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Brustkrebs: „Geht raus aus der Ohnmacht und rein ins Handeln“

Veröffentlicht am 23.07.2025 • Von Bianca Jung

Bei @MaikeWinkelmann, Mitglied der deutschen Carenity-Community, wurde im Jahr 2007 zum ersten Mal Brustkrebs festgestellt, den sie besiegen konnte. Doch vor fünf Jahren kehrte der Krebs zurück. Im Interview erklärt sie uns, wie es dazu kam und wie es ihr heute geht.

Lesen Sie gleich ihre Patientengeschichte!

Brustkrebs: „Geht raus aus der Ohnmacht und rein ins Handeln“

Hallo MaikeWinkelmann, vielen Dank, dass Sie sich bereit erklärt haben, Ihre Geschichte mit uns zu teilen.

Könnten Sie zuerst mehr über sich sagen?

Ich bin Maike Winkelmann, 61 Jahre alt, Diplom-Biologin und seit 2009 ganzheitliche Ernährungs- und Gesundheitsberaterin. Ich habe eine 20-jährige Tochter und liebe das Reisen – vor allem nach Thailand, das für mich zu einem zweiten Zuhause geworden ist. Ich bin wissbegierig, forschend und habe diese Neugier genutzt, um auch in der schwersten Zeit meines Lebens aktiv nach Lösungen zu suchen.

Wann wurde bei Ihnen Brustkrebs diagnostiziert?

2007 erhielt ich die Erstdiagnose: ein Tumor in der linken Brust. 2020 kam es zu einem Rezidiv. Die Brust wurde entfernt und durch ein Implantat ersetzt. Im Oktober 2024 dann die niederschmetternde Nachricht: Brustkrebs Stadium 4 mit Metastasen in Lymphknoten, Lunge, Leber und Knochen.

Was hat Sie alarmiert bzw. dazu veranlasst, einen Arzt aufzusuchen?

Beim ersten Mal war es eine Routineuntersuchung. 2020 wurde das Rezidiv bei einer Kontrolle entdeckt. Im Juni 2023 ertastete ich einen Knoten über dem Implantat, bekam jedoch von meiner Frauenärztin die Fehlinformation, es handele sich nur um Verwachsungen. Erst 16 Monate später stellte sich heraus, dass es ein Tumor war, bereits mit Metastasen. Zusätzlich spürte ich 2024 einen schmerzhaften Lymphknoten und hatte starke Gelenkschmerzen.

Welche Untersuchungen wurden durchgeführt?

Unterschiedliche bildgebende Verfahren, CTs, MRT, Punktionen, je nach Metastasierung.

Sie haben angegeben, dass der Krebs bei Ihnen im Stadium 4 mit Leber-, Lungen- und Lymphknotenmetastasen diagnostiziert wurde. Wie haben Sie sich gefühlt, als die Diagnose gestellt wurde?

Der Moment war ein Schock. Aber ich bin noch am selben Tag in den „Forschermodus“ gegangen. Ich wollte verstehen, wie Krebs funktioniert und wie ich ihn aushungern kann. Das Jane McLelland Protokoll wurde dabei mein roter Faden.

Welche Behandlungen haben Sie erhalten?

  • 2007: OP und Bestrahlung
  • 2020: Entfernung der Brust
  • 2024: Bestrahlung der Wirbelsäule, Punktion des Pleuraspalts
  • Seit 11/2024: Kisqali (Ribociclib), Letrozol und Denosumab
  • Seit 12/2024: Umsetzung des Jane McLelland Protokolls mit gezielter Blockade von Tumorstoffwechselwegen, Phasenfasten und natürlichen Substanzen

Wie zufrieden waren Sie damit?

Mit der schulmedizinischen Behandlung bin ich grundsätzlich zufrieden, weil umgesetzt wurde, was ich für mich als sinnvoll erachtet habe. Doch das Gefühl, selbst aktiv Einfluss zu nehmen, habe ich erst durch das McLelland Protokoll gewonnen. Das hat für mich alles verändert.

Hatten Sie irgendwelche Nebenwirkungen?

Von der Bestrahlung: eine entzündete Speiseröhre; ich konnte zwei Wochen kaum essen oder trinken und hatte massive Schlafprobleme.
Von den Medikamenten: Anfangs Übelkeit, langfristig Verschlimmerung der Gelenkschmerzen.

Würden Sie sagen, dass der Brustkrebs Ihre Sicht auf das Leben verändert hat? Wenn ja, auf welche Weise?

Ja, schon seit der ersten Diagnose. Seitdem feiere ich jedes Lebensjahr bewusst. Durch die aktuelle Diagnose hat sich mein Blick noch einmal geschärft: Ich fokussiere mich auf das Wesentliche, auf Verbundenheit, Natur, Wahrheit und Wirkung. Und auf das, was ich weitergeben kann.

Brustkrebs und seine Behandlung können große körperliche Veränderungen mit sich bringen, war dies bei Ihnen der Fall?

Ja. Die Mastektomie hat mich nie belastet, aber die Knochenschmerzen führten dazu, dass ich zehn Monate nur mit Krücken gehen konnte. Ich konnte mich kaum bücken oder anziehen. Starker Muskelabbau, schlaffe Haut, Haarausfall. Das war schwer zu ertragen. Doch mit gezieltem Krafttraining, einer passenden Ernährung und dem Rückgang der Tumoraktivität habe ich viel zurückgewonnen. Ich habe wieder schöne, kraftvolle Beine und neue Energie.

Mussten Sie Ihren Lebensstil anpassen? Wenn ja, auf welche Weise?

Ja, sehr bewusst. Ernährung, Schlaf, Bewegung – alles richte ich phasenweise nach dem McLelland Protokoll aus. Ich unterscheide zwischen sogenannten Starve-, Kill- und Refeed-Phasen, um gezielt Stoffwechselwege des Tumors zu blockieren.

Wie geht es Ihnen heute?

Verglichen mit dem November 2024 geht es mir fantastisch.

  • Die Tumorlast ist deutlich rückläufig.
  • Das Wasser in der Lunge (Pleuraerguss) ist fast ganz verschwunden.
  • Die Tumore sind kleiner geworden, ohne neue Metastasen.

Ich kann wieder tanzen, schwimmen, 10 000 Schritte am Tag laufen und das Wichtigste: Ich lebe nicht mehr im Angstmodus. Ich fühle mich wieder wie ich selbst.

Haben Ihre Angehörigen Sie unterstützt?

Mein Partner und meine Tochter waren und sind unglaublich unterstützend – in jeder Hinsicht.

War es für Sie leicht, mit Ihrem Umfeld über die Krankheit zu sprechen?

Nein. Am Anfang habe ich fast niemandem davon erzählt. Meiner Tochter erst nach drei Monaten, meine Mutter und viele Freunde wissen bis heute nichts von meiner Diagnose. Ich brauchte diesen Rückzugsraum, um in Ruhe Kraft zu sammeln.

Und schließlich: Welche Ratschläge würden Sie Carenity-Mitglieder:innen geben, die ebenfalls von Brustkrebs betroffen sind?

Geht raus aus der Ohnmacht und rein ins Handeln. Versteht, was euren Krebs nährt und beginnt, ihm systematisch die Lebensgrundlage zu entziehen. Das Jane McLelland Protokoll kann dabei ein wertvoller Leitfaden sein. Ich bin überzeugt, dass es einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet hat, mein Leben zu retten. Es kombiniert moderne Erkenntnisse über den Tumorstoffwechsel mit konkreten, umsetzbaren Schritten – ohne Hokuspokus.

Besonders wichtig war für mich auch der IQ Medix Test, der zirkulierende Tumorzellen und ihre Stoffwechselaktivität analysiert. Er hat mir gezeigt, welche Blockaden individuell sinnvoll sind. Das war ein Meilenstein in meiner Strategie.

Weil ich selbst erlebt habe, wie viel Mut und Orientierung eine solche Strategie geben kann, teile ich meine Erfahrungen und mein Wissen – gestützt durch meinen wissenschaftlichen Hintergrund – heute mit anderen. Bei Interesse begleite ich Menschen mit metastasiertem Krebs, die nach klaren, fundierten Ansätzen suchen. Bei Fragen bin ich gern auch persönlich ansprechbar.

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Autor: Bianca Jung, Gesundheitsredakteurin

Bianca ist spezialisiert auf das Betreuen von Online-Patienten-Communities. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Frauengesundheit und Ernährung.

Bianca hat einen Bachelor in... >> Mehr erfahren

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