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Typ-2-Diabetes, früher auch als „nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus“ (NIDDM) bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung, die durch einen kontinuierlichen Überschuss an Glukose im Blut (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist.

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Typ-2-Diabetes: Alles, was Sie wissen müssen

Was ist Typ-2-Diabetes?

Definition

Typ-2-Diabetes, früher auch als „nicht-insulinabhängiger Diabetes mellitus“ (NIDDM) bezeichnet, ist eine chronische Erkrankung, die durch einen kontinuierlichen Überschuss an Glukose im Blut (Hyperglykämie) gekennzeichnet ist.

Er tritt in der Regel bei Erwachsenen über 40 Jahren auf, die Diagnose kann aber verzögert aufgrund der anfänglichen Entwicklung gestellt werden.

Sie setzt den Patienten zahlreichen Komplikationen aus, insbesonders im Bereich Herz-Kreislauf, Nieren, Augen, etc.

Glukose (Zucker) ist der „Treibstoff“ der Körperzellen, die ihn ständig benötigen, um richtig zu funktionieren (insbesondere das Gehirn). Die Glukose, die im Blutkreislauf zirkuliert, entstammt unserer Nahrung (Getreideprodukte, Milchprodukte, Obst, …) oder unseren Energiereserven (produziert von der Leber oder den Muskeln).

Bei einem gesunden Menschen schüttet die Bauchspeicheldrüse Hormone aus, um den Glukosespiegel im Blut (auch Blutzucker oder Glykämie genannt) zu regulieren. Die beiden wichtigsten Hormone, die von der Bauchspeicheldrüse abgegeben werden, sind Insulin und Glukagon. Insulin lässt Glukose in die Zellen der Muskeln, des Fettgewebes und der Leber gelangen, wo sie verarbeitet und gespeichert werden können. Glukos nimmt dann im Blut ab.

Glukagon ermöglicht die Freisetzung von Glukose, die in der Leber gespeichert wurde, außerhalb der Mahlzeiten, wenn der Blutzuckerspiegel sinkt: Es erhöht den Glukosespiegel im Blut.

Es ist das Gleichgewicht dieser Hormone, das den Blutzuckerspiegel im Körper stabil hält.

Bei Typ-2-Diabetes ist dieses Regulationssystem gestört. Zuerst wird eine Insulinresistenz in den Muskelzellen und der Leber beobachtet, die mit überschüssiger viszeraler Fettmasse und einem sitzenden Lebensstil verbunden ist. Zu Beginn ist die Bauchspeicheldrüse in der Lage, dies durch eine erhöhte Insulinausschüttung zu kompensieren. Aber eine Erkrankung der Betazellen der Bauchspeicheldrüse (Zelltod oder Apoptose) vermindert diese Insulinausschüttung jedoch zunehmend, sodass die Insulinresistenz nicht mehr kompensiert werden kann.

Gleichzeitig wird von der Bauchspeicheldrüse ein Überschuss an Glukagon produziert, was den Blutzucker erhöht. Um den zu hohen Blutzuckerspiegel auszugleichen, muss Insulin in großen Mengen produziert werden. Mit der Zeit reicht die übermäßige Insulinproduktion nicht mehr aus, um die Hyperglykämie auszugleichen: dies führt zur Erschöpfung der Bauchspeicheldrüse sowie zur Verminderung der Insulinausschüttung (Insulinopenie). In diesem hormonellen Zusammenhang kann Typ-2-Diabetes aufkommen.

Im Vergleich dazu entsteht Typ-1-Diabetes, der meist schon im Kindesalter vorhanden ist, au seiner Zerstörung der Bauchspeicheldrüse durch die körpereigene Immunabwehr (d.h. um eine Autoimmunerkrankung). Es besteht daher eine unzureichende Insulinproduktion und ihre Behandlung erfordert lebenslang tägliche Insulininjektionen (Insulintherapie).

Eine Krankheit in voller Expansion

Der WHO zufolge ist die Zahl der Typ-2-Diabetiker auf der Welt zwischen 1980 und 2014 von 108 auf 422 Millionen angestiegen und wird als echte Epidemie betrachtet. Dieser Anstieg sei vor allem auf die Überalterung der Bevölkerung zurückzuführen, aber auch auf die sitzende Lebensweise und schlechte Ernährung, die zu Übergewicht führen.

In Deutschland sind über 7% der Bevölkerung an Diabetes erkrankt, d.h. mehr als 5 Millionen Menschen. Von ihnen leiden 90-95% an Typ-2-Diabetes.

Symptome und Diagnose bei Typ-2-Diabetes

Die durch Typ-2-Diabetes verursachte Hyperglykämie bleibt lange Zeit asymptomatisch (ohne Symptome) und die Krankheit entwickelt sich über mehrere Jahre schleichend. Sie wird meist zufällig bei einer Blutuntersuchung entdeckt oder wenn bestimmte Komplikationen auftreten.

Die Diagnose von Typ-2-Diabetes findet daher oft erst spät, zwischen 60 und 65 Jahren, statt und erfolgt durch ein medizinisches Labor bei einer Nüchtern-Blutuntersuchung durch Messung des Blutzuckers. Der Diabetes wird bestätigt, wenn der Nüchternblutzucker bei zwei Gelegenheiten gleich oder höher als 126 mg/l oder zu einem beliebigen Tageszeitpunkt gleich oder höher 200mg/l ist.

Lesen Sie auch die Patientengeschichte von @Paracelsus, Mitglied von Carenity Spanien, der über seine Diagnose, den heutigen Gesundheitszustand und wie er es geschafft hat, seinen Blutzucker zu kontrollieren, spricht.

„Ich habe 2008 im Alter von 48 Jahren herausgefunden, dass ich Diabetes habe und wahrscheinlich jahrelang (mindestens 8 Jahre) einen Glukosespiegel über den empfohlenen Werten hatte. Erst bei der medizinischen Untersuchung für meinen Flugschein erfuhr ich von Diabetes, diesem stillen Feind. Diabetes und Dyslipidämie, Fett, Cholesterin und Triglyceride …“

Im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes, der plötzlich auftritt, geht dem Typ-2-Diabetes eine Frühphase voraus, die als Prä-Diabetes bezeichnet wird. Dieser wird von der WHO (Weltgesundheitsorganisation) anhand von zwei Kriterien beschrieben: Ein Blutzuckerspiegel zwischen 110 und 120 mg/l nach einem achtstündigen Fasten, der zu zwei Gelegenheiten kontrolliert wird (im Wissen, dass ein normaler Nüchternblutzucker zwischen 70 und 110 mg/l liegt), verbunden mit einer Glukoseintoleranz aller Zellen (insbesondere Leber und Muskeln), die einen übermäßigen Anstieg des Blutzuckers nach der Zuckeraufnahme verursacht. Diese Phase ist reversibel, vor allem durch die Einhaltung von diätetischen und Hygieneregeln, und kann die Entwicklung der Krankheit in Richtung Typ-2-Diabetes in Schach halten und so das Risiko kardiovaskulärer Komplikationen vermindern.

Bei der Entwicklung von Typ-1-Diabetes kann der Patient starken Durst, gesteigerten Appetit, häufiges Wasserlassen oder chronische Müdigkeit verspüren. Gewichtsverlust und verschwommene Sicht können ebenfalls beobachtet werden. Schließlich besteht eine erhöhte Anfälligkeit für Infektionen (Furunkel, Genitalpilz, genitaler Juckreiz).

Andere Messungen, wie z.B. die postprandiale Glykämie (Messung des Blutzuckers nach einer Mahlzeit), die induzierte Glykämie (Messung der glykämischen Schwankungsrate nach der Einnahme von Glukose) oder das glykierte Hämoglobin (Hämoglobin, an dem Glukose fixiert ist, dessen Rate weniger als 7% des Gesamthämoglobins betragen muss, aber vom Arzt je nach Lage angepasst werden kann), können die Diagnose ebenfalls bestätigen oder verfeinern.

Vorsorgeuntersuchungen für Typ-2-Diabetes können beim Hausarzt angefragt werden und werden für Personen über 45 Jahren empfohlen, die neben dem Alter einen der folgenden Risikfaktoren für Typ-2-Diabetes aufweisen:

  • Geographische Herkunft (Personen nicht kaukasischer Herkunft und/oder Migranten, die einen westlichen Lebensstil angenommen haben)
  • Marker für das metabolische Syndrom (Übergewicht mit einem BMI ≥ 25, Bluthochdruck, Dyslipidämie einschließlich abnormaler Qualität und Quantität des Blutcholesterins, etc.)
  • Familiäre Vorgeschichte von Diabetes durch ein erkranktes Familienmitglied ersten Grades oder vorübergehend induzierter Diabetes (z.B. durch die Einnahme von Kortikosteroiden) oder Schwangerschaftsdiabetes oder nach der Geburt eines Kindes mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4kg.

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Komplikationen bei Typ-2-Diabetes

Chronische Komplikationen

Bei schlecht eingestelltem Typ-2-Diabetes und wenn die Hyperglykämie über längere Zeit anhält, kann die Erkrankung die Ursache von vielen Komplikationen werden, insbesondere für vaskuläre: mit dem Befall sowohl kleiner (mikrovaskulär) als auch großer Gefäße (makrovaskulär).

So können verschiedene Komplikationen beobachtet werden:

  • Herz-Kreislauf: Abgelagertes Cholesterin an den Wänden der Blutgefäße unter Bildung von atheromatösen Plaques, was zu einem teilweisen oder gar vollständigen Verschluss der Gefäße führen kann. Es besteht dann ein Risiko für einen Myokardinfarkt (drei- bis fünffach erhöhtes Risiko bei Diabetikern), Bluthochdruck, Schlaganfall und Durchblutungsstörungen in den Beinarterien (Arteriitis der unteren Extremitäten).
  • Nieren: Diabetische Nephropathie mit Schädigung der Nierenschleimhaut, wodurch Proteine (vor allem Albumin) in den Urin gelangen können. Unbehandelt führt dies zu chronischem Nierenversagen (jedes Jahr müssen 3 000 Diabetiker mit der Dialyse beginnen oder erhalten eine Nierentransplantation)
  • Gehirn: Hyperglykämie verändert die Struktur der peripheren Nerven (welche die Muskeln und Hautsensibilität steuern) und die Nerven des autonomen Nervensystems (die die verschiedenen Organe steuern). Man spricht dann von einer diabetischen Neuropathie
  • Augen: Kapillare Mikrookklusionen (die kleinsten Gefäße) schädigen die Netzhaut, was bis zur Erblindung führen kann
  • Beeinträchtigung der Füße: Durch die Schmerzunempfindlichkeit ist der Diabetiker Fußwunden ausgesetzt, die schlecht heilen und Infektionen begünstigen, was zu Amputationen führen kann 
  • Anfälligkeit für Infektionen: Haut (Abszesse und Gangrän), Mund (Gingivitis und Paradontitis) und Genitalien (Harnwegsinfektionen und Vaginalpilz)
  • Lebererkrankungen: Nicht-alkoholische Steatose oder „Fettleber“ (NAFLD/NASH)
  • Erektile Dysfunktion: Im Zusammenhang mit Gefäßschäden und diabetischer Neuropathie

Akute Komplikationen

Eine diabetische Ketoazidose (ein schwerer therapeutischer Notfall) kann bei Patienten mit Typ-2-Diabetes in sogenannten „Aggressionssituationen“ auftreten, d.h. wenn der Bedarf des Körpers an Insulin größer ist als im Normalfall (Myokardinfarkt, schwere Infektion, größere Operation, …). Der Zucker dringt durch den Insulinmangel nicht mehr in die Zellen ein und der Körper verwendet daher Fettsäuren zur Energiegewinnung: Es entstehen so Ketonkörper. Die klinischen Anzeichen sind Übelkeit, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust, danach schnellere Atmung, Aceton-Atemgeruch, allgemeine Dehydrierung und Bewusstseinsstörung. Die Ketoazidose sollte als Notfall direkt behandelt werden, da sie zu Koma oder Tod führen kann.

Das hyperosmolare Koma betrifft ältere Menschen mit Typ-2-Diabetes. Es handelt sich dabei um eine starke Dehydrierung, die durch eine sehr heftige Hyperglykämie verursacht wird. Auslösende Faktoren sind Infektionen, Durchfall oder die Einnahme von Diuretika. Diese Komplikation beginnt allmählich und das Auftreten von starkem Durst und schwerer muskulärer Ermüdung sollte die Person alarmieren. Es handelt sich ebenfalls um einen medizinischen Notfall, da dies zum Tode führen kann.

Schließlich treten Hypoglykämien auch bei Überdosierung der Behandlung (Insulin und/oder hypoglykämische Sulfonamide), bei ungewohnter körperlicher Aktivität oder nach einer kohlenhydratarmen Mahlzeit auf. Um dies zu vermeiden, ist es notwendig genau zu wissen, wie die verschiedenen Symptome erkannt werden: Schwitzen, Zittern, Blässe, verschwommenes Sehen, Hunger, Schwächegefühl und Stimmungsschwankungen. Sobald diese Symptome auftreten, sollten alle körperlichen Aktivitäten eingestellt und 3 Stück Zucker, ein Saft-Tetrapack oder 2 Teelöffel Honig oder Marmelade zu sich genommen werden.

Ursachen und Risikofaktoren von Typ-2-Diabetes

Es gibt nicht nur eine Ursache, sondern mehrere Risikofaktoren stehen am Anfang einer Erkrankung mit Typ-2-Diabetes:

  • Vererbung: Familiäre Veranlagung durch einen Verwandten ersten Grades (Mutter, Vater, Bruder, Schwester) mit Typ-2-Diabetes, aber auch Bevölkerungsgruppen, die von der Krankheit besonders betroffen sind (u.a. Menschen afrikanischer, lateinamerikanischer, asiatischer Herkunft, …)
  • Umweltfaktoren: Unausgewogene Ernährung (zu viele Kalorien) und eine sitzende Lebensweise, die Fettleibigkeit fördern. Auch Rauchen und Bluthochdruck sind an der Entstehung von Typ-2-Diabetes beteiligt.
  • Schließlich könnte die Darmflora, die von genetischer Prädisposition abhängt und sehr empfindlich auf den Lebensstil (Ernährung, Medikamente, sitzende Lebensweise) reagiert, auch einen Risikofaktor darstellen (man spricht von einer „Signatur“ der Mikrobiota von Diabetikern). Ein gesunder Lebensstil könnte also dabei helfen, die Entwicklung von Typ-2-Diabetes zu verhindern.
  • Für Frauen stellt die Schwangerschaft einen Risikofaktor dar: Nach dem Auftreten von Schwangerschaftsdiabetes oder der Geburt eines Kindes mit einem Geburtsgewicht von mehr als 4kg.

Behandlung von Typ-2-Diabetes

Regeln für Hygiene und Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung (und eventuell Gewichtsverlust, falls nötig) stellt die Basis für die Behandlung von Typ-2-Diabetes dar und kann sein Fortschreiten verlangsamen.

  • 3 Gruppen an Lebensmitteln, die natürliche Kohlenhydratquellen sind, sollten in vernünftigen Mengen bevorzugt konsumiert werden: Früchte (Fruktose, Glukose), Milchprodukte (Laktose) und stärkehaltige Lebensmittel (Stärke)
  • Es werden 3 Hauptmahlzeiten pro Tag empfohlen, die ausgewogen sind und aus kontrollierten Mengen an Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen bestehen
  • Lebensmittel mit niedrigem glykämischen Index (Geschwindigkeit, mit der ein Lebensmittel den Blutzucker einer Person erhöhen kann) sind zu bevorzugen
  • Die einfachen tierischen oder pflanzlichen Fettsäuren sind einzugrenzen, Transfettsäuren (Industrieprodukte, die bei der Umwandlung von Speiseölen entstehen) sollten möglichst vermieden werden, einfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 3, darunter Ölsäure aus Olivenöl) sind zu bevorzugen wie auch mehrfach ungesättigte Fettsäuren (insbesondere Omega 3, zu finden in fettem Fisch wie Makrele, Sardine, Lachs, …)
  • Die Proteinquellen sollten diversifiziert werden: tierische (reich an Aminosäuren, Eisen) sowie pflanzliche (Stärke, Mikronährstoffe) Proteinquellen, fettes Fleisch nur eingeschränkt, es sollten 3 Milchprodukte pro Tag sowie regelmäßig Hülsenfrüchte und Getreide gegessen werden
  • Die Aufnahme von Ballaststoffen sollte erhöht werden (vor allem lösliche Ballaststoffe, enthalten in Haferflocken, Hülsenfrüchten oder Zitrusfrüchten)
  • Zwischenmahlzeiten sollten nur bei Bedarf (Hypoklykämie) oder in Ausnahmefällen (Körperliche Aktivität, Stress, …), wobei einfache (unraffinierte) Lebensmittel wie Obst, Kompott, Milch, Joghurt oder Brot bevorzugt werden sollten
  • Lebensmittel und Getränke, die reich an zugesetztem Zucker sind (Limonade), sollten gemieden oder gar ganz weggelassen werden
  • Alkohol sollte in Maßen konsumiert worden, wenn der Diabetes im Gleichgewicht ist (und parallel zur Kohlenhydratzufuhr), ansonsten ist er komplett wegzulassen
  • Mit dem Rauchen aufzuhören erhöht die Wirksamkeit des Insulins und damit auch eine Senkung des Blutzuckers

Darüber hinaus ist es unerlässlich, diese Regeln mit regelmäßiger körperlicher Aktivität zu kombinieren. Unter körperlicher Aktivität wird jede Bewegung, die zu Muskelkontraktionen führt und damit den Energieverbrauch erhöht, bezeichnet. Dies verbessert die Muskelkapazitäten und die Ausdauer beim Sport, trägt zur Verringerung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei, ermöglicht eine bessere Kontrolle des Cholesterins und Gewichts, begünstigt eine gute Schlafqualität und reduziert Stress. Schließlich erhöhen körperliche Aktivitäten den Glukoseverbrauch und ermöglicht so eine bessere Kontrolle des Blutzuckers sowie des Diabetes.

Was die Ernährung betrifft, sind die Empfehlungen für die Allgemeinbevölkerung und für Diabetiker gleich: Die WHO empfiehlt 150 Minuten (d.h. 2,5 Stunden) pro Woche mäßig intensive Ausdaueraktivitäten (z.B. zügiges Gehen, Radfahren, Schwimmen, …), im Durchschnitt 30 Minuten pro Tag. Es ist besser, mit Aktivitäten geringer Intensität zu beginnen (langsames Gehen, Hausarbeit, Gartenarbeit, …) und danach Dauer und Intensität der Anstrengung nach und nach so weit wie möglich zu steigern. Angepasste Bewegungseinheiten für Menschen mit chronischen Erkrankungen können von speziell geschulten Sportlehrern/Coaches angeboten werden.

>>> Lesen Sie auch die Patientengeschichte zu Ernährung und Sport von Michel, Mitglied von Carenity und Typ-2-Diabetiker <<<

„Wenn man sich jedoch jeden Tag etwas bewegt, hilft das sehr, sein Gewicht unter Kontrolle zu halten. Ich selbst habe seit über einem Jahr eine Verletzung am Knöchel, mache aber trotzdem jeden Morgen Nordic Walking. Nordic Walking eignet sich wirklich für jeden und hilft auch gut dabei, Atemprobleme in den Griff zu bekommen. Dazu braucht man nicht unbedingt aufs Land rausfahren, geeignete Wege gibt es auch in der Stadt."

In zweiter Linie werden orale Antidiabetika (Tabletten) und/oder Injektionen (Insulin oder GLP-1-Analogen) verschrieben.

Es gibt verschiedene Behandlungsarten mit unterschiedlichen Wirkmechanismen:

Biguanide, zu denen auch das in erster Linie verordnete Metformin (Glucophage®, Stagid®) gehört: Dies führt zu einer Verringerung der Glukoseproduktion der Leber, verbessert die Empfindlichkeit von Leber und Muskeln gegenüber Insulin und verringert die Aufnahme von Glukose im Darm. Sie ermöglichen eine Rückkehr zu einem normalen Blutzucker ohne Risiko einer Hypoglykämie. Auf der anderen Seite kann Metformin jedoch zu Verdauungsproblemen (Blähungen, Durchfall) führen: Es ist möglich, diese Wirkung durch Veränderung der Dosis oder der Art der Einnahme  (z.B. Einnahme am Ende einer Mahlzeit) in Absprache mit dem Arzt zu verändern.

>>> Entdecken Sie unsere Studie zu Metformin, mit vielen Meinungsäußerungen der Carenity-Mitglieder <<<

  • Hypoglykämische Sulfonamide (auch Sulfonylharnstoffe genannt: Diamicron®, Daonil®, Amarel®) und Glinide (NovoNorm®, Starlix®): Sie stimulieren die Insulinsekretion der Bauchspeicheldrüse bis zur Kapazitätsgrenze und können daher zu Hypoglykämie führen (es ist Wachsamkeit geboten!)
  • Alpha-Glucosidase-Hemmer (Glucor®): Verzögern die Aufnahme von Kohlenhydraten nach den Mahlzeiten (es besteht kein Risiko einer Hypoglykämie)
  • Inkretine: Substanzen, die vom Körper zu Beginn einer Mahlzeit ausgeschüttet werden, um die Insulinsekretion zu erhöhen. Sie können direkt gespritzt (GLP-1-Analoga wie Byetta ®, Victoza ®, Bydureon ®, Trulicity ®, Ozempic ®) oder ihr Abbau kann im Körper dank Gliptinen (auch DPP-4-Hemmer genannt, wie Januvia®, Galvus®, Onglyza®) reduziert werden. Sie stimulieren die Insulinsekretion nur dann, wenn der Blutzucker hoch ist und verringern so das Auftreten von Hypoglykämien. Sie reduzieren auch die Ausschüttung von Glukagon (und so die Glukoseproduktion der Leber). Schließlich verlangsamen sie die Magenentleerung und verstärken so das Sättigungsgefühl.
  • SGLT-2-Hemmer, neue orale Hypoglykämie-Wirkstoffe in der Entwicklung, erhöhen die Ausscheidung von Glukose im Urin und verringern so den Glukosespiegel im Blut

Schließlich kann im Fall einer Insulinopenie (Mangel an Insulinsekretion) die Injektion mit Insulin unumgänglich werden. Sie wird für Personen empfohlen, die trotz optimaler Behandlung mit oralen Antidiabetika (OADs) und unter Einhaltung der Hygiene- und Ernährungsregeln kein glykämisches Gleichgewicht erreicht haben (HbA1c ≥ 8%). Einer Studie von CNAMTS zufolge werden 76,1% der behandelten Typ-2-Diabetiker nur mit OADs behandelt, 10,4% mit Insulin in Kombination mit OADs und 13,5% nur mit Insulin.

Abhängig vom glykämischen Profil des Patienten wird daher vom Arzt ein Injektionsschema vorgeschlagen:

  • Langsames Insulin: Wenn der Blutzucker morgens hoch ist und im Laufe des Tages abfällt
  • Schnelles Insulin: Wenn der Blutzucker nach der Mahlzeit ansteigt
  • Eine Kombination der beiden injizierbaren Insulintypen: Wenn der Blutzucker zu unterschiedlichen Tageszeiten Spitzenwerte erreicht.
    Injektionen mit Insulin können zu einer Hypoglykämie führen

Leben mit Typ-2-Diabetes

Eine Erkrankung, die fortschreitet

Typ-2-Diabetes ist mit einer Insulinresistenz verbunden, die durch Übergewicht begünstigt wird. Es ist daher notwendig, regelmäßig einer körperlichen Aktivität nachzugehen und die tägliche Aufnahme an Kohlenhydraten und Fetten auszugleichen. Insulin-sensibilisierende Medikamente (z.B. Metformin) können hinzukommen, wenn die Hygiene- und Ernährungsregeln nicht mehr ausreichen, um den Diabetes auszugleichen.

Wenn die Behandlung nicht mehr ausreicht und der Diabetes nicht unter Kontrolle ist, kann sie durch Zugabe von Insulin-sezernierenden Medikamenten (wie hypoglykämische Sulfonamide oder Glinide) weiter intensiviert werden.

Mit der Zeit ermüden die Zellen der Bauchspeicheldrüse und die Insulinausschüttung nimmt ab: Der Diabetes wird dann insulinbedürftig und die Behandlung mit injizierbarem Insulin notwendig.

Regelmäßige Überwachung

Bei Typ-2-Diabetes wird die Selbstkontrolle des Blutzuckers durch den Diabetiker mit einem Blutzuckermessgerät (Accu-Chek®, OneTouch®, FreeStyle®,…) zu Beginn der Erkrankung nicht empfohlen (im Gegensatz zu Typ-1-Diabetes), wird es aber bei einer Insulintherapie (Behandlung mit injizierbarem Insulin).

Eine Selbstkontrolle des Blutzuckers kann aber vorübergehend sinnvoll sein, wenn eine ausgewogene Ernährung in Verbindung mit körperlicher Aktivität begonnen wird oder bei der Veränderung der Behandlung (z.B. bei hypoglykämischen Sulfonamiden).

Eine Kontrolle des Nüchternblutzuckers ist ein- bis zweimal im Jahr in einem medizinischen Labor notwendig.

Die Messung des glykierten Hämoglobins (HbA1c) ist eine unerlässliche Untersuchung zur Überwachung von Diabetikern. Sie spiegelt den Durchschnitt der Blutzuckerwerte der letzten zwei Monte wider und muss weniger als 7% des Gesamthämoglobins betragen (dieser Prozentsatz wird jedoch vom Arzt je nach Patient angepasst). Wenn dieses Ziel erreicht ist und die Behandlung nicht verändert wir, muss die Messung nur alle sechs Monate durchgeführt werden. Ist der Diabetes aber nicht gut eingestellt oder es kommt zu einer Veränderung der Behandlung, sollte die Messung alle drei Monate durchgeführt werden.

Zur Überwachung kardiovaskulärer Risikofaktoren sind einmal im Jahr durchzuführen: ein Lipidprofil mit Überwachung des guten und schlechten Cholesterins.

Die Nierenfunktion ist ebenfalls jährlich zu überwachen: Kreatininwerte, Kreatinin-Clearance (Reinigungsrate der Nieren) und Mikroalbuminurie sind entscheidend, da sie auf Nierenschäden hinweisen. Mikroalbuminurie ist ein Marker für kardiovaskuläre Erkrankungen bei Typ-2-Diabetes.

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Schließlich erfolgt eine systematische Vorsorgeuntersuchung für andere Komplikationen: eine järhliche kardiovaskuläre Untersuchung (Blutdruckmessung, Palpation der peripheren Arterienpulse, Suche nach Herz- und Arteriengeräuschen, Ruhe-EKG, etc.), eine jährliche augenärztliche Untersuchung zur Suche nach oder Beobachtung von Retinopathien, eine jährliche Suche nach neurologischen Komplikationen mit Anzeichen von peripheren Neuropathien sowie eine jährliche Untersuchung der Füße (kleine Läsionen, trophische Störungen, Fissuren, etc.).

Zum aktuellen Zeitpunkt handelt es sich bei Typ-2-Diabetes um eine Erkrankung, die nicht geheilt werden kann. Auf der anderen Seite ist bekannt, wie seine Entwicklung durch Prävention der Komplikationen verhindert werden. Darunter fallen vor allem ein optimaler Lebensstil, der eine gesunde und ausgewogene Ernährung beinhaltet, verbunden mit regelmäßiger körperlicher Aktivität.

avatar Alexandre Moreau

Autor: Alexandre Moreau, Assistent für digitales Marketing

Innerhalb des Digital Marketing-Teams ist Alexandre für das Verfassen von Krankheits-Infoblättern und wissenschaftlichen Artikeln zuständig. Er ist auch für die Moderation und Animation der... >> Mehr erfahren

Wer hat es korrigiert: Jean Zetlaoui, Berater für medizinische Wissenschaften und klinische Entwicklung

Stationsarzt Anästhesie-Reanimation, medizinischer Direktor bei einem Pharmaunternehmen, Vorsitzender des wissenschaftlichen Beirats von Carenity.

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Wer hat beigetragen: Bernard Bauduceau, Endokrinologe

Professor Bauduceau ist Endokrinologe, außerordentlicher Professor des Val de-Grâce und ehemaliger Leiter der Abteilung für Endokrinologie des BEGIN-Armee-Ausbildungskrankenhauses in Saint-Mandé. Er ist Mitglied der... >> Mehr erfahren

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