Was würdet ihr am deutschen Gesundheitssystem ändern?

Muß hier auch meine Meinung dazugeben, obwohl hier schon sehr viel benannt wurde. Mein Vater lebte von 1991-1999 bei mir und wurde von mir gepflegt. Meine Erfahrung mit dem MDK und der Krankenkasse sind von positiver Natur. Pflegebett , Toilettenaufsatz und alle anderen notwendigen Dinge habe ich problemlos bekommen. Hatte einen kurzen Draht zum Ansprechpartner der Krankenkasse. Natürlich haben sich in den vergangenen fast 20 Jahren die gesetzlichen Bestimmungen geändert.

Ein Kritikpunkt meinerseits wäre eine stärkere Kontrolle der Pharmazie. Es kann nicht sein, das von diesen die Preise willkürlich für neue Mittel festgelegt werden und erst dann wird die Wirksamkeit festgestellt  Ein Mittel, was sich in der Krebsbehandlung bewährt hat, wird nicht zugelassen. Ist zu einfach herzustellen und somit zu wenig zu verdienen.

Man könnte noch Stunden weiter philosofieren. 

Hallo zusammen, m.E. sollte das Gesundheitssystem welches wir in der damaligen DDR hatten eingeführt werden. Da brauchte man nur 10% seines Gehaltes, maximal 60Mark an Krankenkassenbeiträgen zu entrichten. Bei heutigen Großverdienern, Managern o.ä., da sollte

die Krankenkasse richtig zuschlagen. Keine Privatkliniken, keine Ärzte, die nur Privatpatienten annehmen.

Das ist meine Meinun g, denn ich bin in der damaligen DDR groß geworden!

Beste Grüße aus Berlin

Rentner21

(Bernd)

@Bernd:

Es würde sicher vieles vereinfachen, wenn wir solch ein System hätten. Allerdings ist auch der medizinische Fortschritt nicht stehen geblieben - viele Patienten, denen zur damaligen Zeit sicher nicht geholfen werden konnte, leben heute länger als gedacht. Etwa Herzinfarkt- oder Schlaganfall-Patienten. Die Behandlung dieser Menschen kostet leider unglaublich viel Geld (allein schon die heutigen Geräte sind teilweise so wahnsinnig teuer, dass die etwa von einem "normalen" Hausarzt gar nicht angeschafft werden könnten. Daher würden wahrscheinlich 10 % als Beitrag sicher nicht mehr reichen. Zumal die Leute ja auch (dank der Medizin) heute immer älter werden und dann eben auch länger medizinische Behandlung benötigen.

@Freddy: 

Wenn jemand wirklich ein Pflegefall ist, dann wird er auch die entsprechenden Leitungen bewilligt bekommen, das ist auch heute eigentlich noch so. Wobei ich das jetzige Stufen-System der Pflege-Grade weitaus gerechter finde, da es eben viel mehr Patienten mit Demenz (Alzheimer, Parkinson usw.) berücksichtigt, die eben wesentlich mehr Zuwendung brauchen.

Natürlich muss die Pharmaindustrie wesentlich mehr kontrolliert werden! Vor allem, was spezielle Mittel für seltene Krankheiten angeht, kann es nicht sein, dass die Kosten dafür so explodieren, dass der Patient sich dieses Mittel überhaupt nicht erst leisten kann und durch die alternative, aber günstigere "Kassen-Verordnung" Lebensqualität verliert! Hier ist meiner Meinung nach dringend Handlungsbedarf angesagt!

Liebe Grüße

Karin

Wie war das vorher, @Karin66‍ 

Kenne mich da zu wenig aus.

Hallo Pfingstrose,

da hast Du natürlich recht. Ich beziehe mich vor allem auch auf die medizinische Forschung, die ja nun mal nicht stehenbleibt, sondern immer weiter geht. Für viele Menschen war etwa früher die Diagnose "Krebs" (egal nun welcher) teilweise ein Todesurteil. Dank neuer Medikamente können heute aber davon betroffene Menschen wesentlich länger leben und dabei auch noch mehr Lebensqualität genießen. Etwa die Chemotherapien sind heute viel mehr auf den jeweiligen Patienten zugeschnitten, denn jeder Krebs ist leider anders. Das heißt natürlich leider nicht, dass diese Medikamente sofort und/oder überhaupt anschlagen, aber sie erhöhen doch die Chance auf ein relativ normales Leben heute um ein Vielfaches. Und das ist auch wieder nur ein Beispiel.

Liebe Grüße

Karin

Die Bürgerversicherung wäre meiner Meinung nach schon mal ein Anfang.

Schwierig , Schwierig ! Wo fang ich an, wo höre ich auf?

Als erstes würde ich die Pharma an die Kette legen. Es kann nicht sein, daß Deutsche Firmen Medikamente für gutes Geld exportieren und für deutsche Patienten sind keine Rohstoffe mehr verfügbar.

Dann als nächstes das Patentieren von Medikamenten stärker kontrollieren. Es gibt ein Medikament , was nachgewiesenermaßen Krebspatienten hilft. Da es sehr preiswert hergestellt werden kann hat die Industrie kein Interesse. Die Patienten sind der Pharma egal.

Dann alle Krankenkasse schließen und nur eine am Leben lassen.

Länder, wie die Schweiz, die Niederlande oder Schweden machen es doch vor, wie sowas funktioniert. Die Politik muß sowas nur WOLLEN !!

Hallo Freddy,

Du hast natürlich Recht - insbesondere aber vor allem sollten die Pharmafirmen hier in Deutschland nicht mehr diese Phantasiepreise nehmen dürfen, während die Medikamente anderswo wesentlich günstiger auf den Markt kommen! Ich kenne kaum ein Land, in dem Medikamente ähnlich teuer sind wie hier. Natürlich muss die Forschung bezahlt werden, aber es kann auch nicht sein, dass das auf Kosten der Patienten hier geschieht. Und ich finde auch, die Pharmaindustrie sollte verpflichtet werden, vor allem auch bei seltenen Krankheiten weiter zu forschen, statt immer nur wieder neue Medikamente zu bereits bekannten Krankheiten auf den Markt zu werfen, die nicht unbedingt besser als die alten, bereits vorhandenen Mittel sind.

Es kann ja auch ruhig bei mehreren Krankenkassen bleiben, nur müssen die vor allem ihre Verwaltungskosten zurückfahren und mehr im Sinne der Patienten handeln. Solche "Luxuspaläste", wie manch eine Krankenkasse sie baut, um dort ihre Mitarbeiter unterzubringen, sind hier fehl am Platz, wenn es auch günstiger ginge.

Liebe Grüße

Karin

Wer möchte noch?

Die teils langen Wartezeiten auf Facharzttermine