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Medikamente, die niemals mit Alkohol kombiniert werden sollten!

Veröffentlicht am 06.08.2022 • Von Berthe Nkok

Die Einnahme von Medikamenten mit Alkohol kann zu schweren Nebenwirkungen wie Schläfrigkeit, Dehydrierung und Atembeschwerden führen.

Aber welche Medikamente sollten niemals mit Alkohol gemischt werden? Was sind die Gründe dafür?

Wir verraten es Ihnen in unserem Artikel!

Medikamente, die niemals mit Alkohol kombiniert werden sollten!

Viele Medikamente interagieren mit Alkohol und können manchmal schwere Nebenwirkungen hervorrufen. Übelkeit, Koma oder auch Atemnot - die Auswirkungen von Alkohol in Verbindung mit bestimmten Molekülen sind komplex.

Grundsätzlich gibt es zwei mögliche Szenarien. Alkohol kann den Abbau von Medikamenten verzögern, ihre Wirkung im Körper verlängern und Nebenwirkungen hervorrufen. Umgekehrt kann Alkohol aber auch den Abbau der Moleküle beschleunigen und die Wirksamkeit der Behandlung deutlich verringern.

Um die Gefahren des Cocktails aus Alkohol und Medikamenten besser zu verstehen, sollten die Gefahren des Alkohols angesprochen werden.

Was sind die Gefahren von Alkohol?

Es muss nicht mehr daran erinnert werden, dass Alkohol gesundheitsschädlich ist und aus mehreren Gründen in Maßen konsumiert werden sollte, insbesondere wegen seiner psychotropen Eigenschaft und seiner Auswirkungen, d.h. Aggressivität, Verkehrsunfälle, Alkoholkoma etc., die kurzfristig in der Regel deutlicher sichtbar sind.

Er spielt jedoch auch eine wichtige Rolle bei der Entstehung zahlreicher Krankheiten wie Krebs, Lebererkrankungen, Herz-Kreislauf- und Verdauungsstörungen, Störungen des Nervensystems und psychiatrischen Störungen

Welche Medikamente sollten nicht mit Alkohol gemischt werden?

Die Auswirkungen von Alkohol in Verbindung mit Medikamenten hängen vor allem von der Dauer des Alkoholkonsums und der eingenommenen Medikamentendosis ab. In den meisten Fällen lässt sich das Risiko jedoch durch gelegentlichen oder einmaligen Alkoholkonsum und eine geringere Dosis des jeweiligen Medikaments verringern, jedoch niemals ohne den Rat des medizinischen Fachpersonals.

Alkohol und psychotrope Medikamente

Insgesamt wirkt Alkohol auf das zentrale Nervensystem ein. Daher hat er eine dämpfende Rolle im Gehirn, ebenso wie andere Medikamente wie Angstlöser, Schlaftabletten, Neuroleptika und Beruhigungsmittel. Da Alkohol auf dieselben Rezeptoren einwirkt, verstärkt er die Wirkung dieser Medikamente, insbesondere ihre sedierende Wirkung. Daher sollte diese Mischung unter allen Umständen vermieden werden, da sie neben Schläfrigkeit und Verwirrung auch Atemnot, Koma verursachen und möglicherweise zum Tod führen kann.

Diese Kontraindikationen gelten auch für Opiate oder bestimmte Antihistaminika. Laut der Website der CDC ist Alkohol für 22% der opioidbedingten Todesfälle verantwortlich. Daher wird dringend empfohlen, während der Behandlung mit Anxiolytika, Hypnotika, Opiaten und auch Neuroleptika auf Alkohol zu verzichten.

Alkohol und Antiepileptika

Alkohol kann zwar die Nebenwirkungen bestimmter Medikamente verstärken, aber er kann auch ihre Verdauung beschleunigen und damit ihre Wirksamkeit einschränken. Ethanol ist ein kleines Molekül, das leicht von der Magen-Darm-Schleimhaut aufgenommen wird, 80 % davon im Darm, erklärt das französische Statistik-Institut Inserm in einem Bericht. Im Verdauungssystem monopolisiert Alkohol die gleichen Enzyme wie bestimmte Medikamente und macht diesen Konkurrenz. Je nach Molekül wird der Stoffwechsel von Medikamenten beschleunigt oder verlangsamt. 

Beispielsweise führt täglicher Alkoholkonsum in Verbindung mit einer antiepileptischen Behandlung dazu, dass diese weniger wirksam ist. Folglich setzt der Körper den Patienten dem Risiko von Krampfanfällen aus, indem er die Behandlung schneller abbaut. Umgekehrt kann Alkohol den Abbau bestimmter Moleküle verlangsamen und damit deren Wirksamkeit verstärken.

Alkohol, Blutverdünner und Antibiotika

Blutverdünner, Anti-Vitamin-K-Medikamente und Antibiotika sollten nicht mit Alkohol kombiniert werden. Es besteht nämlich die Gefahr, dass die Wirkung zunimmt oder abnimmt, nachdem sie gemeinsam in der Leber verstoffwechselt wurden. Dies ist z.B. bei Warfarin der Fall, das die Bildung von Blutgerinnseln verhindert. Wird dieses Molekül mit Alkohol gemischt, macht es das Blut dünnflüssiger und birgt ein Blutungsrisiko.

Alkohol und Antidiabetika

Von Alkoholkonsum wird Diabetespatienten abgeraten. Die meisten Diabetesmedikamente interagieren nämlich mit Alkohol und verursachen eine Hypoglykämie, die sich bis zu einem Koma entwickeln kann. Außerdem überdeckt Alkohol die Symptome einer Hypoglykämie, was die Notfallbehandlung dieser Komplikation des Diabetes erschwert.

Alkohol und andere Medikamente

Die Wechselwirkungen zwischen Medikamenten und Alkohol sind komplex und können manchmal nur von Fall zu Fall beurteilt werden. Eine Handvoll seltener Medikamente sind völlig kontraindiziert, nämlich: orale Antimykotika-Therapien, Acitretin und Methotrexat.

Eine weitere, weniger bekannte Folge ist das erhöhte Risiko von Nebenwirkungen in Bezug auf den Verdauungstrakt (Magengeschwüre, Blutungen im Verdauungstrakt) im Zusammenhang mit der Einnahme von Aspirin oder nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAID) (z.B. Ibuprofen, Naproxen oder Ketoprofen), wenn sie mit Alkohol kombiniert werden. 

Einige Parasitenmittel, wenn sie mit Alkohol kombiniert werden, verursachen die bei Blutverdünnern und Antibiotika erwähnten Phänomene, da sich Acetaldehyd, ein Bestandteil des Alkohols, im Blut ansammelt und die gleichen Nebenwirkungen hervorruft. Die tägliche Kombination von Paracetamol und Alkohol, selbst in geringen Dosen, kann eine toxische Verbindung zeigen, die die Leber angreift.

Auch bei Medikamenten, die antabusös wirken, d.h. Erbrechen, Rötung, Unwohlsein, Schwitzen und sogar Tachykardie auslösen, sollte kein Alkohol getrunken werden.

In jedem Fall sollten die Medikamente nicht ohne ärztlichen Rat abgesetzt werden. Idealerweise sollten der Alkoholkonsum auf ein Minimum beschränkt und die Packungsbeilage des Medikaments oder der Rat der Arztes bzw. des Apothekers befolgt werden.


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Autor: Berthe Nkok, Gesundheitsredakteurin

Berthe ist Content Creator bei Carenity und hat sich auf das Schreiben von Gesundheitsartikeln spezialisiert.   

Berthe ist dabei, ihren Master-Abschluss in Internationalem Handel und B-to-B-Marketing zu... >> Mehr erfahren

Wer hat es korrigiert: Alizé Vives, Pharmazeutin, Data Scientist

Alizé hat einen Doktor in Pharmazie und ist Absolventin des Masterstudiengangs für Strategy & Management of International Business der ESSEC Business School. Sie hat mehrere Jahre Erfahrung in der Arbeit mit... >> Mehr erfahren

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