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Zigaretten vs. E-Zigaretten: Ein Update über Konsum und Fallen, die zu vermeiden sind

Veröffentlicht am 08.04.2019 • Von Louise Bollecker

Man kann es gar nicht genug wiederholen: Rauchen tötet. Dennoch ist die Raucherentwöhnung leichter gesagt als getan. Um Menschen zu unterstützen, die mit dem Rauchen aufhören wollen, sind elektronische Zigaretten, die vor etwa fünfzehn Jahren erfunden wurden, unerlässlich geworden. Aber ist das wirklich die ideale Lösung? Lassen Sie uns eine Bestandsaufnahme der Situation machen.

 

Zigaretten vs. E-Zigaretten: Ein Update über Konsum und Fallen, die zu vermeiden sind

Zigarettenkonsum sinkt dank der Maßnahmen der Behörden

Zigaretten, ein Übel, das für viele Todesfälle verantwortlich ist.

Zigaretten sind nach wie vor die Hauptursache für vermeidbare Krankheiten und Todesfälle in den Vereinigten Staaten. Jedes Jahr sterben etwa 480.000 Amerikaner, und 16 Millionen Menschen leiden an tabakbedingten Krankheiten. Im Vereinigten Königreich sterben jedes Jahr 100.000 Menschen an tabakbedingten Krankheiten. In Frankreich sind 73.000 vorzeitige Todesfälle auf das Rauchen zurückzuführen.

Angesichts solcher Zahlen haben die Behörden vieler Länder Maßnahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums ergriffen. In Frankreich sank der Zigarettenabsatz 2018 um 9,32%, was auf die Preiserhöhung zu Beginn des Jahres und, allgemeiner gesagt, auf die öffentliche Anti-Tabakpolitik zurückzuführen ist. Die Tatsache, eine neutrale Verpackung anzubieten (schwarz, hauptsächlich besetzt mit einem Foto, das die Folgen des Rauchens anprangert), hat einige junge Menschen entmutigt, die sich um den ästhetischen Aspekt ihrer Zigarettenpackung sorgen.

Junge Menschen, eine neue Generation von Rauchern, die es zu vermeiden gilt.

Tatsächlich zielen die Maßnahmen zur Bekämpfung des Tabakkonsums in erster Linie darauf ab, junge Menschen daran zu hindern, mit dem Rauchen anzufangen. Die FDA (Food and Drug Administration) hat kürzlich daran erinnert, dass fast alle erwachsenen Raucher als Minderjährige angefangen haben. Fast 90% von ihnen begannen vor dem Alter von 18 Jahren und 95% vor 21 Jahren. Nur 1% der Zigarettenraucher begannen im Alter von 26 Jahren oder älter.

>> Lesen Sie den Kampf eines Mitglieds, mit dem Rauchen aufzuhören.

Die gleiche FDA beabsichtigt auch, ein Verkaufsverbot für Zigaretten und mentholhaltige Zigarren zu verhängen und betont, dass Menthol verwendet wird, um die abstoßenden Aspekte des Rauchs zu maskieren, die Kinder vom Rauchen abhalten. Ein hawaiianischer Abgeordneter hat sogar einen Gesetzentwurf an das lokale Parlament gerichtet, um das Mindestalter für den Tabakkauf auf.... 100 Jahre im Jahr 2024 anzuheben!

Maßnahmen, die sich bisher im Land von Uncle Sam ausgezahlt haben: Im November gaben die Gesundheitsbehörden bekannt, dass die Zahl der Raucher 14% der Bevölkerung erreicht hat, das niedrigste Niveau, das je im Land verzeichnet wurde. Die Zahl der Raucher ist im Vergleich zu 1965 auf 67% gesunken.

Die elektronische Zigarette, eine gute oder schlechte Idee, um mit dem Rauchen aufzuhören?

Nachgewiesene Vorteile

Eine englische, bei 900 Personen durchgeführte Studie, legt nahe, dass elektronische Zigaretten doppelt so wirksam sind wie Nikotinpflaster oder Kaugummi, um mit dem Rauchen aufzuhören. 18% der Raucher, die auf elektronische Zigaretten umgestiegen sind, konnten ein Jahr lang aufhören, verglichen mit 9,9% derjenigen, die auf Pflaster und andere Nikotinderivate umgestiegen sind.

Elektronische Zigaretten sollten daher, so das Fazit der Studie, um stärker in den Prozess der Raucherentwöhnung integriert zu werden.

Eine Sucht durch eine andere ersetzen

Die britischen Forscher wiesen jedoch auf einen Nachteil hin: 80% der Raucher, die zu « Dampfern » wurden und mit dem Rauchen der "klassischen" Zigarette aufhörten, dampfen weiter, ohne sich von ihrer Nikotinsucht befreit zu haben. Diese Zahl ist viel höher als bei Menschen, die Patches und Äquivalente verwendeten: Nur 9% von ihnen benutzten diese Produkte ein Jahr später noch.

Obwohl elektronische Zigaretten weniger gefährlich sind als herkömmliche Zigaretten, sind sie nicht risikofrei. Die Raucherentwöhnung durch Dampfen ist daher kein Selbstzweck. Dieser Langzeitkonsum wirft die Frage nach den in der E-Zigarette enthaltenen Giftstoffen auf. Darüber hinaus enthalten elektronische Zigaretten Nikotin, ein Produkt, das nicht mit Krebs in Verbindung steht, aber eine Sucht verursacht, während viele krebserregende Stoffe wie Teer nicht in elektronischen Zigaretten enthalten sind.

Das Risiko einer Nikotinabhängigkeit

In den Vereinigten Staaten ist das Dampfen in den Tabakkonsum einbezogen, da Nikotin in elektronischen Zigaretten aus Tabak stammt ; andere Länder jedoch kategorisieren es nicht als Tabakprodukt. Es ist zu befürchten, dass durch seine Verwendung viele Menschen, insbesonders junge Menschen, der Nikotinabhängigkeit ausgesetzt sind und dass dann dieses Produkt nicht mehr aussschließlich dazu bestimmt sein wird, das Rauchen einzustellen.

Tatsächlich stieg die Zahl der jungen Amerikaner, die elektronische Zigaretten benutzen, 2018 um eineinhalb Millionen. Seit 2014 gibt es mehr junge "Dämpfer" als Raucher. Schätzungsweise 3,6 Millionen Gymnasiasten rauchen regelmäßig eine elektronische Zigarette. Verführt von fruchtigem Geschmack und spielerischem Genuß, sind die jungen Amerikaner so einer Nikotinabhängigkeit ausgesetzt.

Wie kann man den Gebrauch von elektronischen Zigaretten durch Jugendliche einschränken?

Derzeit werden von der US-Bundesbehörde, die Tabakwaren reguliert, Maßnahmen ergriffen, um den Verbrauch von elektronischen Zigaretten zu begrenzen. So wurde beispielsweise der Verkauf bestimmter Aromen wie Erdbeere oder Kaugummi eingeschränkt. Ein weiterer Vorschlag ist das Verbot des Verkaufs von aromatisierten E-Zigaretten über das Internet. Diese sind nur im Handel erhältlich und würden sie für Minderjährige leicht unzugänglich machen.

Mehrere amerikanische Tabakkonzerne haben ebenfalls angekündigt, dass sie einen Teil des Verkaufs von elektronischen Zigaretten und deren aromatisierten Nachfüllungen einstellen werden. Die Marke Juul kündigte an, dass sie die Werbung für diese Produkte in sozialen Netzwerken unterlassen werde und erklärte, dass sie sich auf die Zielgruppe der erwachsenen Raucher konzentrieren wolle, die mit dem Rauchen aufhören wollten. Maßnahmen, die in allen Ländern anzuwenden wären?

Und Sie, was halten Sie davon? Die E-Zigarette, eine gute oder schlechte Idee?

Teilen Sie Ihre Meinung über die elektronische Zigarette und die besten Möglichkeiten, mit dem Rauchen aufzuhören!

Carenity

avatar Louise Bollecker

Autor: Louise Bollecker, Community Manager Frankreich

Louise ist Community Managerin von Carenity in Frankreich und Chefredakteurin des Gesundheitsmagazins. Sie bietet allen Mitgliedern Artikel, Videos und Erfahrungsberichte. Ihr Ziel ist es, die Stimme der Patienten zu... >> Mehr erfahren

8 Kommentare


Eckhard
am 08.04.19

Leider wird in diesem Beitrag vieles in eine Topf geworfen und das größte Problem ist die exzessive Verwendung von Prozentwerten. Diese würden nur Sinn machen, wenn vom gleichen Grundwert ausgegangen wird.

Zum Sinn von e-Zigaretten von mir nur soviel:

Gegenüber dem Rauchen von Tabakprodukten (Zigaretten, Zigarillo, Zigarre und Pfeife) wird beim Verdampfen in e-Zigaretten nicht das Ultragift Quecksilber freigesetzt und eingeatmet. Zudem fällt der Passivraucher-Effekt weg.

Sicherlich ist es allemal besser, gar nicht zu rauchen. Aber Verbote bringen m.E. gar nichts (siehe Prohibition in den USA)


Manuela56 • Botschafter-Mitglied
am 15.04.19

Hallo und guten Abend. Ich habe es auch mit E-Zigaretten probiert. Aber auf der Arbeit wollte ich die nicht benutzen, weil ich die Fragerei  oder dumme Bemerkungen nicht haben wollte. Habe versucht, auf der Arbeit die "normalen" Zigaretten zu reduzieren und habe zu Hause nur die E -Zigaretten geraucht, aber auch nicht immer. Da habe ich dann gemerkt, dass ich gar nicht den Willen habe, damit aufzuhören. 


Eckhard
am 22.04.19

@Manuela56‍ Moin Manuela

Du beschreibst das Problem sehr anschaulich. Mit dem Rauchen kann nur jemand endgültig aufhören,  wenn der absolute Wille dazu vorhanden ist. Denn nur der Wille gibt die benötigte Kraft. 

Aber wie schafft man es sich diesen Willen anzueignen? Durchdenke einfach, ob Rauchen dir irgend einen Vorteil bringt!

Geht es dir nach dem Rauchen besser?  Nein!    Bist du immun gegen Gifte, wie Nikotin und Quecksilber? Nein!                Willst du immer wie ein Mülleimer stinken? Nein!   

Willst du nicht lieber für das Geld was anderes kaufen? Ja!

Vor allem letzteres Argument hat mich im März 1994 veranlasst, mit dem Rauchen schlagartig aufzuhören (vorher Kettenraucher).

Also beginnt alles im Kopf.

LG  Ecki


Manuela56 • Botschafter-Mitglied
am 22.04.19

Hallo Eckhard, du hast Recht. Aber ich habe die Schwierigkeit, mir diese Fragen zu stellen. Mich damit überhaupt auseinander zu setzen. Ich weiß, dass es eine Sucht ist. Ich wollte es mit Akupunktur oder Hypnose versuchen, kann mich aber nicht überwinden, beim Heilpraktiker anzurufen. Ich bewundere jeden, der es geschafft hat. 

Ich danke dir für deine Hilfe und Ratschläge.


Karin66
am 28.04.19

@Eckhard‍ @Manuela56

Hallo Eckhard, hallo Manuela,

Du hast ja wirklich so Recht: es muss erst im Kopf "Klick" machen, ehe man sich von dieser Sucht (aber auch jeder anderen!) wirklich freimachen kann!

Ich selbst habe ebenfalls jahrelang geraucht - zwar nur mehr oder weniger als "Gelegenheitsraucherin" und höchstens am Tag mal bis zu 5 - 6 Zigaretten, manche Tage aber auch gar nicht. Ich habe auch erst relativ spät so mit 18, 19 angefangen, trotzdem musste ich erst zwei Mal eine Lungenembolie bekommen, bis auch bei mir angekommen war, dass Rauchen vor allem eins ist: absolut gesundheitsschädigend! Teuer ist es obendrein mittlerweile dazu, was ebenfalls erheblich dazu beigetragen hat bei mir, es eben sein zu lassen.

Ich habe auch gleich "Nägel mit Köpfen" gemacht und von einem auf den anderen Tag ganz aufgehört, denn ich finde, nur so kann man es sich erfolgreich wirklich abgewöhnen. Aber dazu gehört natürlich der absolute Wille, es auch sein zu lassen. Und den können eben viele leider doch nicht aufbringen, denn dadurch, dass das Nikotin eben das "Glückshormon" Serotonin freisetzt, möchten die "echten" Raucher nicht darauf verzichten.

Von E-Zigaretten halte ich persönlich ebenfalls nichts, denn es gibt für diese Teile so viele verschiedene Mischungen, von denen man oft gar nicht mal weiß, was die denn wirklich überhaupt genau enthalten - insbesondere bei Mischungen, die aus dem Internet zu beziehen sind. Und das macht sie in meinen Augen mindestens so gefährlich wie "echte" Zigaretten!

Liebe Grüße

Karin

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