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Fibromyalgie, wie kann man seinen Alltag anpassen?

Veröffentlicht am 10.10.2022 • Von Claudia Lima

Fibromyalgie oder Fibromyalgiesyndrom ist eine chronische Erkrankung, die u. a. durch anhaltende diffuse Schmerzen, starke Müdigkeit und Schlafprobleme gekennzeichnet ist. Diese Symptome behindern die Aktivitäten des Alltags, insbesondere die Arbeit, und stellen für die Betroffenen eine tägliche Herausforderung dar.

Wie kann man seinen Alltag verbessern, um ein „normales“ Leben zu führen? Welche Routinen sollte man sich aneignen?

Sie wünschen sich Antworten? Lesen Sie unseren Artikel!

Fibromyalgie, wie kann man seinen Alltag anpassen?

Einige Daten zu Fibromyalgie

1- 2 % der Deutschen sind von Fibromyalgie betroffen. Jeder Mensch kann diese Erkrankung entwickeln, auch Kinder und ältere Menschen. Frauen sind jedoch häufiger betroffen. Von zehn Personen mit Fibromyalgie sind acht Frauen.

Fibromyalgie wird sehr oft nur schwer diagnostiziert und manchmal wird die Behandlung nicht angepasst oder unzureichend durchgeführt. Daher sind die Ausbildung des Gesundheitspersonals zum Thema Fibromyalgie und die Aufklärung der Öffentlichkeit wichtige Anliegen.

Die Symptome der Fibromyalgie sind sehr vielfältig und die Ursache ist nicht bekannt. Es handelt sich nicht um eine schwere Erkrankung in dem Sinne, dass sie keine gesundheitlichen Komplikationen mit sich bringt. Andererseits ist sie sehr behindernd. Die Symptome wie Schmerzen und starke Müdigkeit wirken sich stark auf die Aktivitäten des täglichen Lebens aus.

Bis heute gibt es kein Medikament zur Behandlung von Fibromyalgie. Daher werden Medikamente verschrieben, um die Schmerzsymptome und die depressiven Störungen zu vermindern, wobei die Anwendung punktuell bleiben muss. Außerdem ist ihre Wirksamkeit nicht bei allen Patienten zu beobachten. Aus diesem Grund werden nicht-medikamentöse Behandlungen und vor allem sportliche Aktivitäten bevorzugt.

Wie kann man also seinen Alltag verbessern? Welche Angewohnheiten sollte man sich aneignen, um die Symptome besser ertragen zu können?

Mit Fibromyalgie die eigene Gesundheit aktiv gestalten  

Sobald die Diagnose Fibromyalgie feststeht, sind die meisten Patienten, wie die meisten von uns, in einer reaktiven und nicht in einer aktiven Haltung. Um ein Akteur seiner Gesundheit zu sein, braucht man therapeutische Erziehung und Information. Dies muss ein freiwilliger Schritt sein.

Dazu muss das medizinische Team den Patienten beibringen, ihre Symptome wie verschiedene Schmerzen und Müdigkeit zu verstehen und mit ihnen umzugehen. Außerdem ist es unerlässlich, die Notwendigkeit körperlicher Aktivität in die Behandlung der Fibromyalgie einzubeziehen. Es handelt sich hierbei um eine nicht-medikamentöse Behandlung, die von allen Fachärzten empfohlen wird.

Für eine erfolgreiche medizinische Betreuung sollten Sie sich ständig über die Krankheit informieren und diszipliniert sein, was die Häufigkeit der Arztbesuche und die körperliche Aktivität angeht, die ärztlichen Anordnungen genau befolgen und Nebenwirkungen melden, körperliche Veränderungen beobachten und nicht zögern, um Rat zu fragen.

Den Alltag verbessern, wenn man an Fibromyalgie leidet

Sobald die medikamentöse und nicht-medikamentöse Behandlung beginnt, sollten Sie ein aktives Leben führen und versuchen, Ihre Alltagsgewohnheiten wieder aufzunehmen, ohne jedoch die Toleranzgrenze zu überschreiten.

Es wird z. B. vorgeschlagen, aktive und weniger aktive Tage abzuwechseln, bei diesen Aktivitäten mit der Intensität hauszuhalten und die Intensität nur langsam zu steigern, um nicht Gefahr zu laufen, die Symptome der Fibromyalgie auszulösen oder zu verschlimmern.

Hier sind unsere Tipps:

Gut schlafen! 

Ein qualitativ hochwertiger Schlaf ist von entscheidender Bedeutung. Einer norwegischen Studie zufolge erhöhen Schlafstörungen nämlich das Risiko, Fibromyalgie zu entwickeln oder die Symptome zu verschlimmern, wenn die Erkrankung bereits besteht, um das Doppelte.

Man muss also lernen, gut zu schlafen:

  • Regelmäßige Schlafens- und Aufstehzeiten einhalten
  • Sich vor dem Schlafengehen entspannen
  • Eine Routine vor dem Schlafengehen einrichten (baden, Tee trinken, lesen)
  • Den Konsum von Anregungsmitteln (koffeinhaltige Getränke und Stimulanzien wie Tabak) beenden
  • Vor dem Schlafengehen leicht essen und keinen Alkohol trinken
  • Eine gute Temperatur im Schlafzimmer wählen

Stress begrenzen und entspannen! 

Emotionaler Stress kann die Symptome verschlimmern und zu Gelenk- und Muskelschmerzen führen.

Um den Allgemeinzustand zu verbessern, gibt es zahlreiche Entspannungstechniken. Sie helfen dabei, Energie zu sparen und sich nach einer Anstrengung zu erholen.

Zu diesen Techniken können u. a. die verschiedenen Meditationsmethoden (Achtsamkeit, geführte Atmung, Yoga, Tai Chi, Qi Gong), Sophrologie und Musiktherapie gehören.

Sich mit Menschen umgeben! 

Das Umfeld des Patienten mit Fibromyalgie zu sensibilisieren, ist manchmal kompliziert, zumal die Diagnose der Erkrankung gleichbedeutend mit einem medizinischen Irrweg sein kann. Für den Betroffenen ist es jedoch wichtig, seine Fibromyalgie zu verstehen und darüber zu sprechen und die Verbindung zu seiner Familie und seinen Freunden aufrechtzuerhalten.

Eine Möglichkeit kann sein, sich Fibromyalgie-Diskussionsforen und Patientenorganisationen anzuschließen, wie z. B. Carenity, Deutsche Schmerzgesellschaft e.V., Deutsche Rheuma-Liga, Deutsche Fibromyalgie Vereinigung e.V., Fibromyalgie-Liga Deutschland e.V. usw.

Sein Berufsleben verbessern, wenn man an Fibromyalgie leidet

Die Aufrechterhaltung der beruflichen Tätigkeit ist für Menschen mit Fibromyalgie psychologisch vorteilhaft, auch wenn die Symptome der Fibromyalgie ein Risikofaktor für die Aufrechterhaltung des Arbeitsplatzes sind.

Der behandelnde Arzt sollte über die berufliche Tätigkeit des Fibromyalgiepatienten informiert werden, um festzustellen, ob diese fortgesetzt werden kann oder ob Anpassungen des Arbeitsraums und der Arbeitszeit erforderlich sind. Letztere können erforderlich sein, wenn die empfundenen Schmerzen zu stark sind.

Wenn eine oder mehrere Arbeitsunterbrechungen verordnet werden, kann die schrittweise Rückkehr zu einer Teilzeitbeschäftigung aus therapeutischen Gründen zu einer besseren Genesung beitragen.

Es sind Lösungen möglich, um die Weiterbeschäftigung zu fördern:

  • Wiedereingliederungsteilzeit nach längerer Krankschreibung   
  • Den Arbeitsplatz von einem Ergotherapeuten umgestalten lassen
  • Die Arbeitszeiten, die Organisation von Pausen oder Home Office anpassen
  • Auf einen geeigneteren Arbeitsplatz versetzt werden

Die zahlreichen klinischen und neurowissenschaftlichen Forschungsarbeiten haben dazu beigetragen, die Realität der Fibromyalgie besser zu verstehen, auch wenn noch viel zu tun bleibt, insbesondere um die Mechanismen zu verstehen, die an der Entstehung der Fibromyalgie beteiligt sind.


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Autor: Claudia Lima, Gesundheitsredakteurin

Claudia ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert.

Claudia hat einen Master in Entrepreneurship und einen Executive MBA in Business Management und... >> Mehr erfahren

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