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Die Deutschen ernähren sich zu salzig

Veröffentlicht am 02.12.2015 • Von Giovanni Mària

Die Deutschen ernähren sich zu salzig

New York: Achtung, Ihr Essen ist zu salzig!

Eine zu salzhaltige Ernährung kann gefährliche Folgen für Herz und Kreislauf haben. In New York müssen bestimmte Restaurants sehr salzige Gerichte jetzt mit einem Warnsymbol versehen.

Zahlreiche Restaurants in New York müssen ihre Gäste nun vor zu salzigen Speisen warnen. Mit einem kleinen Salzstreuer-Symbol soll auf Gerichte hingewiesen werden, die 2,3 oder mehr Gramm des vor allem in Salz vorkommenden Natriums enthalten. Das teilte die New Yorker Gesundheitsbehörde jetzt mit.

Die Millionenmetropole ist die erste Stadt in den USA, die eine solche Regel einführt. Die neue Maßnahme betrifft alle Restaurants, die zu einer Kette mit mindestens 15 Filialen gehören. Lokale, die sich drei Monate nach der Einführung nicht daran halten, droht eine Strafe von 200 US-Dollar.

Zuvor hatte New York unter anderem Rauchen in Parks und an Stränden verboten. Schon dem früheren Bürgermeister Michael Bloomberg waren Gesundheitsregeln ein Anliegen gewesen. Sein Nachfolger Bill de Blasio setzt den Kurs jetzt fort. Ein geplantes Verbot von Riesenbechern mit zuckrigen Getränken hatten US-Getränkehersteller und Fastfood-Anbieter 2013 allerdings einige Stunden vor Inkrafttreten gestoppt.

Auch die Deutschen ernähren sich zu salzig

Die 2,3 Gramm Natrium, ab denen Speisen mit dem Salzstreuer-Symbol versehen werden müssen, entsprechen etwa einem Teelöffel oder knapp sechs Gramm Salz. Das ist die von vielen Experten empfohlene tägliche Maximalmenge für Erwachsene. 2010 fand eine Studie heraus, dass New Yorker eher 3,2 Gramm Natrium am Tag zu sich nehmen.

Auch die Deutschen ernähren sich zu salzig: Laut der Nationalen Verzehrstudie II aus dem Jahr 2008 nehmen deutsche Männern etwa 3,2 Gramm und Frauen etwa 2,4 Gramm Natrium täglich zu sich. Umgerechnet sind das zwischen 6 und 8 Gramm Kochsalz. Bei einer zu salzhaltigen Ernährung drohen ein steigender Blutdruck und ein wachsendes Risiko für Herzkrankheiten und Schlaganfälle.

Wo genau die Grenzwerte für den täglichen Salzkonsum liegen sollten, ist schon länger ein Streitthema unter Forschern. Während die Weltgesundheitsorganisation (WHO) maximal fünf Gramm empfiehlt, rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) zu sechs Gramm Salz pro Tag.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Empfehlung der DGE ausreichend ist. Außerdem ist es wahrscheinlich, dass nicht nur eine große tägliche Salzmenge, sondern auch eine sehr niedrige (weniger als drei Gramm pro Tag) ungesund sind.

 

Quelle: spiegel.de 

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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25 Kommentare


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Abgemeldeter Nutzer
am 11.12.15

Keine schlechte Idee...


Loreley
am 11.12.15

Gibt es eigentlich Salzsorten, die gesünder sind als andere? Man hört ja so viel von Himalayasalz, Fleur de Sel, mit Jod angereichertem Salz...


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Abgemeldeter Nutzer
am 17.12.15

Zur Salzthematik habe ich gestern gelesen, dass jetzt erst herausgefunden wurde, dass im Meer erzeugtes Salz kleinste Teile von Plastik enthält, was natürlich absolut suboptimal ist.


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Abgemeldeter Nutzer
am 19.12.15

Hi!

Hier z. B. ein Artikel zu dem Thema:

Chinesische Forscher warnen vor Plastik in Speisesalz

Da kann einem der Appetit auf das Salz in der Suppe vergehen: Chinesische Forscher haben handelsübliche Speisesalze untersucht und jede Menge winzige Plastikteilchen darin gefunden. Wie kann das passieren?

In einem Kilogramm Salz aus chinesischen Supermärkten entdeckten Wissenschaftler aus Schanghai bis zu 700 winzige Plastikpartikel. Sie stammen offensichtlich aus Plastikmüll, der die Weltmeere zunehmend verschmutzt. Die Forscher gehen davon aus, dass Meersalz weltweit mit Mikroplastik verseucht ist.

Die Wissenschaftler von den Schanghaier Universitäten „East China Normal University“ und „Donghua University“ sind die Ersten, die sich die Mühe gemacht haben, handelsübliche Speisesalze auf ihren Gehalt an Mikroplastik zu untersuchen. Vor allem in Meersalz fanden sie größere Mengen an winzigen Plastikpartikeln. Ihre Untersuchungsergebnisse haben die Forscher jetzt in der Fachzeitschrift Environmental Science & Technologie der American Chemical Society veröffentlicht.

Markensalze aus chinesischen Supermärkten

In chinesischen Supermärkten sammelten sie 15 verschiedene Sorten Markensalz, darunter nicht nur Meersalze sondern auch Salz aus Salzwasserseen und Salzminen, und untersuchten sie auf ihren Gehalt an Mikropartikeln aus Kunststoff. Ergebnis: Die Meersalze enthielten zwischen 550 und 681 winzige Plastikpartikel pro Kilogramm Salz. In den Salzen, die nicht aus dem Meer gewonnen werden, fanden die Forscher deutlich weniger Mikroplastik, nämlich zwischen 43 und 364 Partikel pro Kilo in See-Salzen und 7 bis 204 Partikel in Steinsalz.

Immer größere Mengen Plastikmüll verschmutzen Weltmeere

Wie die Kunststoffe in das Salz gelangen, das nicht aus dem Meer gewonnen wird, konnten die Wissenschaftler dabei nur vermuten: bei der Verarbeitung und Verpackung möglicherweise. Die hohe Menge an Mikroplastik im Meersalz habe dagegen ziemlich eindeutig mit dem Plastikmüll zu tun, der in immer größeren Mengen die Weltmeere verschmutze. Die Forscher halten die Kunststoffpartikel im Meersalz für ein Indiz für Kunststoffe auch in anderen Produkten, die aus dem Meer stammen. In anderen Lebensmitteln wurde bereits Mikroplastik nachgewiesen, in Mineralwasser, Bier und in Honig zum Beispiel. 

Kunststoffpartikel aus Verpackungen und PET-Flaschen

Rund 6 bis 10 % der weltweiten Kunststoffproduktion landen laut einer aktuellen Studie des Umweltbundesamtes (UBA) in den Weltmeeren. Größere Plastikteile, die direkt oder über die Flüsse ins Meer gelangen, wie Plastiktüten und -flaschen aber auch alte Fischernetze, verursachen der Studie zufolge die meisten Kunststoffpartikel im Meer. Denn durch Wind, Wetter und Gezeiten werden die Plastikteile zu sogenanntem „sekundärem“ Mikroplastik zermahlen und zerkleinert.

Mehr als die Hälfte der Plastikpartikel, die die chinesischen Forscher im Meersalz fanden, hatten einen Durchmesser unter 200 Mikrometer, am häufigsten bestand das Mikroplastik aus Polyethylenterephthalat (PET), gefolgt von Polyethylen und Cellophan. Aus PET werden vor allem Plastikflaschen, aber auch Plastikfolien und Textilfasern hergestellt. Lebensmittelverpackungen bestehen häufig aus Cellophan.

Plastik in Kosmetika und Reinigungsmitteln

Sekundäre Mikropartikel werden unter anderem auch als Fasern aus Kleidung ausgewaschen oder im Straßenverkehr von Autoreifen abgerieben. Nach Angaben des Umweltbundesamtes gelangen zum Beispiel bis zu 2000 Kunstfasern aus Fleece-Kleidungsstücken pro Waschgang in die Umwelt, da sie von den Klärwerken nicht zurückgehalten werden. Der kleinere Teil der Mikropartikel, die die Meere verunreinigen, sind sogenannte „primäre“ Mikropartikel. Die werden schon in mikroskopischer Größe hergestellt und in der industriellen Produktion zahlreicher Konsumgüter eingesetzt. Dazu gehören etwa jene Partikel, die in kosmetischen Mitteln, wie Peelings, oder in Wasch-und Reinigungsmitteln – auch zur Säuberung von Schiffsrümpfen – verwendet werden.

Gesundheitsgefährdung nicht abschließend erforscht

Inwieweit Mikroplastik in Lebensmitteln die Gesundheit gefährdet, ist nicht abschließend erforscht. In einer diesbezüglichen Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) vom April dieses Jahres heißt es dazu: „Aufgrund des Fehlens belastbarer Daten ist eine gesundheitliche Risikobewertung für den Verzehr von mit Mikroplastikpartikeln verunreinigten Lebensmitteln derzeit nicht möglich.“

aus: http://www.ingenieur.de/Themen/Verbraucherschutz/Chinesische-Forscher-warnen-Plastik-in-Speisesalz

LG

Verena


Loreley
am 19.12.15

Sehr interessanter Artikel. Danke, Verena !

Gibt es auch Untersuchungen zu Meersalz, das in Europa hergestellt wurde?

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