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MS-Umarmungen: Worum handelt es sich und wie kann man damit leben?

Veröffentlicht am 23.01.2021 • Von Courtney Johnson

Multiple Sklerose (MS) ist eine fortschreitende entzündliche Erkrankung, bei der das Immunsystem die schützende Myelinscheide angreift, die die Nervenfasern umhüllt, und so zu Nervenschäden führt. Diese Nervenschädigung verursacht viele Symptome wie motorische Schwierigkeiten, Sehstörungen und neuropathische Schmerzen, darunter auch das, was man als „MS-Umarmung“ bezeichnet.

Was ist eine MS-Umarmung? Wie fühlt sie sich an? Was sollten Sie tun, wenn Sie eine haben? Wie werden sie behandelt?

Lassen Sie uns das alles in unserem Artikel erklären!


MS-Umarmungen: Worum handelt es sich und wie kann man damit leben?

Was ist eine „MS-Umarmung“ und was verursacht sie?

Eine MS-Umarmung (oder auch Banding Symptom) ist eine Bezeichnung für eine Reihe von Symptomen, die durch ein Gefühl von Enge oder Druck um die Rippen, die Brust oder den Rumpf charakterisiert werden, als ob die Person ein enges Band oder in einer Umarmung sozusagen erdrückt wird.

Diese Umarmungen haben zwei mögliche Ursachen:

  • Muskelkrämpfe in den Muskeln zwischen den Rippen (den Zwischenrippenmuskeln): Diese Muskeln helfen, die Rippen an ihrem Platz zu halten und erleichtern die Bewegung und Atmung. Der Schmerz, der durch die Krämpfe verursacht wird, wickeln sich wie eine Umarmung oder ein Gürtel um den Körper, woher der einzigartige Spitzname kommt. Sie sind ebenfalls bekannt als „Banding“.
  • Dysästhesie, aus dem Altgriechischen „abnormale Empfindung“, die durch die Nervenschäden im Rückenmark und im Gehirn verursacht wird, was MS hervorruft. Die Krankheit zerstört die schützende Myelinscheide um die Nervenfasern, wodurch die Übertragung von Nachrichten zum und vom Gehirn gestört wird. Das Gehirn hat daher Schwierigkeiten, die Botschaften des Körpers zu interpretieren und antwortet mit Empfindungen wie Kribbeln, Brennen, Jucken oder einem Gefühl der Einschränkung.

Es ist wichtig zu wissen, dass MS-Umarmungen nicht gefährlich und kein Zeichen für eine Schädigung der betroffenen Bereiche sind. Allerdings sollte jede Art von Brustschmerzen einem Arzt gemeldet und von diesem untersucht werden, um andere gesundheitliche Probleme auszuschließen.

Wie fühlt sich eine MS-Umarmung an?

Wie sich jeder Fall von MS für jeden Patienten einzigartig anfühlt, variieren auch die Symptome einer MS-Umarmung von Mensch zu Menschen. Jedoch berichten Patienten häufig, dass sie während einer MS-Umarmung die folgenden Empfindungen spüren:

  • Zerdrücken
  • Quetschen
  • Brennen - entweder warm oder kalt
  • Kribbeln oder Gefühl von (Steck-)Nadeln
  • Kriechendes Gefühl unter der Haut

Manche Patienten erleben auch MS-Umarmungen in Händen oder Füßen, die sich anfühlen, als würde man schwere Handschuhe oder Stiefel tragen. Andere berichten von diesem engen Gefühl um den Kopf herum.

Die Umarmungen dauern in der Regel nur ein paar Sekunden oder Minuten, in manchen Fällen jedoch können sie auch Stunden oder noch länger andauern.

Gibt es eine Behandlung gegen MS-Umarmungen? Wie kann man mit ihnen umgehen?

Obwohl sie sicherlich unangenehm sind, klingen MS-Umarmungen normalerweise wieder von selbst ab. Glücklicherweise gibt es eine Reihe von Techniken, die Patienten zur Bewältigung anwenden können:

Auslöser identifizieren

Wie viele MS-Symptome können die Umarmungen durch bestimmte Aktivitäten oder andere Aspekte des Alltags hervorgerufen werden. Einige dieser Auslöser sind Stress, Fatigue, Wetterumschwung, Krankheit (wie z.B. Fieber) oder das Essen einer üppigen Mahlzeit sein. Nicht jeder ist in der Lage, seine Auslöser zu identifizieren, aber sofern es möglich ist, kann dies Ihnen helfen, sie zu vermeiden oder zumindest zu reduzieren.

Das Führen eines Tagebuchs, indem Sie Ihre Aktivitäten, Gefühle und Mahlzeiten festhalten, kann bei diesem Prozess helfen.

Bewegung oder Positionswechsel

So einfach es auch klingen mag, allein das Strecken oder das Wechseln der Position kann helfen, die Umarmung zu lindern. Wenn Sie bemerken, dass die Umarmung beim aufrechten Sitzen oder Stehen stärker ist, stellen Sie vielleicht fest, dass liegen bequemer ist, oder andersherum.

Anwendung von Wärme oder Kälte

Manche Patienten finden, dass warme oder kalte Kompressen bei ihren Umarmungen helfen. Ein Heizkissen, eine Wärmflasche oder ein in Stoff eingewickelter Eisbeutel, der auf den Rippenbereich gelegt wird, können helfen, die Schmerzen zu lindern und das schmerzhafte Gefühl in eines von Wärme oder Kühle zu verwandeln.

Das Gehirn austricksen - loockere oder enge Kleidung

Auf dieselbe Weise, wie Temperaturveränderungen helfen können, die schmerzhafte Empfindung von MS-Umarmungen zu beeinflussen, kann das Tragen enger Kleidung, wie z.B. von Druckstrümpfen oder eines engen Sport-BHs oder Sportschals, das Gehirn so ablenken, dass es Druck anstatt Schmerzen empfindet.

Umgekehrt kann enge Kleidung bei manchen Patienten die MS-Umarmung auslösen, sodass locker sitzende Kleidung bequemer sein kann und so die Symptome verhindert oder lindert.

Entspannungstechniken

So schwierig es auch klingen mag, dabei ruhig und entspannt zu bleiben, kann es einfacher machen, mit MS-Umarmungen umzugehen. Sie können Erleichterung durch Techniken finden, wie z.B.:

  • Meditation
  • Achtsamkeit
  • Selbsthypnose
  • Kontrollierte Atemtechniken
  • Kognitive Verhaltenstherapie

Medikamentöse Behandlung

In Fällen, in denen die Schmerzen besonders stark sind oder die Umarmungen lange andauern, sind, je nach Ursache, verschiedene medikamentöse Behandlungen möglich.

Wenn die Umarmung durch Muskelkrämpfe bedingt wird, können Medikamente verwendet werden, die häufig zur Behandlung von Spastizität oder Krämpfen bei MS-Patienten eingesetzt werden. Dazu können Muskelrelaxanzien wie Baclofen (Gablofen®️) oder Tizanidin (Sirdalud®️) gehören.

Wenn die Umarmung durch Dysästhesie verursacht wird, können Ärtze Antikonvulsiva, wie Gabapentin (Neurontin®️) und Pregabalin (Lrics®️), oder Antidepressiva wie Amitriptylin (Neuraxpharm®️) oder Duloxetin (Cymbalta®️).

Ihr Neurologe und Ihr medizinisches Team werden mit Ihnen zusammenarbeiten, um die Symptome Ihrer MS-Umarmung zu verstehen und zu kontrollieren. In manchen Fällen ist kein Medikament oder keine Technik allein wirksam, sodass eine Kombination aus mehreren am besten funktionieren mag. Achten Sie darauf, mit Ihrem Arzt darüber zu sprechen, damit dieser Ihren Zustand genau überwachen und Ihren Behandlungsplan gegebenenfalls anpassen kann, um Ihre MS-Umarmungen in Schach zu halten.

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Alles Gute!


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avatar Courtney Johnson

Autor: Courtney Johnson, Gesundheitsredakteurin

Courtney ist Content Creator bei Carenity und konzentriert sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Ernährung, Wellness und Psychologie.

Courtney hat einen... >> Mehr erfahren

1 Kommentar


mel.d1004
am 10.02.22

Diese „Umsrmungen“ hatte ich erstmals bei meinem letzten Schub im Januar. Und zwar von der Hüfte abwärts bis in den Fuß. Ich beschrieb das Gefühl meinem Neurologen, es fühlt sich an wie ein eng sitzender Taucheranzug. Ich konnte nicht laufen. Es hat 2 Tage lang angedauert. Nach Kortison Stosstherapie, viel Ruhe und Entspannung habe ich seither nur ab und zu diese unangenehmen Umarmungen um die Wade die wenige Minuten anhalten

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