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Was ist Migräne und wie kann man sie bekämpfen?

Veröffentlicht am 12.01.2021 • Von Gilda Teissier

Migräne ist eine Krankheit, die durch das regelmäßige und wiederholte Auftreten heftiger Kopfschmerzen, manchmal mit Erbrechen verbunden, gekennzeichnet ist. Ungefähr 40% der Bevölkerung hatten mindestens einmal in ihrem Leben einen Migräneanfall, was daraus ein sehr häufiges Problem macht, worüber wir oft nicht viel wissen.

Was bedeutet es also, Migräne zu haben? Warum kommt es zu Migräneanfällen? Welche Symptome werden durch einen Migräneanfall ausgelöst? Wie kann man dagegen ankämpfen?

Wir sagen Ihnen alles darüber in unserem Artikel!

Was ist Migräne und wie kann man sie bekämpfen?

Was ist Migräne? 

Migräne ist ein Kopfschmerz, der an einen pochenden Schmerz erinnert und, der sich normalerweise auf einer Seite des Kopfes befindet. Sie kann ein pulsierendes Gefühl verursachen und wird oft von Erbrechen, Übelkeit und extremer Empfindlichkeit gegen Licht und/oder Geräuschen begleitet.

Migräne kann wirklich behindernd wirken bis zu dem Punkt, dass sie alltägliche Aktivitäten verhindert, da sie Stunden oder sogar Tage andauern kann. Und während bei manchen Menschen Jahre zwischen zwei Migräneanfällen liegen, können andere häufiger darunter leiden, bis zu mehrmals pro Woche.

Symptome

Es gibt vier vorherrschende Symptome, die man auch als „Stadien“ bezeichnen kann und die nicht immer bei jedem, aber in den meisten Fällen auftreten.

Das erste wird als Prodrom (Vorlaufphase) bezeichnet und tritt normalerweise ein bis zwei Tage vorher auf, wie eine Warnung für einen bevorstehenden Migräneanfall. Dieses Symptom kann häufiges Gähnen, einen steifen Nacken, Verstopfung, Heißhunger, Stimmungsschwankungen und erhöhten Durst oder Harndrang beinhalten.

Die Auraphase ist das zweite Stadium der Migräne. Je nach Person kann sie vor oder während des Migräneanfalls vorkommen. Es handelt sich meistens um Sehstörungen, die langsam beginnen, sich über mehrere Minuten anstauen und 20 bis 60 Minuten andauern können. Diese Störungen können sich als Sehverlust, visuelle Phänomene wie dem Sehen von verschiedenen Formen, hellen Flecken oder Blitzen, Kribbeln in einem Arm oder einem Bein oder sogar als Hören von Geräuschen oder Musik zeigen.

Abhängig von der Aura wird Migräne in drei Typen eingeteilt:

  • Mit Aura: Spezifische Vorwarnungen kurz vor Beginn des Migräneanfalls, wie zum Beispiel blinkende Lichter zu sehen.
  • Ohne Aura: Der häufigste Typ, bei dem die Migräne ohne Vorwarnung auftritt.
  • Stille Migräne: Sie zeigt sich durch eine Aura oder andere Migränesymptome, jedoch nicht durch Kopfschmerzen.

Das dritte Symptom ist die Krise oder schmerzhafte Phase. Es handelt sich um eine Zeitspanne, in der der Schmerz sich auf einer oder beiden Seiten des Kopfes befindet. Der Schmerz ist pochend und Sie können ein Pulsieren spüren. Sie können ebenfalls an Übelkeit und Erbrechen leiden sowie an einer Empfindlichkeit gegen Licht, Töne, Gerüche oder gar Berührungen. Dieses Symptom kann 4 bis 72 Stunden dauern.

Das letzte Symptom ist die Auflösungsphase, bei der man sich nach dem Migräneanfall noch ohne Energie, müde oder sogar verwirrt fühlt. Dieses Symptom kann bis zu einem Tag andauern.

Woher kommen Migräneanfälle? 

Der Ursprung von Migräne ist nicht bekannt. Einige Wissenschaftler glauben, dass Serotonin eine Rolle spielt, aber es wurden bisher keine schlüssigen Beweise gefunden. Es wird ebenfalls angenommen, dass sie das Ergebnis vorübergehender Veränderungen der chemischen Substanzen, Nerven und Blutgefäßen im Gehirn sowie genetischer und umweltbedingter Faktoren sind. Einige dieser Faktoren sind:

  • Einige Getränke wie Wein und Kaffee,
  • Stress,
  • Hormonelle Veränderungen,
  • Änderung des Schlafrhythmus,
  • Intensive körperliche Anstrengung,
  • Wetterveränderungen,
  • Manche Lebensmittel wie reifer Käser oder verarbeitete Lebensmittel,
  • Manche Medikamente, wie Nitroglycerin und Vasodilatatoren, die Migräneanfälle verschlimmern können,
  • Bestimmte sensorische Reize wie helles Licht oder grelle Sonneneinstrahlung,
  • Geschlecht (Frauen sind häufiger betroffen).

Wie kann man Migräne bekämpfen? 

Es gibt keine Heilung für Migräne, aber es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Sie angehen können, um sie entweder zu verhindern oder, um die Symptome zu verringern.

Vorbeugen

Der beste Weg, um einem Migräneanfall vorzubeugen ist es, seinen Körper zu kennen. Wenn Sie denken, dass ein bestimmter Auslöser der Ursprung ihrer Migräneanfälle ist, wie Stress oder eine bestimmte Ernährung, vermeiden Sie dies.

Sie können Migräneanfällen vorbeugen, indem Sie bestimmte Dinge in Ihren Alltag einbinden, wie:

  • Sport treiben,
  • Gut schlafen,
  • Stress vermeiden,
  • Hydriert bleiben,
  • Den Konsum von Alkohol und Kaffee einschränken,
  • Sich gesund ernähren: Es geht vor allem darum, Lebensmittel zu vermeiden, die Histamin und MSG (Mononatriumglutamat) enthalten, Schokolade, Käse sowie andere Milchprodukte, künstliche Süßstoffe und Wurst,
  • Starke Gerüche vermeiden: Osmophobie (Abneigung gegen Gerüche) ist ein häufiges Migränesymptom.

Symptome lindern

Um die Symptome eines Migräneanfalls zu lindern, sollten Sie sich zunächst in einem dunklen Raum hinlegen und versuchen zu schlafen, falls es möglich ist. Legen Sie sich heiße oder kalte Kompressen auf den Kopf oder an den Hals, massieren Sie Ihre Schläfen, trinken Sie und versuchen Sie, ein Schmerzmittel einzunehmen. Nehmen Sie sich die Zeit, sich hinzusetzen und an nichts Anderes zu denken. Laut der American Migraine Foundation kann die Konzentration auf die Atmung und der Versuch, bewusst zu meditieren manchmal die körperlichen Schmerzen lindern.

Wenn es um Medikamente zur Bekämpfung eines Migräneanfalls geht, können Schmerzmittel wie Ibuprofen und Paracetamol genannt werden, Triptane, die helfen, die durch Migräne hervorgerufenen Veränderungen im Gehirn umzukehren sowie Antiemetika, die die Übelkeit lindern.

In den letzten Jahren kamen einigermaßen neue Optionen zu den Möglichkeiten hinzu, die Ihr Arzt Ihnen vorschlagen kann, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Es handelt sich hierbei vor allem um Botulinumtoxin-Injektionen und Anti-CGRP-Antikörper. Diese zwei Optionen werden nur empfohlen, wenn sie von Ihrem Arzt vorgeschlagen werden, haben sich seit ihrer Markteinführung aber in vielen Fällen als wirksam erwiesen.


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Autor: Gilda Teissier, Gesundheitsredakteurin

Gilda arbeitet seit 6 Jahren in der Gesundheitsbranche und verfasst seit über 10 Jahren Artikel für die Bereiche Gesundheit, humanitäre Arbeit und Nachrichten. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen... >> Mehr erfahren

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