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Welchen Einfluss hat Diabetes auf die psychische Gesundheit?

Veröffentlicht am 02.09.2021 • Von Candice Salomé

Patienten mit Diabetes leiden manchmal an psychischen Problemen wie Depressionen, Angstzuständen oder Essstörungen. Diese Gefühle können von einem einfachen, vorübergehenden Stimmungstief bis hin zu einer ernsthaften Depression reichen.

Aber welche Verbindung besteht zwischen Diabetes und psychischer Gesundheit? Welchen Einfluss hat Diabetes auf den Gemütszustand des Patienten? Wie kann man dem vorbeugen?

Wir sagen Ihnen alles in unserem Artikel!

Welchen Einfluss hat Diabetes auf die psychische Gesundheit?

Diabetes ist eine emotional und körperlich anstrengende Krankheit, da die Patienten sich ständig Gedanken über den Umgang mit ihrer Krankheit machen.

Psychologisch gesehen neigen Diabetes-Patienten dazu, in Unsicherheit zu leben und können sogar:

  • Ihren Blutzuckerspiegel zu oft messen
  • Immer auf neue diabetesbedingte Komplikationen achten
  • Sich Sorgen über die Auswirkungen machen, die Diabetes auf ihr Berufs- und Privatleben haben könnte 

Diabetes kann somit viele Auswirkungen auf das emotionale und geistige Wohlbefinden der Patienten haben.

Wie wirkt sich Diabetes auf den Gemütszustand des Patienten aus?

Psychische Störungen sind von psychologischen Problemen im Zusammenhang mit Diabetes zu unterscheiden. In den meisten Fällen sind diese Probleme eine direkte Folge der Krankheit selbst.

Um sie zu verstehen, führten Forscher eine Studie in 17 Ländern durch, in der sie Diabetes und dessen Verbindung zu Depressionen untersuchten. Aus dieser Studie ging das Konzept des „Diabetes Distress“ hervor.

Diese Forschungen haben drei wesentliche emotionale Probleme hervorgehoben, die durch den Alltag mit Diabetes verursacht werden:

  • Ängstlichkeit: Sie hängt oft mit der Angst vor Hypoglykämie und diabetesbedingten Komplikationen zusammen. Hypoglykämie ist ein Phänomen, das auftritt, wenn der Blutzuckerspiegel gefährlich niedrig ist. Diese verunsichernde Erfahrung führt in der Regel zu großer Sorge und Angstgefühlen
  • Dysphorie: Sie äußert sich in Gefühlen wie Apathie, Unzufriedenheit, Unwohlsein, Interessenverlust oder Traurigkeit. Es ist möglich, dass diese Gefühle nur leicht und vorübergehend vorkommen, sie können aber auch schwerwiegender sein und länger anhalten. Wenn die Dysphorie andauert, kann sie zu einer schweren depressiven Störung führen.
  • Reizbarkeit: Sie kann durch die Anforderungen in Bezug auf den Umgang mit Diabetes sowie deren Behandlung auftreten

Darüber hinaus müssen Menschen mit Diabetes ihren Lebensstil erheblich verändern. Es ist daher für den Patienten notwendig, die Krankheit sowie die damit verbundenen Behandlungszwänge zu akzeptieren und mit dem Verlust des früheren Lebens abzuschließen.

Zahlreiche Studien belegen, dass die Mehrheit der Diabetes-Patienten zu mindestens einem Zeitpunkt Ängste und negative Gefühle in Bezug auf die durch die Krankheit verursachten Veränderungen verspüren.

Diese negativen Gefühle können zu einem „Diabetes-Burnout“ führen, eine der schwerwiegendsten psychologischen Komplikationen dieser Erkrankung.  

Was ist ein Diabetes-Burnout?

Das Leben mit Diabetes ist eine tägliche Herausforderung. Dies kann zu Stress und Erschöpfung führen. Letzteres kann Ursprung eines Teufelskreises aus Motivationsverlust, schlechter Einstellung des Blutzuckers sein und so das Risiko für diabetesbedingte Komplikationen erhöhen und die Lebensqualität vermindern. Diabetes fordert aber ständiges Engagement und geistige sowie körperliche Energie aufgrund seiner täglichen Selbstverwaltung.

Um einem Diabetes-Burnout vorzubeugen, hier einige Anzeichen, auf die geachtet werden sollte:

  • Schlechte Überwachung des Blutzuckers
  • Reduzierung oder Beenden der Insulininjektionen 
  • Verminderte Aufmerksamkeit in Bezug auf Lebensmittel
  • Beendigung der körperlichen Aktivität 
  • Wunsch oder sogar Versuch, den Diabetes zu ignorieren oder zu vergessen

Es gibt viele Möglichkeiten, ein Diabetes-Burnout zu verhindern oder zu behandeln. Daher ist es wichtig, diese negativen Gefühle zu akzeptieren und zu benennen. Akzeptanz ermöglicht Wohlbefinden und ein Wiedererlangen der Motivation. Zudem ist es wichtig, jeden Tag etwas zu tun, das nichts mit Diabetes zu tun hat, z.B. sich mit Freunden zu treffen oder eine Aktivität nur für sich selbst zu machen.

Welche psychischen Erkrankungen sind mit Diabetes verbunden?

Leider sind die Auswirkungen von Diabetes auf die psychische Gesundheit erheblich.

Das Risiko, an Depressionen zu erkranken, ist bei Diabetes-Patienten fast dreimal so hoch. Etwa 10% leiden an einer schweren Depression, der sogenannten Major Depression.

Auch eine generalisierte Angststörung ist bei Menschen mit Diabetes häufig. In der Tat erhöht die Notwendigkeit, den eigenen Lebensstil zu ändern, in der Regel Angst und Sorgen. Einer Studie zufolge leiden etwa 14% der Menschen mit Diabetes ebenfalls an einer generalisierten Angststörung.

Schließlich kommen auch Essstörungen bei Diabetikern häufiger vor als bei der Allgemeinbevölkerung.

Mehrere Faktoren sind an einem problematischen Essverhalten beteiligt:

  • Auferlegte Ernährungsumstellung
  • Überwachung des Blutzuckers
  • Strenge Kontrolle der Mahlzeiten 
  • Insulinbedingte Gewichtszunahme 

Psychische Gesundheit: Wie kann sie erhalten werden?

Insgesamt gelten für Personen mit Diabetes dieselben Empfehlungen zur Erhaltung des körperlichen und geistigen Wohlbefindens wie für Personen ohne Diabetes.

Hier einige Empfehlungen:

  • Die Prinzipien einer gesunden Ernährung kennen und anwenden, sich aber auch zwischendurch etwas gönnen
  • Jeden Tag etwa zur gleichen Zeit ins Bett gehen sowie aufstehen und sieben bis neun Stunden pro Nacht schlafen
  • Regelmäßig eine körperliche Aktivität betreiben
  • Entspannungsübungen wie Meditation, Yoga oder Bauchatmung praktizieren 
  • Soziale (Freunde und Familie) und medizinische Unterstützung suchen: Es ist wichtig darüber zu sprechen, was nicht in Ordnung ist
  • Seine Bedürfnisse durchsetzen und sich Zeit für das Diabetesmanagement nehmen

Schließlich sollten Sie nicht zögern, mit Ihrem medizinischen Team über Ihren psychischen Zustand zu sprechen. Bei Bedarf kann auch psychologische oder psychiatrische Hilfe in Anspruch genommen werden, um Sie zu begleiten. 

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avatar Candice Salomé

Autor: Candice Salomé, Gesundheitsredakteurin

Candice ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Wellbeing und Sport. 

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