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Sonnenschutz: Verstehen Sie alles darüber!

Veröffentlicht am 06.07.2021 • Von Candice Salomé

Die Ferien rücken immer näher und viele von uns haben sich für einen Ausflug in die Sonne entschieden. Es ist wichtig, seine Haut vor den aggressiven UVA- und UVB-Strahlen zu schützen, um keinen Sonnenbrand oder Schlimmeres zu riskieren. Aber bei der Vielzahl an Sonnenschutzmitteln auf dem Markt ist es schwierig, sich zurechtzufinden.

Welcher Schutzfaktor sollte verwendet werden? Welche Art von Creme sollte gewählt werden? Wie werden die Etiketten auf Sonnencremes entziffert?

Wir verraten Ihnen alles in unserem Artikel! 

Sonnenschutz: Verstehen Sie alles darüber!

Wofür sind Sonnenschutzmittel da? 

Die Sonne, so angenehm sie auch sein mag, kann schädlich sein, wenn wir keine Vorsichtsmaßnahmen treffen. Abgesehen von Sonnenbrand führt sie auch zu vorzeitiger Hautalterung oder schlimmer noch, das langfristige Risiko kann Hautkrebs sein.

Sonnenschutz ist unerlässlich, um alle mit der Sonneneinstrahlung verbundenen Risiken zu vermeiden.

Daher ist es notwendig, eine Barriere für alle UV-Strahlen (Ultra-Violett) zu schaffen: UVA und UVB.

Was ist der Unterschied zwischen UVA und UVB?

UVA und UVB entsprechen nicht sichtbarem Licht. UVB hat eine Wellenlänge von 315 bis 280 Nanometern und UVA von 400 bis 315 Nanometern.

UVA-Strahlen dringen tiefer in die Haut ein als UVB. Sie sind für Pigmentflecken, Falten und Hautalterung verantwortlich.

UVB-Strahlen dringen weniger tief in die Haut ein als UVA, sind jedoch die Ursache für Sonnenbrand, Blasen, Verbrennungen und die meisten Hautkrebsfälle.

Sonnenschutz verhindert in keiner Weise eine Bräunung, ganz im Gegenteil. Eine allmähliche Bräune hält langer an als eine, die durch wiederholte Sonnenbrände erreicht wird.

Welchen Schutzfaktor muss ich verwenden? 

Sonnenschutzmittel existieren in verschiedenen Schutzstufen, die LSF genannt werden, und von 6 bis 50+ reichen. Es ist daher schwierig, sich zurechtzufinden und sein Sonnenschutzmittel auszuwählen.

Was bedeutet LSF?

LSF steht für Lichtschutzfaktor. Das LSF-Logo findet sich auf allen Produkten, die die Haut vor ultravioletten Strahlen schützen, seien es Sonnenschutzmittel oder bestimmte Schönheitspflegecremes oder Make-Up.

Auf das LSF-Zeichen folgen Zahlen wie 15, 20, 30 und 50. Aber was bedeuten sie?

Es handelt sich um den Sonnenschutzfaktor. Er stellt das Verhältnis zwischen der Zeit dar, die es dauert, bis Ihre Haut mit und ohne Sonnenschutzmittel einen Sonnenbrand bekommt.

Dieses Verhältnis wird im Labor berechnet und lässt sich wie folgt übersetzen: Wenn Ihre Haut 15 Minuten lang der Sonne ausgesetzt ist, zeigt Ihre Anzeichen von Rötungen. Die Wahl eines Sonnenschutzmittels mit LSF 30 multipliziert diese Zeit mit 30. Somit entsprechen 15 Minuten x 30 in der Theorie siebeneinhalb Stunden Ruhe.

Nach zahlreichen Labortests stellte sich heraus, dass dieses Verhältnis theoretischer Natur ist. Viele Faktoren vermindern oder heben die Wirkung von Sonnenschutzmitteln auf, z.B. falsches Auftragen, Schwitzen, Wasser, Austrocknen oder Wind.

Es ist daher ratsam, das Sonnenschutzmittel so oft wie möglich neu aufzutragen, im Durchschnitt alle zwei Stunden.

Wie sollte der LSF ausgewählt werden?

Es gibt vier Stufen des LSF entsprechend den folgenden Sonnenschutzfaktoren:

  • Schwacher Schutz: mit einem LSF von 6 bis 10
  • Mittlererer Schutz: mit einem LSF von 15 bis 25
  • Hoher Schutz: mit einem LSF von 30 bis 50
  • Und schließlich sehr hoher Schutz: mit einem LSF 50+

Es sei darauf hingewiesen, dass die Europäische Kommission seit 2006 die Faktoren über 50 (d.h. 60, 80 und sogar 100) zu einem einzigen Faktor, nämlich 50+, zusammenfasst. Diese Maßnahme wurde ergriffen, um die Verbraucher davor zu schützen, zu denken, ein Index von 100 würde es ihnen erlauben, den ganzen Tag in der Sonne zu sein, ohne das Sonnenschutzmittel erneut aufzutragen.

Um den für sich richtigen LSF zu wählen, müssen die Hautfarbe, Haarfarbe und Augenfarbe berücksichtigt werden. Dies ermöglicht zuerst einmal, die Reaktion der Haut bei Sonneneinstrahlung abzuschätzen. Danach muss der Fototyp berücksichtigt werden. Dieser hilft bei der Bestimmung des geeigneten Schutzfaktors.

Was ist der Fototyp?

Der Fototyp ist ein Hauttyp. Der amerikanische Dermatologe Thomas B. Fitzpatrick stellte die „Fitzpatrick-Skala“ auf, in der er sechs Typen auflistet. Diese sechs Fototypen unterscheiden sich anhand der Haut-, der Haar- und der Augenfarbe, aber auch anhand der Fähigkeit der Haut, braun zu werden.

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Quelle: MSD Manuel

Wenn Sie Fototyp I oder II sind, sollten Sie LSF 50 oder 50+ wählen.

Wenn Sie zu Fototyp III oder IV gehören, wählen Sie LSF 30 oder 50.

Bei Fototyp V oder VI, können Sie LSF 15 oder 30 wählen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Sonnenschutz mit mineralischem oder chemischem Filter?

Ein chemischer Filter besteht aus organischen Molekülen, die mit UV-Strahlen reagieren und die Strahlung anstelle der Haut absorbieren. Die Labore stellen ihre Sonnenschutzmittel anhand einer Liste von Filtern her, die von den Gesundheitsbehörden zugelassen sind. Diesen Spezialisten zufolge sind chemische Filter unbestreitbar wirksam und bergen nur wenige Risiken. Es wird empfohlen, sie 15 Minuten vor der Sonneneinstrahlung aufzutragen.  

Einziger Nachteil? Ihre negativen Auswirkungen auf die Meere.

Im Fall von Allergien oder Unverträglichkeiten ist es besser, auf mineralische Filter zurückzugreifen.

Sogenannte „mineralische“ Sonnenschutzmittel bestehen aus mineralischen UV-Filtern und nicht aus chemischen. Mineralische Filter basieren in der Regel auf Zinkdioxid oder Titandioxid.

Filter, die 100% mineralisch sind, wirken anders als chemische Filter. Sie beugen das Licht und reflektieren die UV-Strahlen, ein bißchen wie eine Barriere.

Sie sind weniger allergieauslösend und wirken ab dem Auftragen.

Wie können die Etiketten der Sonnenschutzmittel entziffert werden?

Wenn auf dem Etikett Ihres Sonnenschutzmittels die Worte „UVA/UVB“ geschrieben stehen, bedeutet dies, dass es sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen filtert.

Wenn Sie ein Bio-Sonnenschutzmittel wählen, sollten Sie wissen, dass dieses aus mineralischen Filtern besteht, aber auch chemische Filter in Form von Nanopartikeln enthalten kann. In der Tat ist dies den EU-Regelungen zufolge erlaubt.

Achten Sie auch darauf, dass Ihr Produkt keinen Alkohol enthält. Dieser Inhaltsstoff kann giftig für die Zellen sein und die Haut austrocknen.

Der Hinweis „wasserfest“ ist mit Vorsicht zu genießen. In der Tat bedeutet dies, dass das Sonnenschutzmittel nach zweimaligem Aufenthalt im Wasser noch ca. 50% Schutzwirkung aufweist.


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1 Kommentar


Karin66
am 09.07.21

Hallo Frau Salomé,

vielen Dank für den wirklich guten Artikel! Besonders den Unterschied zwischen chemischen und mineralischen Filtern in den Sonnenschutzmitteln habe ich vorher noch nicht so gut erklärt gelesen. 

Ich hoffe sehr, dass die meisten Nutzer sich auch an die ganzen Empfehlungen halten, denn gerade Hautkrebs kann so eigentlich ganz einfach vermieden werden.

Viele Grüße

Karin

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