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Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf die Gesundheit aus?

Veröffentlicht am 15.03.2022 • Von Candice Salomé

In Deutschland wurde die Zeitumstellung 1980 eingeführt. An jedem letzten Wochenende im März wird die Uhr um eine Stunde vor- und am letzten Wochenende im Oktober eine Stunde zurückgestellt. Die Umstellung auf die Sommerzeit findet 2022 in der Nacht von Samstag, dem 26. auf Sonntag, den 27. März statt, wobei die Zeiger von 2 Uhr morgens auf 3 Uhr morgens springen.

Aber warum stellen wir die Zeit um? Kann die Zeitumstellung Auswirkungen auf unsere Gesundheit haben? Wie kann man sich gut darauf vorbereiten?

Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!

Wie wirkt sich die Zeitumstellung auf die Gesundheit aus?

Warum stellen wir zweimal im Jahr die Zeit um? 

1893 übernahm Deutschland die Zeit von Greenwich, einer kleinen Stadt in der Nähe von London, in der sich das ehemalige Royal Astronomical Observatory befand.

Von 1916 - 1918 gab es im Deutschen Reich zum ersten Mal eine Sommerzeit.

Von 1940 - 1945, während dem Zweiten Weltkrieg wurde erneut die Sommerzeit eingeführt, dieses Mal zur Unterstützung der Kriegswirtschaft.

Von 1945 - 1949 entschieden die Alliierten darüber, wann die Zeit umgestellt wird. Dies führte teilweise in den einzelnen Besatzungszonen zu verschiedenen Uhrzeiten, weswegen die Regelung 1950 ausgesetzt wurde.

Doch 1973 stieg der Ölpreis aufgrund der „Ölkrise“, was auch die Strompreise in die Höhe trieb.

Am 22. Juni 1978 verabschiedete der Bundestag das Gesetz über die Einführung der Sommerzeit. Die zusätzliche Stunde Sonnenschein am Abend sollte so den Stromverbrauch für die Beleuchtung senken. Um dieses Mal unterschiedliche Zeitzonen in Deutschland zu vermeiden, einigten sich die Regierungen der BRD sowie der DDR auf eine gemeinsame Sommerzeit. 1980 erfolgte die Umstellung zum ersten Mal.

Seitdem werden unsere Uhren zweimal im Jahr im März um eine Stunde vorgestellt und im Oktober um eine Stunde zurückgestellt.

Kann sich die Zeitumstellung auf unseren Schlaf auswirken? 

Wenn man im Herbst die Uhr um eine Stunde zurückstellt, gewinnt man eine Stunde Schlaf. Im Frühling ist es umgekehrt, man stellt die Uhr um eine Stunde vor und verliert somit eine Stunde Schlaf.

Die biologische Uhr, die sich in unserem Gehirn befindet, synchronisiert sich mit einem 24-Stunden-Tag, der durch den Wechsel von Tag und Nacht definiert ist. Der Schlaf funktioniert also in 24-Stunden-Zyklen. Bei jeder Zeitumstellung kann er daher mehrere Tage lang gestört sein, insbesondere bei der Umstellung auf die Sommerzeit. Bei manchen Menschen führt dies zu:

  • Einschlaf- und Aufmerksamkeitsstörungen
  • Störung des Appetits 
  • Eine verminderte Arbeitsfähigkeit
  • Stimmungsschwankungen

Unsere innere Uhr reguliert unter anderem die Ausschüttung von Melatonin, das auch als Schlafhormon bezeichnet wird, und die Aktivität des Immunsystems. Dieser Mechanismus sorgt dafür, dass wir uns zeitlich orientieren (um wie viel Uhr aufstehen, um wie viel Uhr essen usw.). 

Die Winterzeit ist der Sommerzeit dennoch vorzuziehen, da sie der physiologischen Zeit am nächsten kommt und es daher einfacher ist, sich daran anzupassen. Bei der Umstellung auf die Sommerzeit ist es hingegen schwieriger, „früh“ ins Bett zu gehen, da es noch hell ist. Dies wirkt sich noch stärker auf Kinder aus.

Schlafexperten zufolge ist die Zeitumstellung schädlicher als der Jetlag, der durch Reisen entsteht. Bei einer Zeitverschiebung ändern sich die Aktivitäten und der Lebensstil, der Mensch passt sich an. Bei der Zeitumstellung, bei der man eine Stunde verliert oder gewinnt, muss der Einzelne seinen Lebensrhythmus beibehalten.

Welche gesundheitlichen Folgen kann die Zeitumstellung haben?

Bei bestimmten Personen treten Beschwerden im Zusammenhang mit der Zeitumstellung häufiger auf. Man kann drei Risikogruppen unterscheiden:

  • Ältere Menschen: Sie sind eher an feste Uhrzeiten und kurze Schlafphasen gewöhnt und sind daher anfälliger für die Zeitumstellung
  • Kranke (oder im Krankenhaus befindliche) Menschen: Sie sind bereits geschwächt und leiden daher stärker unter Anpassungsstörungen an die neuen jahreszeitlichen Uhrzeiten
  • Kinder, insbesondere Säuglinge: Während der Umstellung auf die Sommerzeit wechseln Säuglinge vom Schlafengehen/Aufwachen im Halbdunkel zum Schlafengehen/Aufwachen bei Tageslicht. Dies kann zu zahlreichen Störungen ihres Schlafs führen

Darüber hinaus weist eine Studie, die im Juni 2020 in der Fachzeitschrift PLOS Computational Biology erschien, auf vier Gesundheitsrisiken hin: Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfälle, Verletzungen, psychische Störungen sowie Verhaltensstörungen und Krankheiten, die mit dem Immunsystem zusammenhängen, wie z.B. Gastroenteritis.

In einer schwedischen Studie wurde festgestellt, dass die Anzahl der Herzinfarkte in den 15 Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit um 5% ansteigt. Könnte dies eine Folge der verursachten Müdigkeit sein? Bei der Umstellung auf die Winterzeit steigt die Anzahl dieser Erkrankung nur um 1,5%.

Die Umstellung auf die Winterzeit hat auch psychologische Auswirkungen auf den Menschen, da sie die saisonale Depression fördert, die häufig mit Lichtmangel in Verbindung gebracht wird. Von dieser Krankheit sollen 10-20% der Bevölkerung betroffen sein.

Eine weitere Schwierigkeit, die durch die Umstellung auf die Winterzeit entsteht, ist die Zunahme von Fußgängerunfällen, die durch die schlechteren Lichtverhältnisse verursacht werden, wobei die Zahl der Todesfälle bei Fußgängern und Radfahrern um 30% steigt.

Wie bereitet man sich gut auf die Zeitumstellung vor? 

Es wird geschätzt, dass es etwa eine Woche dauert, um sich an den durch die Zeitumstellung verursachten Rhythmuswechsel anzupassen, egal ob im Sommer oder im Winter. 

Um sich besser darauf vorzubereiten, sollten Sie die folgenden Tipps befolgen:

Bereiten Sie sich in den Tagen vor der Zeitumstellung auf die Zeitumstellung vor 

Sie können Ihre Weckzeit in den Tagen vor der Zeitumstellung schrittweise verstellen. Wenn Sie also Ihren Wecker um eine Viertelstunde bis 30 Minuten vorstellen, um die Umstellung zu erleichtern, kann das für Sie von Vorteil sein.

Kurze Nickerchen machen 

Zögern Sie nicht, am frühen Nachmittag einen kurzen Mittagsschlaf von 15 bis 30 Minuten zu machen, um die Auswirkungen der Müdigkeit zu mildern und gleichzeitig die Qualität Ihres Nachtschlafs zu erhalten. Dies ist besonders in der Woche nach der Zeitumstellung von Vorteil.

Die Sonnenstrahlen bestmöglich nutzen

Dies gilt vor allem für die Umstellung auf die Winterzeit, aber es ist wichtig, täglich aus dem Haus zu gehen, um die Sonneneinstrahlung zu nutzen und so dem Risiko einer saisonalen Depression vorzubeugen.

Lassen Sie sich von der Lichttherapie begeistern 

Im Winter, wenn die Sonnenstunden weniger werden, sollten Sie unbedingt ein Gerät für die Lichttherapie verwenden. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie sie tagsüber und nicht abends nutzen, da sich dadurch die Schlafenszeit verzögern kann.

Behalten Sie einen regelmäßigen Lebensrhythmus bei

Verändern Sie nicht Ihre Schlafenszeiten, die Essenszeiten oder die Zeiten, zu denen Sie Sport treiben, um Ihre biologische Uhr nicht durcheinander zu bringen.


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avatar Candice Salomé

Autor: Candice Salomé, Gesundheitsredakteurin

Candice ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert. Ihr besonderes Interesse gilt den Bereichen Psychologie, Wellbeing und Sport. 

Candice hat einen... >> Mehr erfahren

3 Kommentare


bienchen23 • Botschafter-Mitglied
am 20.03.22

Ich finde die Zeitumstellung völlig unnötig. Mittlerweile brauche ich Wochen bis mein Körper sich daran gewöhnt hat. Von mir aus kann die Zeitumstellung wegfallen


Freddy
am 24.03.22

Die Zeitumstellung ist völlig unnötig. Bisher bin ich damit gut klar gekommen. Die letzte Umstellung hat sich psychisch bemerkbar gemacht. Werde mich entsprechend vorbereiten, damit ich nicht in ein "Loch" falle. Außerdem treibt mich niemand, was nicht geht bleibt liegen.


Freddy
am 27.03.22

Habe so schon mit Schlafproblemen zu tun, da bringt mich diese Umstellung erst richtig aus dem Tritt. Werde mehrere Tage damit zu tun haben.

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