscheidet der Arzt, ob eine zusätzliche Behandlung notwendig ist: Entfernung eines zweiten Melanoms, Immuntherapie, Chemotherapie...

Eine regelmässige Kontrolle durch einen Dermatologen wird dann notwendig sein.

Lassen Sie Ihre Muttermale kostenfrei untersuchen

In Deutschland haben alle gesetzlich Krankenversicherten ab 35 alle zwei Jahre einen Anspruch auf eine kostenfreie Hautkrebs-Früherkennung.
Das Hautkrebs-Screening wird durchgeführt von Hautärzten und Hausärzten (Praktische Ärzte, Allgemeinmediziner, Internisten).
Bei der von den Kassen bezahlten Früherkennung führt der Arzt die Untersuchung mit dem bloßen Auge durch. 
Die meisten Krankenkassen bieten ihren Versicherten Zusatzleistungen an. Versicherte sollten sich vor der Untersuchung bei ihrer Kasse informieren.

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1 Kommentar


Karin66
am 26.06.20

Vielen Dank für diesen wirklich sehr informativen Artikel - der mich daran erinnert hat, mal wieder zum Hautscreening zu gehen! Meine Hautärztin hat mir nämlich schon SO viele Leberflecken entfernt, ich habe aufgehört zu zählen...

Zum Glück waren diese aber allerhöchstens dysplastsich, also in der Vorstufe zu einem Melanom. Das kommt davon, wenn man in jungen Jahren zu sehr die Sonne genießt - die Haut merkt sich leider alles. Somit bin ich übersät damit...

Liebe Grüße

Karin

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