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Die Auswirkungen einer chronischen Krankheit auf das Liebesleben : was hilft?

Veröffentlicht am 08.03.2019 • Von Louise Bollecker

Wir haben eine Umfrage* organisiert, damit Sie sich zum Thema Liebe und Partnerschaft äußern können. Beeinflusst eine chronische Krankheit das Gefühlsleben? Hat die Betreuung eines Patienten auch Auswirkungen? Hier sind Ihre Antworten.

Die Auswirkungen einer chronischen Krankheit auf das Liebesleben : was hilft?

Sein Sexualleben aufrechterhalten: ein schwieriges Unternehmen für 31,2% der Befragten

Auf die Frage « als Patient oder Angehöriger, welche Auswirkungen hat Ihre Krankheit auf Ihre Intimität und Ihr Liebesleben? » antwortete die Mehrheit der Befragten, daß ihr Intim-und Sexualleben schwierig sei. Es gibt viele Gründe für diesen Befund: Libidoverlust durch Müdigkeit, erektile Dysfunktion, lokalisierte Schmerzen. Eine chronische Krankheit kann die intime Beziehung zu Ihrem Partner ernsthaft stören. Auch Angehörige von Patienten können psychische oder gar körperliche Erschöpfung verspüren.

>> Nehmen Sie an unserer Diskussionsgruppe über männliche sexuelle Dysfunktion teil.

Bei Patienten, die keinen Seelenverwandten gefunden haben, kann die Erkrankung auch das Kennenlernen von neuen Partner behindern. Unsere große Umfrage über Isolation ergab, daß 57% der Patienten das Ausgehen in der Stadt reduziert haben. Die Möglichkeiten, neue Leute zu treffen, sind daher eher begrenzt. Darüber hinaus haben 88% der Patienten eine Auswirkung der Isolation auf ihr Intimleben festgestellt und 98% auf ihr Sozialleben.

Die Beziehung zum Partner ist schwierig für 21,5% der Befragten

Für 21,5% der Patienten und Angehörigen, die auf die Umfrage geantwortet haben, wurde die Beziehung zu ihrem Partner durch die Krankheit erschwert. In der Tat können Patienten unter Missverständnissen in ihrer Beziehung leiden oder sie haben nicht mehr genug Energie, um ihrem Partner Zeit und Aufmerksamkeit zu widmen.

Nur 9,3% der Teilnehmer hatten das Vergnügen, ihre Beziehung durch die Belastungsprobe der Krankeit zu verstärken. Viele Paare trennen sich nach der Diagnose einer Erkrankung; Darüber hinaus zeigte eine kürzlich durchgeführte Studie, daß sich eine Frau nach Diagnose von Krebs oder Multipler Sklerose sechsmal häufiger trennt als ein Mann in derselben Situation. Wir besprechen das hier.

Allein bleiben, die Lösung für 18,3% der Befragten

"Ich möchte teils wegen der Krankheit alleine bleiben », lautet die Antwort von 18,3% der Befragten unserer Umfrage. In der Tat können Narben, Gewichtszunahme oder –verlust oder medizinische Ausrüstung ein schlechtes Bild von sich selbst verursachen. Schwierigkeiten bei der Aufrechterhaltung einer normalen Partnerschaft oder die Angst vor Ablehnung des anderen können die Betroffenen entmutigen.

>> Treten Sie unserer Gruppe für Schmerzbehandlungen bei und finden Sie Lösungen

Was tun, um ein erfülltes Liebesleben wiederzufinden ?

Das französiche Ministerium für Gesundheit und Solidarität ratet vor allem diese Fragen mit seinem Partner zu besprechen. Kommunikation kann in vielen Fällen zu einer Veränderung führen. Jedem ist es möglich in seinem eigenen Tempo, ohne Druck, den Dialog mit seinem Partner neu zu erlernen.

Wenn Sie keinen Seelenverwandten gefunden haben, denken Sie daran, daß Sie nicht nur durch Ihre Krankheit definiert werden. Sie behalten die Qualitäten, die Sie hatten, bevor Sie krank waren oder sich um einen geliebten Menschen gekümmert haben. Sexualität kann viele Formen annehmen, unabhängig davon, ob Ihre Krankheit eine Behinderung darstellt oder nicht.

Es ist auch notwendig, die Symptome der Krankheit, die sich auf das intime Leben auswirken, so schnell wie möglich zu behandeln. Neurologische, kardiovaskuläre, physische oder psychische Symptome können die Sexualität beeinflussen, ebenso wie die Nebenwirkungen eines Arzneimittels. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, um Müdigkeit und Schmerzen zu reduzieren und Ihren geistigen Zustand zu verbessern. Sie können auch einen Spezialisten aufsuchen:

- Ein Psychologe kann Ihnen helfen, Ihre Blockaden zu überwinden und Ihre Krankheit oder die Ihrer Angehörigen zu akzeptieren.

- Ein Sexualwissenschaftler berät Sie zu allen Aspekten der Sexualität, sei es körperlich oder emotional.

- Ein Frauenarzt behandelt die Physiologie und Aufgaben des Fortpflanzungssystems der Frau, um Schmerzen oder verschiedene Beschwerden zu begrenzen.

- Ein Urologe beschäftigt sich insbesonders mit dem männlichen urogenitalen Apparat und kann Sie bei Erektionsstörungen oder anderen Schmerzen beraten.

Und was ist mit Ihnen, ist Ihr Liebesleben durch die Krankheit in Schwierigkeiten geraten ? Darüber zu sprechen ist bereits ein Schritt in Richtung Intimität, Liebe und Sexualität, was auch immer, es hilft Ihnen wieder aufzublühen. Haben Sie bestimmte Symptome behandelt ?

 

Carenity

avatar Louise Bollecker

Autor: Louise Bollecker, Community Manager Frankreich

Louise ist Community Managerin von Carenity in Frankreich und Chefredakteurin des Gesundheitsmagazins. Sie bietet allen Mitgliedern Artikel, Videos und Erfahrungsberichte. Ihr Ziel ist es, die Stimme der Patienten zu... >> Mehr erfahren

57 Kommentare


Annatoula
am 07.11.19

Ich habe einen Mann der immer zu mir steht und sich meine Sorgen anhört aber es ist oft anstrengend mit Partner. Wir sind seit ich 16 bin zusammen ( 30 Jahre seit 20 Jahren verheiratet) und ich war immer die die alles gemacht hat. Vollzeitjob Haushalt Freizeit Gestaltung. Mein Götter Gatte hat sich um NICHTS gekümmert. Er ging ja arbeiten 🤣🤣🤣 meine Arbeit wahr ja nix . Als Constantin auf die Welt kam war ich 1 Jahr zu Hause und ging dann auf 15 Stunden ab dann war ich auch für unser Kind voll allein zuständig. Ich war echt immer überlastet. Mal ehrlich oft bleibt alles an uns Frauen hängen bin ich nie ein Einzelfall gewesen. Seit fast genau 3 Jahren bin ich krank und kann nicht mehr alles machen und mein Mann ist fix und alle. Und jammert und leidet so sehr unter Hausarbeit 🧹 Kinderbetreuung etc . Dabei helfe ich immer mit was er nie getan hat. Oft geht der mir so auf den Wecker. Ich habe früher vor der Arbeit für mittags vorgekocht usw Der ist schon fertig wenn er mal 100 Quadratmeter saugen muss. Und immer macht er einen Vorwurf wenn auch nur mit den Augen 👀. Partner ist auch nicht alles vieles hat Vor und Nachteile. Ein krankes Kind muss schlimm sein besonders wenn man nicht helfen kann. 💕 Annatoula 


Karin66
am 08.11.19

@Annatoula‍ 

Das tut mir echt leid, dass Eure finanzielle Situation so schlimm ist - ist echt ein Witz, dass man sich noch mühsam die Rente erstreiten muss, wenn man krank ist! Denn schließlich sucht sich keiner seine Krankheit aus - und Krebs schon mal gar nicht! Ich hoffe sehr, dass Deine Klage endlich Erfolg haben wird.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass Du eben gerade durch den ganzen Stress mit dem Haushalt, Beruf und Kindererziehung letztendlich überhaupt erst krank geworden bist. Leider hast Du den typischen "Pascha" als Mann, der glaubt, seine Arbeit reiche und er könne sich dadurch Mithilfe im Haushalt ersparen. Es ist gut, dass er nun garedezu durch Deine Krankheit gewzungen ist, sich hier mehr zu beteiligen. Ich finde es eigentlich nur recht und billig, wenn die Männer sich ebenfalls an Hausarbeiten und Kindererziehung beteiligen und eben nicht alles typischerweise an der Frau hängenbleibt. Das würde ich auch von meinem Partner erwarten, wenn ich einen hätte.

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!

Liebe Grüße

Karin


Annatoula
am 09.11.19

Danke liebe Karin 💕 ich sage das mit der Überlastung und den krank werden immer meinen Freundinnen 👭. Irgendwie haben wir alle diese Paschas zu Hause. Wir sind so Anfang/Mitte 40 , ich weiß noch wie ich und meine Cousinen immer im Haushalt helfen mussten . Wir waren ja Mädchen 👧🏼 meine 5 Cousin s nie . Wischen als Junge 👦🏼 Nein!  Ich erziehe meinen Sohn anders irgendwann muss das mit der Gleichberechtigung ja mal klappen 🤣🤣🤣 über meinen Kampf mit der Rente habe ich mich schon so geärgert besonders wenn ich bedenke wer Rente oft ganz einfach bekommt. Aufregen hilft nicht. Schönes Wochenende Annatoula 


Karin66
am 10.11.19

@Annatoula‍

Hallo Annatoula,

das ist leider auch heute teilweise so, dass die Jungs eben nicht im Haushalt helfen brauchen - was ich aber völlig falsch finde! Und es ist gut und richtig, dass Du Deinen Sohn hier anders erziehst, denn nur so wird er letztendlich auch aufs "wahre" Leben vorbereitet. Schließlich kann es echt nicht angehen, dass die Hausarbeit heutzutage ausschließlich an den Frauen hängenbleibt, die von den Männern viel zu oft in punkto Kindererziehung ebenfalls allein gelassen werden - und dabei eben vielfach auch noch arbeiten gehen, weil eben ein Job allein viel zu oft eine Familie nicht (mehr) ernähren kann.

Gib auf jeden Fall nicht auf, was Deine Rente angeht - nur, weil man krank geworden ist, hat man nicht weniger Anspruch darauf, eher ganz im Gegenteil! Aber das ist echt so typisch: man geht das ganze Leben arbeiten und kann am Ende doch mangels ausreichend hoher Alterbezüge den Lebensabend nicht mehr genießen. Da fragt man sich schon, warum man sich das ganze Leben so aufgerieben hat. Insbesondere, wenn dann eben leider keine Kinder da sind, so wie bei mir etwa...

Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und halt die Ohren steif!

Liebe Grüße

Karin


biggi1964 • Botschafter-Mitglied
am 10.11.19

Bei mir ist es nicht abhängig von meiner chronischen Erkrankung, obwohl ich schon eingeschränkt bin.Wir gehen deutlich sensibler mit einander um

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