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Krebs kann die Persönlichkeit verändern
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Jede schwere Erkrankung verändert den Menschen. Wäre auch ein Wunder, wenn sie das nicht täte.
In meiner Familie hatten wir die letzten Jahre unter anderem verschiedene Krebserkrankungen. Eine Freundin von mir hat auch Parkinson. Was mir sowohl bei meiner Freundin als auch bei meinen Familienmitgliedern auffiel, war dass immer eine gewisse Grundangst vorhanden war und selbst harmlose Situationen (einkaufen gehen, Verwandte besuchen, Friseurtermine etc.) stressen.
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GranitXhaka
Guter Ratgeber
GranitXhaka
Zuletzt aktiv am 05.12.22 um 13:04
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46 Kommentare geschrieben | 3 im Krebs-Forum
4 der Antworten waren für die Mitglieder hilfreich
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@Nana68 das kann ich nur bestätigen. Ich bin zwar bisher von Krebs verschont geblieben. Allerdings kenne ich, das Phänomen mit dem Stress ganz gut von meinen bisherigen Erkrankungen. Kleinste Situationen werden direkt zu einem großen Problem und jede unbedeutende Aktivität wird zum Stressfaktor. Es ist wirklich kein schöner Zustand eine dauerhafte Krankheit zu besitzen.
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Manche halten einen ausgefüllten Terminkalender für ein ausgefülltes Leben. [url=https://einfach-stress-abbauen.com/]Für die Gesundheit lohnt es sich zu kämpfen[/url]
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@lahhha, angie yoo , Perlendame1975 , FraserFox855, ilsemann , valentina , sweolier , amwand, wochee , interessiert euch dieses Thema?
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Loreley
Guter Ratgeber
Loreley
Zuletzt aktiv am 15.10.19 um 11:39
Registriert seit 2015
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2 der Antworten waren für die Mitglieder hilfreich
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Krebs und Psyche: "Ich war nicht mehr ich selbst"
Krebs: Die Diagnose verändert nicht nur schlagartig das Leben. Manchmal wandelt sich auch die Persönlichkeit des Erkrankten.
Monatelang kann Alexander Spitz nicht richtig schlafen. Er bekommt kaum Luft und schnarcht heftig. Seine Zunge schwillt an, die Glieder brennen, manchmal schmerzt der ganze Körper. Spitz hat einen Tumor an der Hirnanhangsdrüse, die deshalb Wachstumshormone im Übermaß produziert. Eine Operation ist der einzige Ausweg. Der schwierige Eingriff glückt, aber die schwerste Zeit steht noch bevor.
Spitz' Hormonspiegel spielt verrückt. Zum ersten Mal in seinem Leben hat der ehemalige paralympische Skirennfahrer den eigenen Körper nicht im Griff. Schon kleinste Wege strengen ihn an, manchmal ist er von einem Moment auf den anderen fix und fertig. Spitz kann sich kaum konzentrieren und ist antriebslos. Auf der Arbeit starrt er auf den Bildschirm und kann keinen klaren Gedanken fassen. Immer wieder wird Spitz vorzeitig nach Hause geschickt.
"Ich war nicht mehr ich selbst. Die Krankheit hat mich fremdbestimmt", erinnert er sich. Es ist eine schwierige Zeit - auch für seine Familie. Seine Frau muss sich allein um die zwei Kinder und den Haushalt kümmern. Der Alltag ist von Sorgen um das Leben des Vaters bestimmt. Das Ausmaß der Belastung wird Spitz erst Monate später klar. Seine Familie habe ihn in dieser Zeit toll aufgefangen. Dafür musste sie aber auch viel aushalten, eigene Interessen zurückstecken und stark sein.
Tumoren drücken auf Hirngewebe
Krebs verändert nicht nur das Leben, sondern manchmal auch die Persönlichkeit der Betroffenen. Wie bei Spitz gibt es dafür oft medizinische Ursachen. Tumoren in der Schilddrüse etwa oder in den Nebennieren beeinflussen den Hormonspiegel. Der Mangel kann zu Müdigkeit, Antriebslosigkeit oder Depressionen führen.
"Bei Gehirntumoren beobachten wir häufig neurologische Ausfallerscheinungen und Veränderungen in der Persönlichkeit", sagt Wolfgang Wick, Neuroonkologe in der Universitätsklinik Heidelberg. Er berichtet von einem vorher eher bodenständigen, sehr zurückhaltenden Patienten, der seit einigen Monaten zu vorher völlig unbekanntem Kaufrausch und gesteigertem Sexualtrieb neigt. Der Mann hat einen Hirntumor, der auf den Stirnlappen drückt. Diese Hirnregion ist unter anderem für das Sozialverhalten und die Impulskontrolle zuständig.
Im Zuge einer Krebserkrankung kann es außerdem passieren, dass das Immunsystem gesundes Gewebe angreift. Einige Patienten entwickeln dadurch plötzlich starke Depressionen, werden aggressiv oder leiden unter schweren Gedächtnisstörungen. "Mit Medikamenten lassen sich die Symptome akut behandeln. Chancen auf Heilung gibt es aber nur durch die Krebsbehandlung", erklärt Wick. Diese Autoimmunreaktion kann wieder verschwinden, wenn der Krebs besiegt ist, sie kann jedoch auch bestehen bleiben.
Phasen der Angst sind normal
Doch auch die psychische Reaktion auf eine Krebsdiagnose kann erklären, warum Menschen sich verändern. Häufig sind Betroffene zuerst schockiert. Krebs wird mit einem langen Leidensweg und auch mit dem Tod in Verbindung gebracht. "Manche Patienten sind deshalb anfangs völlig blockiert und brauchen viel Hilfe von den Angehörigen. Andere fangen sich schneller und beginnen, sich intensiv mit der Krankheit auseinanderzusetzen", sagt Anette Brechtel, Leiterin der Psychoonkologischen Ambulanz am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen in Heidelberg. Als Wesensveränderung möchte sie diese Reaktionen nicht verstanden wissen.
Gerade in der ersten Zeit greift eine Art natürliches Notfallprogramm, während die Patienten zu Spezialisten gehen, sich operieren lassen, eine Chemotherapie oder Bestrahlung beginnen. "Manchmal dauert es eine ganze Weile, bis sie ihre Situation in Gänze wahrnehmen und sie merken, wie groß die Belastung doch war", sagt Brechtel.
Ängste, Antriebslosigkeit und Phasen der Hoffnungslosigkeit seien normal - und keine Persönlichkeitsveränderung. Bedenklich wird es erst, wenn die depressiven Phasen über Wochen und Monate anhalten und die Betroffenen es kaum oder gar nicht mehr schaffen, ihren Alltag zu bewältigen.
"Wenn die Patienten selbst und ihr Umfeld die Gemütsveränderung als belastend wahrnehmen, ist Unterstützung von außen ratsam", sagt Brechtel. Das bedeutet nicht unbedingt, eine Psychotherapie zu beginnen oder Antidepressiva zu nehmen.
In vielen Fällen suchen die Patienten kurzfristig Antworten auf brennende Fragen und brauchen einfach einen Außenstehenden, der ihnen zuhört und eine neue Perspektive aufzeigt. Gute Anlaufstellen sind ambulante Krebsberatungsstellen. Während die Wartezeit für einen Psychotherapieplatz oft lang ist, bekommen Krebskranke und ihre Angehörigen in den Beratungsstellen schnell psychologische Unterstützung.
Bei Alexander Spitz brauchten die Ärzte einige Monate, um seinen Hormonspiegel wieder zu stabilisieren. Heute, sechs Jahre nach dem Eingriff, ist er wieder in den Beruf zurückgekehrt und treibt wieder Sport. Außerdem engagiert er sich für die Deutsche Krebshilfe. "Mit meiner Erfahrung möchte ich Menschen helfen, die Diagnose Krebs zu verarbeiten", sagt der 47-Jährige.
aus:spiegel.de