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Harvard-Studie: Eine Frau hat bei einem Herzinfarkt höhere Überlebenschancen, wenn sie von einer Ärztin behandelt wird

Veröffentlicht am 08.08.2018 • Von Giovanni Mària

Harvard-Studie: Eine Frau hat bei einem Herzinfarkt höhere Überlebenschancen, wenn sie von einer Ärztin behandelt wird

Laut einer neuen Studie haben Frauen in den USA, die einen Herzinfarkt erleiden, höhere Überlebenschancen, wenn Sie in der Notaufnahme von einer Ärztin behandelt werden. Ihre Symptome unterscheiden sich von denen bei Männern, männliche Ärzte haben daher mehr Schwierigkeiten beim Umgang mit Patientinnen.

Forscher der Harvard University stützen sich in der Studie auf mehr als 500.000 Fälle von Patienten, die zwischen 1991 und 2010 wegen eines akuten Herzinfarkts in Florida stationär aufgenommen wurden. Sie stellten einen bedeutenden Unterschied in Sachen “Überleben” fest, je nachdem ob Arzt und Patient vom gleichen Geschlecht waren oder nicht.

Wenn eine Frau von einer Ärztin behandelt wurde “wirke sich dies positiv auf die Überlebenschance der Patientin aus” so das Fazit, das in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde.

Ca. 12% der Patienten starben, nachdem sie in der Notaufnahme wegen eines Herzinfarkts behandelt wurden. Wenn eine Patientin allerdings von einer Ärztin behandelt wurde, “sank die Sterbewahrscheinlichkeit auf 5,4%”.

Auch frühere Studien haben gezeigt, dass Frauen bei einem Herzinfarkt niedrigere Überlebenschancen haben als Männer. Den Grund dieser Ungleichheit sahen einige Experten darin, dass die wahrgenommenen Symptome bei Frauen sich von denen bei Männern unterscheiden und dass Frauen länger warten bis sie Hilfe suchen, als Männer.

Die Harvard-Studie zeigt nun einen neuen Erklärungsansatz auf: “Die meisten Ärzte sind männlich und männliche Ärzte haben Schwierigkeiten, Patientinnen zu behandeln”.

Sie stellten außerdem fest, dass die Überlebenschancen der Patientinnen steigen, wenn der Arzt im Verlauf seiner Laufbahn viele Frauen behandelt hat.

Die Forscher wiesen aber auf darauf hin, dass man nicht darauf warten kann, dass ein Arzt genügend Erfahrung auf dem Gebiet sammelt, sonst würde man in der Zwischenzeit das Leben der Patienten riskieren. Die meisten Ärzte sind männlich, daher ist es schwierig Patientinnen nur von Ärztinnen behandeln zu lassen, so die Forscher.

Eine sinnvolle Lösung wäre es, mehr Ärztinnen in der Notaufnahme einzusetzen.

AFP

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Autor: Giovanni Mària, International Traffic Manager

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1 Kommentar


Eva_Be • Community Managerin
am 08.08.18

Laut einer neuen Studie haben Frauen in den USA, die einen Herzinfarkt erleiden, höhere Überlebenschancen, wenn Sie in der Notaufnahme von einer Ärztin behandelt werden. Ihre Symptome unterscheiden sich von denen bei Männern, männliche Ärzte haben daher mehr Schwierigkeiten beim Umgang mit Patientinnen.

Forscher der Harvard University stützen sich in der Studie auf mehr als 500.000 Fälle von Patienten, die zwischen 1991 und 2010 wegen eines akuten Herzinfarkts in Florida stationär aufgenommen wurden. Sie stellten einen bedeutenden Unterschied in Sachen “Überleben” fest, je nachdem ob Arzt und Patient vom gleichen Geschlecht waren oder nicht.

Wenn eine Frau von einer Ärztin behandelt wurde “wirke sich dies positiv auf die Überlebenschance der Patientin aus” so das Fazit, das in der Zeitschrift Proceedings of the National Academy of Sciences (PNAS) veröffentlicht wurde.

Ca. 12% der Patienten starben, nachdem sie in der Notaufnahme wegen eines Herzinfarkts behandelt wurden. Wenn eine Patientin allerdings von einer Ärztin behandelt wurde, “sank die Sterbewahrscheinlichkeit auf 5,4%”.

Auch frühere Studien haben gezeigt, dass Frauen bei einem Herzinfarkt niedrigere Überlebenschancen haben als Männer. Den Grund dieser Ungleichheit sahen einige Experten darin, dass die wahrgenommenen Symptome bei Frauen sich von denen bei Männern unterscheiden und dass Frauen länger warten bis sie Hilfe suchen, als Männer.

Die Harvard-Studie zeigt nun einen neuen Erklärungsansatz auf: “Die meisten Ärzte sind männlich und männliche Ärzte haben Schwierigkeiten, Patientinnen zu behandeln”.

Sie stellten außerdem fest, dass die Überlebenschancen der Patientinnen steigen, wenn der Arzt im Verlauf seiner Laufbahn viele Frauen behandelt hat.

Die Forscher wiesen aber auf darauf hin, dass man nicht darauf warten kann, dass ein Arzt genügend Erfahrung auf dem Gebiet sammelt, sonst würde man in der Zwischenzeit das Leben der Patienten riskieren. Die meisten Ärzte sind männlich, daher ist es schwierig Patientinnen nur von Ärztinnen behandeln zu lassen, so die Forscher.

Eine sinnvolle Lösung wäre es, mehr Ärztinnen in der Notaufnahme einzusetzen.

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Habt ihr auch schon erlebt, dass ein Arzt/Ärztin des gleiches Geschlechts euch besser versteht/behandelt oder umgekehrt?

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