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Was sollte man mit Diabetes essen und trinken?

Veröffentlicht am 06.02.2017 • Von Léa Blaszczynski

Ein Interview mit Elisa Cloteau, Ernährungsberaterin und Diätassistentin bei Espace Mieux Manger in Pornichet/Frankreich (Beratung von Privatpersonen sowie Firmen in Frankreich rund um das Thema Ernährung: Abnehmen, Diabetesprävention, Ernährung in den Wechseljahren/während der Schwangerschaft, Osteoporoseprävention…).

Was sollte man mit Diabetes essen und trinken?

Hallo Elisa, vielen Dank, dass Sie sich zu diesem Interview bereit erklärt haben! Worauf müssen Personen, die an Diabetes erkrankt sind, im Hinblick auf Ihre Ernährung achten?
Ganz allgemein sollten Diabetiker auf das Mengenverhältnis von Kohlenhydraten zu Gemüse und Bewegung achten. Ebenso auf die Zufuhr an Zucker, Süßigkeiten, zuckerhaltigen Getränken. Bei den Fetten sollten die richtigen Fette gegessen und gepuffte Zerealien sollten möglichst vermieden werden.
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Wie kann man mit Ernährung seinen Zuckerwert nach unten bekommen?
Man sollte darauf achten, dass man während einer Mahlzeit mehr Gemüse als Kohlenhydrate isst. Das verzehrte Gemüse sollte möglichst viele Ballaststoffe enthalten, da Fette so weniger absorbiert werden können und sich dadurch der Bedarf an Insulin reduziert. Mehrmals pro Woche sollten außerdem Hülsenfrüchte gegessen werden. Diabetiker sollten regelmäßig – aber nicht immer – auf Vollkornkost setzen. Zwischen den Mahlzeiten sollten keine Süßigkeiten genascht werden. Regelmäßig 12 Stunden lang ganz auf Kohlenhydrate zu verzichten ist ebenfalls eine gute Idee.
Und neben der Ernährung spielt natürlich regelmäßige Bewegung eine wichtige Rolle: Mindestens 5 000 Schritte am Tag. Am besten legt man sich dafür einen Schrittzähler zu.


Was sollte man als Diabetiker ernährungstechnisch vermeiden?
Verboten ist nichts, von schnellem Zucker (Saccharose, Limonaden, Bonbons, Alkohol, Sirup...) ist jedoch abzuraten.
Für Haare und Blutkreislauf ist ferner wichtig, dass man die richtigen Fette isst. Man sollte nur wenig gesättigte Fette essen und daher den Verzehr von Fetten tierischen Ursprungs (Butter, Käse, Wurstwaren, fettes Fleisch) einschränken. Auf gehärtete, teilweise gehärtete oder Transfette sollte ganz verzichtet werden.


Kann man mit Diabetes auch Obst essen?
Obst gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Manche Obstsorten enthalten etwas mehr Zucker als andere. Essen kann ein Diabetiker jedoch alle. Zu beachten ist, dass jedes Mal nur eine Portion verzehrt werden sollte. Obst darf ein Diabetiker nicht unbegrenzt essen, sollte davon aber täglich eine bis zwei Portionen einplanen.
Zu empfehlen ist frisches Obst. In Sirup eingelegte Früchte zu verzehren ist ernährungstechnisch eher uninteressant. Außerdem nimmt man so viel zu viel Zucker auf.
Wer gern Kompott isst, sollte Kompott ohne Zusätze von Zucker oder Saft essen.
Wenn der Blutzucker nur schwer eingestellt werden kann, dann das Obst nicht zwischen den Mahlzeiten essen.


Wie sieht es bei Diabetes mit Saft aus?
Diabetiker sollten nur wenig Saft trinken und sich vergewissern, dass der Saft keine Zuckerzusätze enthält. Apfel- oder Traubensaft z. B. enthält auch ohne zusätzlichen Zucker bereits sehr viel Zucker. Fruchtzucker gelangt über Saft außerdem zu schnell ins Blut, schneller als beim Verzehr von Obst, da Obst auch Ballaststoffe enthält. Nicht verwechselt werden sollten ferner Saft, Nektar und Fruchtgetränk. Der Zuckergehalt weicht jeweils erheblich ab.


Welche Arten von Getränken sollten Diabetiker bevorzugen? Welche Getränke sollte man mit Diabetes eher vermeiden?
Zu bevorzugen sind: Wasser mit oder ohne Kohlensäure (allerdings nicht zu viel Mineralwasser), Schwarztee, Kräutertee, nicht zu starken Kaffee, Gemüsesäfte, Detox Wasser.
Vorsicht: Aromatisiertes Wasser oder Tee in Flaschen/Tetrapaks… enthält häufig Zucker!
Zu vermeiden sind: Limonaden (auch light), Getränke mit „Fruchtsaft“, Nektar, Trinkjoghurt mit Früchten, konzentrierte Milch, Smoothies, Cocktails mit oder ohne Alkohol sowie ganz allgemein Alkohol. Alkohol (auch Wein, Bier und Cidre bzw. Apfelmost) enthält viele Kalorien und erhöht den Zuckerwert.
Gelegentlich darf zum Essen ein Gläschen Wein (kein Likörwein) getrunken werden. Zwischen den Mahlzeiten sollten Diabetiker auf Wein grundsätzlich verzichten.


Wie sollte das Frühstück eines Diabetikers aussehen?
Zu empfehlen sind Müsli ohne Zuckerzusatz oder Haferflocken mit Milch oder Naturjoghurt. Dazu eventuell eine Portion Obst der jeweiligen Jahreszeit oder eine Handvoll mit Nüssen, Mandeln, Pinienkernen und Pistazien. Wer möchte, kann ein bis zwei Teelöffel Haferkleie hinzufügen und hat so zusätzliche Ballaststoffe.
Statt Müsli kann man auch Vollkornbrot mit Butter oder Käse essen (kein Weißbrot). Dazu ein Ei oder Schinken oder kalten Braten sowie eine Portion Obst der Saison oder eine Handvoll Nüsse.
Was man zum Frühstück isst, ist wichtig. Das Frühstück muss ausgewogen sein. Ansonsten kommt es zu einem Blutzuckerungleichgewicht.


Gibt es Gewürze (oder andere Lebensmittel), mit denen man den Zuckerspiegel nach unten bekommt?
Mit Lebensmitteln, die reich an Ballaststoffen sind, kann es möglich sein, den Zuckerspiegel zu senken.
In manchen asiatischen Ländern benutzt man traditionell Zimt, um Diabetes zu behandeln. Dass Zimt für die Regulierung des Fettstoffwechsels interessant sein kann, haben auch verschiedene Studien (In-Vitro-Versuche und Tierversuche) gezeigt. Bei Patienten mit Typ-2-Diabetes wurden die Auswirkungen von Zimt auf den Fettstoffwechsel in der Khan-Studie erforscht. Dabei erhielten 60 Patienten mit Typ-2-Diabetes nach den Mahlzeiten 1, 3 oder 6 g Zimt. Nach 40 Tagen lag der Nüchternblutzuckerwert bei den betroffenen Personen um 18 bis 29 % niedriger als der der Vergleichsgruppe. Während einer anderen Studie erhielten 79 Patienten mit Typ-2-Diabetes ein Extrakt mit 3 g Zimt. Ihr Nüchternblutzuckerwert sank um 10,3 %.

Vielen Dank für all diese wertvollen Informationen! Ein weiteres Interview mit Elisa zum Thema Diabetes und Ernährung führen wir demnächst.

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avatar Léa Blaszczynski

Autor: Léa Blaszczynski, Gesundheitsredakteurin, Kommunikationsexpertin

Da sie seit 2013 bei Carenity ist, birgt das Schreiben von Gesundheitsartikeln für Léa keine Geheimnisse mehr. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Ernährung und körperlicher Aktivität.

Léa... >> Mehr erfahren

29 Kommentare


Suesser
am 26.06.19

Irgendwie komme ich mit dieser Diskussion überhaupt nicht zurecht,hatte vor 4 Wochen 5kg abgenommen.was mir und meinem Hausarzt Sorge macht.Eine Ernährungsberatung hat den Abwärtstrend(bin ich froh) gestoppt.Versuche nun mein normales Gewicht wieder langsam aufzubauen.Wenn das Unterhautfettgewebe fehlt,weiß man ja gar nicht wohin man spritzen soll--die Haut wird wie Pergament,dann kommt gleich die Muskulatur,da ist die 5mm Nadel noch zu lang und oft schmrzhaft. Jetzt geht es wieder,habe 2kg zugenommen--nicht eifach zuzunehmen, zur Zeit Tägl.1850kcal.!72cm Körpergröße und wieder 64 kg.


DorotheaW • Community Managerin
am 26.07.19

Hallo @Verena‍ @Rosenduft‍ @koechli2606‍ @Jonas78‍ ,

Falls Sie die Fortsetzung noch nicht kennen, den Teil 2 können Sie hier lesen.

EInen schönen Abend!
Dorothea



Anna59
am 16.12.19

Das mit dem Zimt stimmt auch ich habe einen Monat jeden Tag In meinen Tee 1gr Zimt getan ,superlecker (aber aufgepasst Ceylon Zimt bitte ) mein Langzeitwert ist von 6,0 auf 5,8 gesunken ohne das ich irgendetwas anderes an meiner Ernährung geändert hätte , also ich mach weiter .


avatar
Abgemeldeter Nutzer
am 04.01.22

Interessant. Zimt ist also gut für den Blutzucker. Gibt es andere Lebensmittel die den Blutzucker möglichst stark senken ? 

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