Hier wohnen die Hundertjährigen

Servus und moin!

Altersforschung: Wo die Hundertjährigen wohnen

Wie alt kann ein Mensch werden? Und könnten Männer nicht genauso lange leben wie Frauen? Antworten darauf finden Forscher in abgelegenen Bergdörfern Sardiniens.

Die alten Römer verspotteten die Menschen in den Bergen Sardiniens einst als Barbaren, weil die in einer schwer zugänglichen Gegend hausten. Davon zeugt der Name der felsigen Region: Barbagia.

Das Land der Barbaren ist heute das Land der Hundertjährigen, sagt der Arzt Gianni Pes von der Universität Sassari im aktuellen SPIEGEL. Er sah Geburts- und Sterberegister der sardischen Städte und Dörfer ein, er trieb sich auf Friedhöfen herum, um das Grab eines jeden Insulaners zu finden, der hundert Jahre oder älter wurde.

Die Daten hat er gemeinsam mit dem Demografen Michel Poulain ausgewertet und sodann mit einem blauen Stift auf einer Karte Sardiniens jene Punkte markiert, wo Hundertjährige leben oder lebten.

Männer leben hier länger als anderswo

In der Barbagia und der nicht minder unwirtlichen Nachbarprovinz Ogliastra entstand eine Fläche, wo die Wahrscheinlichkeit, ein Lebensjahrhundert zu durchmessen, doppelt so hoch ist wie sonst auf der Insel. Und das gilt für Männer und Frauen gleichermaßen.

Gemeinhin müssen Männer durchschnittlich etliche Jahre vor den Frauen sterben, doch in der blauen Zone ist die Lebenserwartung der Geschlechter gerecht verteilt. "Die Männer hier leben länger als an jedem anderen Ort", sagt Pes im SPIEGEL.

Mit seinem Fiat Panda fährt der Dottore unermüdlich in die Bergdörfer, um die Alten mit den Schiebermützen und die schwarzgekleideten Greisinnen zu besuchen. Er will das Rätsel ihrer einzigartigen Langlebigkeit lösen - und hat schon erstaunliche Entdeckungen gemacht.

aus: spiegel.de

Gruß von

Nana