Alle Informationen über Diabetes Typ 1

Es handelt sich bei Typ-1-Diabetes meist um eine chronische Autoimmun- und um eine Stoffwechselerkrankung, mit einem kontinuierlichen Überschuss an Glukose im Blut.

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Typ-1-Diabetes: Alles, was Sie wissen müssen

Was ist Typ-1-Diabetes?

Definition

Typ-1-Diabetes wurde früher als „insulinabhängiger Diabetes“ (IDDM) bezeichnet, da er tägliche Insulininjektionen erfordert. Er wird manchmal als „juveniler Diabetes“ bezeichnet, weil er meist bei jungen Patienten (Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene) auftritt.

Es handelt sich meist um eine Autoimmunerkrankung (das Immunsystem der Person attackiert Zellen des eigenen Organismus, in diesem Fall die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse) und um eine Stoffwechselerkrankung (da sie die Verarbeitung von Proteinen, Lipiden und vor allem Kohlenhydraten im Organismus stört, die an der Energiegewinnung beteiligt sind).

Diese Erkrankung ist chronisch: Sie wird durch einen kontinuierlichen Überschuss an Glukose im Blut (permanente Hyperglykämie) gekennzeichnet. Und sie führt zu zahlreichen Komplikationen (in den Bereichen Nieren, Herz-Kreislauf, Augen, etc.), wenn sie nicht kontrolliert wird.

Glukose (Zucker) ist der Treibstoff der Zellen des Organismus: Sie brauchen ihn ständig, um richtig funktionieren zu können (vor allem das Gehirn). Die Glukose, die im Blut zirkuliert, stammt aus der Nahrung (Getreideprodukte, Milchprodukte, Früchte, …) oder aus unseren Energiereserven (von der Leber oder den Muskeln produziert).

Bei gesunden Menschen (nicht an Typ-1-Diabetes erkrankt), schüttet die Bauchspeicheldrüse Hormone zur Regulierung des Glukosespiegels im Blut aus (oder Blutzuckerspiegels). Die zwei wichtigsten Hormone, die von der Bauchspeicheldrüse ausgeschüttet werden, sind Insulin und Glukagon. Sie haben entgegengesetzte Rollen: Insulin ermöglicht der Glukose, die Zellen der Muskeln, des Fettgewebes und der Leber zu erreichen, wo sie umgewandelt (in Glykogen) und gespeichert werden kann. Die Glukose im Blut nimmt dann ab.

Glukagon ermöglicht die Freisetzung von in der Leber gespeicherten Glukose bei Absenkung des Blutzuckerspiegels außerhalb der Mahlzeiten: Es erhöht den Glukosespiegel im Blut.

Es ist dieses Gleichgewicht der Hormone, das einen stabilen Blutzuckerspiegel im Körper ermöglicht.

Im Fall von Typ-1-Diabetes ist dieses regulatorische System dauerhaft gestört. In der Tat sind die Beta-Zellen der Bauchspeicheldrüse teilweise oder vollständig zerstört. Es erfolgt wenig oder keine Ausschüttung von Insulin, sodass der Blutzucker nicht mehr gesenkt werden kann.

Im Vergleich hierzu stellt Typ-2-Diabetes die Mehrheit der Diabetesfälle (90%) dar und tritt später auf (bei Personen über 45 Jahren). Er betrifft vor allem Patienten mit einer unausgewogenen Ernährung, die übergewichtig oder gar fettleibig sind. Er präsentiert sich durch eine fortschreitende Insulinresistenz der Leber- und Muskelzellen, die den Zucker speichern. Man beobachtet daher eine übermäßige Insulinausschüttung, um die entstandene Hyperglykämie zu reduzieren, was wiederum zur Erschöpfung der Pankreaszellen und zur Einstellung der Insulinproduktion führt (Insulinopenie).

Schließlich existiert auch ein langsamer Typ-1-Diabetes, auch LADA genannt (LADA (Latent Autoimmun Diabetes in Adults). Es handelt sich um einen echten Typ-1-Diabetes, aber er zeigt sich später und ist progressiv (Auftreten in einem späteren Alter als beim klassischen Typ-1-Diabetes). Er betrifft Menschen unter 40, ohne Übergewicht oder eine andere Autoimmunerkrankung (AIE). Wie der klassische Typ-1-Diabetes, enthält auch er eine Autoimmunkomponente, die durch das Vorhandensein von Autoantikörpern im Blut (vor allem Anti-GAD-Antikörper) gekennzeichnet ist.

Wie häufig kommt Typ-1-Diabetes vor?

Typ-1-Diabetes betrifft etwa 5-10% der Diabetiker in Deutschland und in der Welt. Die Hälfte der Fälle tritt vor dem 20. Lebensjahr auf.

2018 lag die Inzidenz von Typ-1-Diabetes bei 140 Fällen pro 100.000 Kindern von 0-17 Jahren.

Seit ungefähr 20 Jahren nimmt die Zahl der Menschen mit Typ-1-Diabetes um drei bis vier Prozent pro Jahr zu und tritt immer früher auf, insbesondere bei Kindern unter fünf Jahren. Die Ursachen dieses Fortschreitens sind noch ungeklärt, aber Umweltfaktoren in Verbindung mit genetischen und ernährungsbedingten Faktoren scheinen eine Belastung darzustellen (Erhöhung des Alters der Mutter, Ernährung in den ersten Lebensmonaten, Veränderung der Darmflora, Exposition gegenüber Toxinen, …).

Symptome und Komplikationen bei Typ-1-Diabetes

Die Entwicklung von Typ-1-Diabetes erfolgt zu Beginn schnell, mit dem Auftreten eines Kardinalsyndroms innerhalb weniger Wochen:

  • Polyurie (vermehrtes Wasserlassen: 3-4 l pro Tag) und Nykturie (der Patein wacht ein oder mehrere Male in der Nacht auf, um zu urinieren);
  • Polydipsie (übermäßiger Durst);
  • Polyphagie (übermäßiger Hunger) in Verbindung mit Gewichtsreduktion (schneller Gewichtsverlust: 4-10 kg in ein bis zwei Monaten) und Muskelschwund;
  • Müdigkeit und Energielosigkeit.

Die Symptomatik von Typ-1-Diabetes ist im Vergleich zu Typ-2-Diabetes deutlicher (die Symptome sind sichtbarer).

Typ-1-Diabetes setzt den Patienten zwei schweren akuten Komplikationen (die plötzlich auftreten und schnell fortschreiten) aus:

  • Hypoglykämie (abnorm niedriger Blutzucker) tritt bei mit Insulin behandelten Typ-1-Diabetes-Patienten auf.
    Eine leichte Hypoglykämie kommt bei Typ-1-Diabetes häufig vor. Die Auslöser können vielfältig sein: schlechtes Insulinmanagement, reduzierte Kohlenhydratzufuhr, ungewöhnlich viel körperliche Aktivität, Niereninsuffizienz oder Alkoholkonsum.
    Bei einem Blutzuckerspiegel von etwa 3,30 mmol/l (60 mg/dl) sind die Anzeichen feuchte Hände, kalter Schweiß, blasses Gesicht, Tachykardie, Herzklopfen, Zittern, Übelkeit, Müdigkeit, …
    Bei einem Blutzuckerspiegel unter 2,75 mmol/l (50 mg/dl) wird eine Beeinträchtigung des Zentralen Nervensystems (ZNS) mit Konzentrationsstörungen, Gefühl von Unruhe, Angst, Verwirrtheit, Schläfrigkeit, motorischen Koordinationsproblemen bis hin zu einem Koma, das plötzlich und ohne Warnzeichen auftreten kann (Wachkoma mit Krampfanfällen) beobachtet.
    Eine Hypoglykämie kann schwerwiegend sein, insbesondere wenn der Patient Alkoholiker ist oder an Nieren- oder Leberinsuffizienz leidet.
  • Eine diabetische Ketoazidose stellt einen medizinischen Notfall dar (tödlich in 5-10 % der Fälle).
    Der Zucker kann durch den Mangel an Insulin nicht mehr in die Zellen eindringen. In der Folge nutzt der Körper Fettsäuren, um Energie zu gewinnen: Es entstehen so Ketonkörper (Substanzen, die beim Abbau von Fetten in der Leber entstehen).
    Sie tritt in zwei Phasen auf. Zunächst setzt allmählich die Phase der Ketose ohne Azidose ein: häufiges Wasserlassen, starker Durst, Gewichtsverlust, Bauchschmerzen sowie Übelkeit und Erbrechen. Danach folgt die Phase der Ketoazidose, die gekennzeichnet ist durch: Krämpfe, verschwommenes Sehen, starke Dehydratation, Hypotonie, Tachykardie, Aceton-Mundgeruch, Polypnoe (Kussmaul'sche Atmung oder schwere Atemnot), Verwirrung und Bewusstseinsstörung. Sie kann bis zu einem Koma gehen: Deshalb handelt es sich um einen lebensbedrohlichen Notfall.
    Sie kann bei einem Patienten, der noch nicht diagnostiziert wurde, nach einem Koma zu Beginn Typ-1-Diabetes aufdecken. Sie kann auch Folge einer freiwilligen oder unfreiwilligen Beendigung (Insulinpumpenversagen) der Insulintherapie sein. Schließlich kann sie auch in Situationen vorkommen, die den Körper belasten (Myokardinfarkt, schwere Infektion, größere Operation, etc.).

Typ-1-Diabetes ist auch die Ursache für zahlreiche chronische Komplikationen:

Es gibt zwei Arten an Komplikation: Schäden an den großen arteriellen Gefäßen, die nicht spezifisch für Diabetes sind (Makroangiopathien, die Ursprung koronarer, zerebrovaskulärer und peripherer Gefäßerkrankungen sind) und Schäden an den kleinen Gefäßen und Kapillaren (Mikroangiopathien, die Ursprung von Retinopathie, peripherer Neuropathie sowie Nephropathie sind).

Verschiedene Komplikationen können in Verbindung zu Diabetes stehen:

  • Herz-Kreislauf: An den Wänden der Blutgefäße abgelagertes Cholesterin mit Bildung von atheromatösen Plaques führt zu einem teilweisen oder gar vollständigen Verschluss der Gefäße. Es gibt daher ein Risiko für einen Myokardinfarkt (bei unbehandelten Typ-1-Diabetikern um das Drei- bis Fünffache erhöht), Bluthochdruck, Schlaganfall sowie Durchblutungsstörungen der Beinarterien (Arteriitis der unteren Extremitäten);
  • Nieren: diabetische Nephropathie mit Schädigung der Nierenwand, wodurch Proteine (vor allem Albumin) in den Urin gelangen. Ohne Behandlung führt dies zu Niereninsuffizienz. Jedes Jahr beginnen etwa 3.000 Diabetiker eine Dialyse oder erhalten eine Nierentransplantation;
  • Gehirn: Hyperglykämie verändert die Struktur der peripheren Nerven (die die Muskeln und Hautsensibilität steuern) sowie der Nerven des autonomen Nervensystems (die die verschiedenen Organe steuern). Man spricht dann von einer diabetischen Neuropathie.
  • Augen: Kapillare Mikrookklusionen (die kleinsten Geföße) schädigen die Netzhaut, was bis zur Erblindung führen kann;
  • Podologische Schäden: Die Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen setzt den Diabetiker schwer heilenden Fußwunden aus und begünstigt Infektionen, die zu Amputationen führen können;
  • Anfälligkeit für Infektionen: Haut (Abszesse und Gangrän), Mund (Gingivitis und Parodontitis) und Genitalien (Harnwegsinfektionen und Vaginalmykosen);
  • Lebererkrankungen: nicht-alkoholische Steatose oder „Fettlebererkrankung“ (NAFLD/NASH);
  • Sexuelle Funktionsstörungen: Erektile Dysfunktion im Zusammenhang mit Gefäßschäden und diabetischer Neuropathie, vaginale Trockenheit und verminderte Libido.

Diabetiker sind auch anfälliger für Infektionen: Furunkel, Genitalpilz, genitaler Juckreiz, …

Ursachen und Risikofaktoren bei Typ-1-Diabetes

Die Gründe für das Auftreten der Autoimmunreaktion, die Typ-1-Diabetes versucht, sind weiterhin unbekannt.

Jedoch scheinen verschiedene Faktoren an der Entstehung beteiligt zu sein:

  • Genetik: Dysfunktion des Haupthistokompatibilitätskomplexes (oder MHC, einschließlich der HLA-Antigene, Ursache der Erkennung von Selbstmolekülen), Vorhandensein von Autoantigenen der pankreatischen β-Zellen (Ursache ihrer Zerstörung);
  • Umwelt: Einige Viren (Mumps, Coxsackie B-4, Retrovirus, Röteln, CMV oder Cytomegalovirus, Epstein-Barr), Nahrungsbestandteile (zu frühe Einführung von Kuhmilchproteinen) oder toxische Substanzen sowie Stress könnten ebenfalls Ursachen für die Entwicklung von Typ-1-Diabetes sein;
  • Immunologie: Typ-1-Diabetes ist eine Autoimmunerkrankung, bei der es eine Fehlfunktion der T-Lymphozyten (Typ der Immunabwehr) gibt, was dazu führt, dass die die ß-Zellen der Bauchspeicheldrüse als körperfremde identifiziert und eliminiert werden.

Diagnose von Typ-1-Diabetes

Die Diagnose von Typ-1-Diabetes wird durch die Messung der Glykämie (des Blutzuckerspiegels) bestätigt.

Laut der WHO (1999) muss die Blutzuckermessung nach mindestens acht Stunden Nüchternheit durchgeführt werden.

Normale Nüchtern-Blutzuckerwerte bewegen sich zwischen 70 und 100 mg/dl (3,9-5,5 mmol/l).

Bei Nicht-Diabetikern sollte er weniger als 110 mg/dl (6,1 mmol/l) betragen.

Diabetes entspricht einer chronischen Hyperglykämie, die definiert wird durch:

  • Einen Nüchtern-Blutzucker ≥ 126 mg/dl (7 mmol/l) bei zwei Gelegenheiten;
  • Einen Blutzuckerspiegel von ≥ 200 mg/dl (11,1 mmol/l) zu einem belieben Zeitpunkt des Tages;
  • Einen Blutzuckerspiegel 2h nach der Einnahme von 75 g oraler Glukose (oraler Glukosetoleranztest oder OGTT) ≥ 200 mg/dl (11,1 mmol/l).

Letzteres wird für eine Diagnosestellung nicht empfohlen und sollte eine Ausnahme darstellen, da ein Risiko für das Aufkommen einer Retinopathie in den folgenden 10-15 Jahren besteht.

Für die Diagnose typischer Fälle sind keine weiteren Untersuchungen (HLA, Auto-Ac, etc.) notwendig.

Jedoch ist bei schleichendem Typ-1-Diabetes (LADA: Latent Autoimmun Diabetes in Adults) die Bestimmung der Anti-GAD-Antikörper notwendig.

Nach der Diagnose Typ-1-Diabetes muss unverzüglich eine Behandlung eingeleitet werden und es kann ein einwöchiger Krankenhausaufenthalt angeboten werden, um zu lernen, wie man mit seinem Diabetes umgehen kann (die möglichen Komplikationen der Krankheit erfahren, Erlernen der Verwendung eines Blutzuckermessgeräts, wie Insulin gespritzt wird, …).

Die Behandlung von Typ-1-Diabetes

Insuline stellen die unabdingliche Dauerersatztherapie für Patienten mit Typ-1-Diabetes dar, da keine Insulinsekretion in der Bauchspeicheldrüse stattfindet. Dies wird als Insulintherapie bezeichnet.

Das Ziel dieser Behandlung ist es, den Blutzuckerspiegel auszugleichen, Hyper- und Hypoglykämien sowie Gefäßkomplikationen zu vermeiden, indem die irreversible Fixierung von Glukose an Proteine (Glykierung) limitiert wird.

Der tägliche Insulinbedarf liegt zwischen 0,7 und 0,8 U/kg pro Tag, variiert aber je nach Person und Aktivitäten.

Die Hälfte des Insulinbedarfs ist für die Grundproduktion von Insulin bestimmt (notwendig für das richtige Funktionieren des Körpers), die andere wird während den prandialen Spitzen (beim Essen) verwendet.

Verschiedene Insulin-Typen

Drei wichtige pharmakologische Parameter ermöglichen die Unterscheidung der Insuline: Der Beginn der Wirkung, ihre maximale Wirkungsdauer und ihr Wirkungsende.

Die verschiedenen Insuline haben in der Regel eine Konzentration von 100 UI/ml (aber einige Insuline sind mit 200 UI/ml oder 300 UI/ml konzentriert. Unter ihnen findet man:

  • Kurzwirksame Insuline, die schnellem Humaninsulin oder schnellen Insulinanaloga entsprechen;
  • Basalinsuline, die intermediär sein können (Neutral-Protamin-Hagedorn oder intermediär andauerndes NPH), langsam wie Glargin (Lantus®) oder Detemir (Levemir®), gar sehr langsam wie Degludec (Tresiba®) und Glargin U300 (Toujeo ®);
  • Mischungen, die traditioneller Art sein können (schnell/NPH) oder die schnelle Analoga/NPH kombinieren.

Das schnelle Humaninsulin (Humulin® Normal und Actrapid®) ist klar. Die Zeit zwischen Injektion und Mahlzeit beträgt ca. 30 Minuten. Es kann als Pen oder in Fläschchen (als Lösung) geliefert werden.

Die Nachteile von schnellem Humaninsulin sind, dass es je nach Person eine sehr unterschiedliche Dauer gibt, bis es auf dem Blutkreislauf verschwindet (Resorptionszeit).

Deswegen wurden schnell wirkende bzw. sogar ultraschnell wirkende Insuline entwickelt, deren subkutane Resorption beschleunigt ist (die Wirkung tritt sofort ein).

Unter ihnen finden sich Insulin lispro (Humalog®), Insulin aspart (Novorapid® oder Fiasp®) und Insulin glulisin (Apidra®). Sie sind ebenfalls klar und erfordern keinen zeitlichen Abstand zwischen Injektion und Mahlzeit (schnellere und kürzere hypoglykämische Wirkung). Sie sind ebenfalls als Pen oder Fläschchen erhältlich.

NPH-Insulin (Neutral-Protamin-Hagedorn) entspricht einem Protein (Protamin), das das Humaninsulin bindet und dann allmählich freisetzt (Humulin® Basal NPH und Insulatard®). Es handelt sich um eine Suspension (Dispersion eines Feststoffes in einem flüssigen Medium mit milchigem Aussehen). Dies gibt es in Form einer Mischung und ist ebenfalls als Pen oder Fläschchen erhältlich.

Langsam wirkende Insuline, wie Detemir (Levemir®), Glargin (Lantus®, Abasaglar® oder Toujeo®) und Degludec (Tresiba®), haben als Ziel, die Variabilität des Blutzuckerspiegels einzudämmen und nächtliche Hypoglykämien zu vermeiden.

Die Eigenschaften dieser verschiedenen Insulin-Typen sind in der folgenden Tabelle zusammengefasst:

Mischungen aus schnellem Humaninsulin + NPH-Insulin (Mixtard® 30 und Humulin Profil® III), bestehend aus 30% schnellem Humaninsulin und 70% NPH-Insulin, sind in Form eines Pen oder als Fläschchen erhältlich.

Diese Mischungen werden jedoch nach und nach zugunsten von Mischungen mit schnellen Analoga (Insulinanalogon + Protamin, das die Wirkung verlangsamt) aufgegeben. Sie ermöglichen eine bessere glykämische Stabilität und verbessern die Lebensqualität der Patienten.

Humalog Mix® 25, 50
NovoMix® 30, 50, 70 (mit 25/30/50/70, was dem prozentualen Anteil des Insulinanalogons entspricht)

Intensivierte Insulintherapie

Zur Behandlung von Typ-1-Diabetes müssen immer ein Basal- und ein schnell wirkendes Insulin kombiniert werden. Die Basis-Bolus-Therapie mit 4 Injektionen (zum Frühstück, Mittagessen, Abendessen und vor dem Schlafengehen) ist am gängigsten und kombiniert:

  • Die Verwendung eines schnellen Bolusanalogens „zum Essen“ (beim Frühstück, Mittag- und Abendessen), dessen Ziel es ist, eine Stunde nach der Mahlzeit einen Blutzuckerspiegel von < 160 mg/dl zu erreichen;
  • Und die Verwendung eines Basalinsulins (langsames Insulin wie Lantus®, das eine Injektion benötigt, Levemir®, da sein bis zwei Injektionen benötigt, oder Intermediärinsulin, das zwei Injektionen benötigt oder auch ein schnelles Analogon in einer Pumpe), „zum Leben“ (abends vor dem Schlafengehen), entsprechend dem morgendlichen Nüchternblutzucker eingestellt, mit einem Zielwert von 70 bis 100 mg/dl.

>> Für weitere Informationen, lesen Sie gerne unseren Artikel zur intensivierten Insulintherapie <<

Lagerung von Insulin

Es ist wichtig zu beachten, dass:

  • Insulin bei Temperaturen unter 0°C zerstört wird
  • Und Insulin ab 40°C allmählich seine Wirksamkeit verliert

Darüber hinaus wird empfohlen, Insulin im Gemüsefach des Kühlschranks und nicht in der Tür zu lagern, um einen Wirkungsverlust durch vorzeitiges Schütteln zu vermeiden.

Vor dem ersten Gebrauch können Kartuschen, Fläschchen und Pens bis zum Verfallsdatum bei einer Temperatur zwischen +2 und +8°C gelagert werden.

Nach dem Öffnen hingegen sind Kartuschen und Pens 4 Wochen und Ampullen 6 Wochen haltbar. Sie müssen bei Raumtemperatur (< 25°C) und vor Licht geschützt gelagert werden. Es wird daher nicht empfohlen, geöffnetes Insulin an einem kühlen Ort zu lagern, um Wärmeschocks zu vermeiden, die das Produkt verändern könnten.

Material zur Anwendung

Es gibt verschiedene Arten von Geräten zur Verabreichung des Insulins:

  • Einweg-Insulinspritzen, graduiert in internationalen Einheiten (IU);
  • Wiederverwendbare oder Einweg-Injektionspens (Solostar, Flexpen, Innolet, Kwikpen);
  • Nachfüllbare Pens, die in der Pädiatrie nützlich sind (mit Graduierungen in ½ Einheiten);

Die Insulininjektion ist mit einem Pen einfacher als mit einer Spritze. Insulin ist jederzeit in einem nachfüllbaren Pen mit Kartusche oder in einem vorgefüllten Einweg-Pen vorhanden. Sie ermöglichen die Auswahl von Insulin in ½, 1 oder 2 Einheit(en).
Die Nadelgrößen variieren je nach Situationen: In der Pädiatrie werden 4mm-Nadeln empfohlen.

Um die Nadel auf den Pen zu setzen, muss:

  • Eine neue Nadel für jede Injektion verwendet, die Unversehrtheit der Abdeckung geprüft und diese entfernt werden;
  • Die Nadel in der gleichen Achse wie den Pen platziert, die Membran des Pens mit der inneren Nadel durchstochen und die Nadel vollständig auf den Stift (Überdrehen vermeiden) geschraubt werden;
  • Die äußere und innere Kappe entfernt werden.

Bei Insulinspritzen werden je nach zu injizierender Dosis unterschiedliche Arten verwendet:

  • 0,3ml-Spritzen mit 30 Einheiten Insulin
  • 0,5ml-Spritzen mit 50 Einheiten Insulin
  • 1ml-Spritzen mit 100 Einheiten Insulin

Die Spritze ist entweder mit einem einzelnen Insulin oder mit einer Mischung aus schnell wirkenden oder lang wirkenden Insulinen (NPH) gefüllt.

Schließlich ermöglichen Insulinpumpen eine Verbesserung der Glykämie und der Lebensqualität des Patienten (es muss nicht jedes Mal gespritzt werden). Es gibt eine feste oder variable Basalrate mit einem Bolus zu den Mahlzeiten. Es handelt sich entweder um externe Pumpen mit einem subkutanen Katheter oder um implantierte Pumpen mit einem intraperitonealen Katheter (in der Bauchhöhle), was eine regelmäßige und wiederholte Selbstkontrolle des Blutzuckers ermöglicht. Es ist jedoch notwendig, für den Notfall (Ausfall des Geräts) Einweg-Insulinpens zu haben.

Der Katheter sollte entsprechend dem Alter und der Dicke des subkutanen Gewebes angepasst werden:

  • Die kürzesten senkrechten Katheter sollten bei Erwachsenen bevorzugt verwendet werden, um eine intramuskuläre Injektion (schmerzhafter) zu vermeiden, sind aber für kleine Kinder und solchen mit wenig subkutanem Gewebe ungeeignet;
  • Tangentiale Katheter werden für alle Kinder unter sechs Jahren, für dünne oder muskulöse Kinder (da ein höheres Risiko besteht, dass sich der Katheter löst) und bei Komplikationen an der Infusionsstelle (Infektion, Rötung, wiederkehrende Blockaden) empfohlen.

Regeln für die Anwendung

Bei Suspensionsinsulinen (NPH) gilt: ein langsames Auf- und Abbewegen, zehnmal, ist erforderlich. Es muss geprüft werden, ob das Insulin weiß/opak ist.

Bei allen Insulinen gilt:

  • Den Pen vor jeder Injektion (1 bis 2 Einheiten) reinigen, indem die Nadel nach oben gerichtet wird
  • In saubere Haut injizieren, ohne vorherige Desinfektion mit Alkohol, da dies zu Unverträglichkeiten führen kann
  • Nicht durch Kleidung hindurch spritzen

Die Geschwindigkeit der Insulinfreisetzung ist je nach Injektionsstelle (Bauch > Arme > Oberschenkel und Gesäß) unterschiedlich. Die Nadel sollte nicht zu schnell zurückgezogen werden, da die Gefahr eines Produktverlustes besteht (Nadel zehn Sekunden halten).

Eine Rotation ist an der gleichen Injektionsstelle notwendig, um das Risiko einer Lipodystrophie (zu viel vorhandene Lipide) zu vermeiden. Letztere können Schmerzen beim Spritzen und eine Verringerung der Insulinaufnahme (und damit der Stoffwechselkontrolle) verursachen.

Leben mit Typ-1-Diabetes

Typ-1-Diabetes erfordert die Verwendung entsprechender Geräte (für die Injektionen und zur Selbstkontrolle). Die therapeutische Patientenaufklärung (durch den Hausarzt, den Diabetologen oder den Apotheker) ist unerlässlich für eine optimale Blutzuckerkontrolle. Der Patient und sein Umfeld müssen darüber informiert werden, wie mit möglichen Hypoglykämien und akuten Komplikationen umgegangen wird.

Selbstkontrolle des Blutzuckers

Eine Selbstkontrolle des Blutzuckers ist zusammen mit einer Anpassung der Behandlung an die individuelle Ernährung und Aktivität unerlässlich.

Sie wird präprandial (vor der Mahlzeit) und ein bis zwei Stunden nach der Mahlzeit (postprandial) sowie vor dem Schlafengehen durchgeführt.

Die Verwendung von Finger-Stick-Messgeräten (wie Accu-Chek® und OneTouch®) erfordert:

  • Sich die Hände mit warmem Wasser waschen, sie gründlich abtrocknen und keinen Alkohol verwenden
  • Sich die Finger zur Aktivierung der Durchblutung massieren
  • Sich seitlich in den Finger stechen (der Zeigefinger sowie der Daumen sollte vermieden werden) und für eine weniger schmerzhafte Dextro wird empfohlen, die Einstichstelle bei jeder Anwendung zu wechseln
  • Das verwendete Material sollte anschließend in einem geeigneten Behälter entsorgt werden. Alle scharfen Materialien, die bei der Diabetesbehandlung verwendet werden (einschließlich Kanplen, Stechhilfen, Spritzen, Pens mit Nadeln, Katheter und Nadeln allein), müssen ordnungsgemäß entsorgt werden.

Die Verwendung eines Hefts für die Selbstkontrolle des Blutzuckers (oder eine spezielle App) wird ebenfalls empfohlen und ermöglicht es, die Blutzuckerwerte des Tages und der Woche zu notieren.

Heute ist eine kontinuierliche Glukoseüberwachung (CGM) möglich und stellt eine Revolution beim Diabetesmanagement dar. Es entspricht der Verwendung eines subkutanen Sensors (wie FreeStyle® Libre oder MiniMed®), der den Glukosewert im Zwischenzellraum (dem Raum zwischen Blutkapillaren und Zellen) misst.

Die Urinselbstkontrolle (Glukose, Ketone, Protein) wird manchmal Kindern, Schwangeren, Pumpenträgern oder Patienten mit ungeklärter Hyperglykämie vorgeschlagen.

Die Glykosurie (Urin-Glukosespiegel) sollte gemessen werden, wenn die kapillare Glykämie > 180 mg/dl ist:

  • Wenn die Ketonurie (Ketone im Urin) und die Glykosurie gleich Null sind, dann ist der Blutzuckerspiegel < 180 mg/dl in der vorherigen Periode;
  • Wenn Ketonurie gleich Null ist und die Glykosurie positiv ist, dann liegt der Blutzuckerspiegel über dem renalen Schwellenwert (im Allgemeinen 180 mg/dl), aber das Ungleichgewicht ist nicht gravierend;
  • Wenn Ketonurie und Glykosurie positiv sind, befand sich der Patient in einer schwereren Hypoglykämie und in einer Insulininsuffizienz teilweise in der Nacht;
  • Wenn Ketonurie positiv ist und die Glykosurie gleich Null, dann ist der Blutzuckerspiegel über Nacht normal geblieben, aber die Nahrungsaufnahme am Vorabend war unzureichend.

Langzeitüberwachung der Blutzuckerwerte

Die Kontrolle der Nüchternblutzuckerwerte soll ein- bis zweimal jährlich durch ein medizinisches Labor überprüft werden.

Darüber hinaus steigt bei Diabetes die Glykierung (irreversible Bindung von Glykose an Proteine) mit dem Blutzuckerspiegel. Die Konzentration der glykierten Proteine spiegelt somit die Schwankungen des Blutzuckerspiegels über mehrere Monate wider (dies wird als „Blutzuckergedächtnis“ bezeichnet).

Die Messung des glykierten Hämoglobins (HbA1c) ist eine unerlässliche Untersuchung bei der Überwachung von Diabetikern.

Der gemessene HbA1c-Wert spiegelt den Durchschnitt der Blutzuckerwerte der letzten zwei Monate wider. Er beträgt normalerweise < 6% des gesamten Hämoglobins (Hb).

Bei Erwachsenen Diabetespatienten sollte er bei ≤ 7 % liegen. Bei Kindern und älteren Personen (> 75 Jahre) kann das glykämische Ziel aufgrund des Risikos einer schweren Hypoglykämie höher sein (es wird vom Arzt festgelegt und individuell angepasst).

Die Häufigkeit der HbA1c-Bestimmung liegt bei:

  • Alle sechs Monate, wenn das Ziel erreicht und die Behandlung nicht verändert wurde
  • Alle drei Monate in den anderen Fällen (z.B. bei unzureichendem Gleichgewicht oder, wenn die Behandlung verändert wurde)

Der HbA1c-Wert ist unabhängig von Gewicht, körperlicher Aktivität und steigt mit dem Alter leicht an.

Es gibt aber einige Vorbehalte bei der Interpretation, vor allem im Fall einer Hämolyse, von Hämoglobinopathien, Transfusionen oder chronischem Nierenversagen.

Die HbA1c-Messung ist für die Überwachung von Diabetes nützlich, aber nicht für die Diagnose.

Die Fructosamin-Messung kann ebenfalls nützlich sein, wenn die HbA1c-Messung schwer zu interpretieren ist (Hämolyse, Hämoglobinopathien) oder, wenn eine stärkere Überwachung erforderlich ist (Schwangerschaft, Veränderung der Behandlung, …).

Sie entspricht der globalen Menge der glyämischen Proteine im Serum (flüssiger Teil des Blutes, frei von Zellen und Gerinnungsproteinen).

Diese Fructosamin-Messung ist ein kumulatives Spiegelbild des glykämischen Gleichgewichts der letzten 20 Tage.

Klinisches Screening auf Komplikationen bei Typ-1-Diabetes

Die Überwachung der kardiovaskulären Risikofaktoren (CRF) ist bei Diabetespatienten notwendig. In der Tat kommt Atherosklerose (atheromatöse Plaquebildung und Verstopfung großer und mittlerer Arterien) häufig bei Diabetikern vor.

Eine EAL (Untersuchung der Lipidanomalie) sollte einmal jährlich zusammen mit der Messung des Gesamtcholesterins (TC), der Triglyceriden (TG), des guten Cholesterins (HDL) und des schlechten Cholesterins (LDL).

Qualitative Veränderungen der Lipoproteine (Proteine, die die Lipide im Blut transportieren) können beobachtet werden: größere VLDL (Very Low Density Lipoprotein), die reicher an Triglyceriden (TG) sind sowie eine Erhöhung des kleinen, dichten LDL (Low Density Lipoprotein, Quelle der atherosklerotischen Plaquebildung) stellen wichtige atherogene Faktoren dar.

Screening und Überwachung der Nierenkomplikationen (Nephropathie und nachfolgend chronisches Nierenversagen) sind ebenfalls erforderlich.

Hierfür müssen einmal im Jahr folgende Messungen durchgeführt werden:

  • Kreatinin (Kreatininspiegel im Blut) mit einer Schätzung der Kreatinin-Clearance (anhand der Formeln CKD-Epi oder MDRD)
  • Mikroalbuminurie (kleine, aber abnorme Menge an Albumin im Urin)

Normale Albuminurie-Werte sind < 30 mg/24h (2 mg/mmol Kreatinin) und eine Mikroalbuminurie zwischen 30 und 300 mg/24h (2-20 mg/mmol Kreatinin) sollte zu einer verstärkten Kontrolle des Blutzuckers sowie des Blutdrucks führen. Die Dosis von Mikroalbumin im Urin ist eine entscheidende Untersuchung, da es sich um die erste Anomalie handelt, die auf eine Nierenschädigung hinweist.

Schließlich müssen auch jährlich eine Suche nach Hämaturie (Vorhandensein von Blut im Urin) und eine EZBU (zytobakteriologische Untersuchung des Urins, die es ermöglicht, den Keim zu identifizieren, der einer Harnwegsinfektion vorausgeht) durchgeführt werden.

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Schließlich kann ein klinisches Screening auf andere Komplikationen durchgeführt werden:

  • Eine jährliche kardiovaskuläre Untersuchung (Ruhe-EKG, Abhören der Fuß- und posterioren Tibialpulse, Suche nach Karotis-, Femoral- oder Abdomengeräuschen, etc.)
  • Eine jährliche augenärztliche Untersuchung, um nach einer Retinopathie zu suchen ; eine jährliche Suche nach peripheren Neuropathien (neurologische Komplikationen);
  • Eine jährliche Untersuchung des Fußes (kleine Läsionen, trophische Störungen, Risse, etc.).

Hygienische und diätetische Empfehlungen

Es ist wichtig, seine Kohlenhydratzufuhr über den Tag zu verteilen (20% beim Frühstück und 40% bei jeder Mahlzeit oder 30%, wenn eine Zwischenmahlzeit mit 10% gegessen wird), wobei Lebensmittel mit einem niedrigen glykämischen Index < 50 wie Äpfel, Birnen, Haferflocken, Getreidebrot, Erbsen, Linsen, Zartbitterschokolade oder fettarme Milch bevorzugt werden soll. Der glykämische Index entspricht der Geschwindigkeit, mit der ein Lebensmittel den Blutzuckerspiegel einer Person erhöhen kann.

Es muss außerdem die Kohlenhydratzufuhr mit der Insulintherapie synchronisiert werden, d.h. jedes Mal, wenn ein zuckerhaltiges Lebensmittel (Kohlenhydrat) gegessen wird, muss Insulin gespritzt werden.

Eine Portionskontrolle ist notwendig: Kohlenhydrate sollten 50 bis 55% der gesamten täglichen Energiezufuhr (TDE) ausmachen, Fett 35 bis 40% und Eiweiß 11 bis 15%. 25 bis 30g Ballaststoffe (z.B. in Äpfeln oder Müsli enthalten) werden ebenfalls pro Tag empfohlen.

Es wird auch empfohlen, die Proteinquellen an tierischen (reich an Aminosäuren und Eisen) und pflanzlichen Proteinen (reich an Stärke und Mikronährstoffen) zu variieren. Es ist notwendig, den Genuss an fettem Fleisch einzuschränken, drei Milchprodukte pro Tag zu sich zu nehmen sowie regelmäßig Hülsenfrüchte (Linsen, weiße Bohnen, …) und Getreide zu konsumieren.

Gesättigte Fettsäuren (Butter, Crème Fraiche, Wurst, …) sollten eingeschränkt gegessen werden, wohingegen einfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 9, enthalten in Olivenöl) und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (Omega 3, enthalten in fettem Fisch wie Makrelen, Sardinen und Dorschleber) sollten bevorzugt werden.

Darüber hinaus sollten die üblichen hygienischen und diätetischen Empfehlungen beachtet werden:

  • Vermeidung von Nahrungsmitteln und Getränken, die reich an zugesetztem Zucker sind (Sodas) (< 10% der täglichen TDE).
  • Alkohol sollte in Maßen konsumiert werden, wenn der Diabetes gut eingestellt ist (und parallel zur Kohlehydratzufuhr), ansonsten ist er zu vermeiden.

Wie sollte man sich nach einer Hypoglykämie ernähren?

Darüber hinaus ist das Management von Hypoglykämien unabdinglich. Beim Auftreten von Symptomen (Blässe, Schwitzen, Hunger, Müdigkeit, verschwommenes Sehen, Schwindel, Kopfschmerzen, Wesensänderung, …), muss schnell gehandelt werden.

Wenn der Patient bei Bewusstsein ist, sollte er drei Stück Würfelzucker, eine Packung Fruchtsaft, einen Esslöffel Honig oder Marmelade oder ein Stück Fruchtkonfekt zu sich nehmen. Es wird auch empfohlen, immer ein Stück Zucker zur Vermeidung einer Unterzuckerung mit sich zu führen.

Der Blutzuckerwert sollte nach 15 Minuten kontrolliert werden, wenn:

  • Die Glykämie immer noch < 70 mg/dl (ou 4 mmol/L) ist und/oder Symptome auftreten: Die selben Empfehlungen sollte durchgeführt werden;
  • Die Glykämie hat sich normalisiert (zwischen 70 und 110 mg/dl), aber die nächste Nahrungsaufnahme erfolgt erst in mehr als zwei Stunden: Es ist möglich, einen Snack (Obst, Kompott, Milch, Joghurt oder Brot) zu sich zu nehmen;
  • Sich die Glykämie normalisiert hat und bald eine Mahlzeit geplant ist, sollte kein Snack zu sich genommen werden.

Schließlich sollte, wenn der Patient bewusstlos ist, 1mg Glucagon (Glucagen®) intramuskulär (IM) injiziert werden. Wenn dies nicht gelingt, sollte nach 15 Minuten eine weitere Injektion erfolgen.

Es ist auch wichtig, den Grund der Hypoglykämie zu verstehen, d.h. sich zu fragen:

  • Ob die verwendete Insulindosis zu hoch war oder ob die Behandlung unpassend ist
  • Ob die Nahrungsaufnahme unzureichend oder verzögert war
  • Ob es zu unerwarteten oder zu intensiven körperlichen Belastungen kam

Es kann sinnvoll sein, ein Hypoglykämie-Tagebuch zu führen und es sollte nicht gezögert werden, darüber mit seinem Arzt zu sprechen.

Sportliche Aktivität

Regelmäßige sportliche Aktivität ist für die Behandlung von Diabetes unerlässlich. Darunter wird jede Bewegung verstanden, die eine Kontraktion der Muskeln bewirkt und so den Energieverbrauch erhöht. Dazu gehören auch alltägliche Aktivitäten (Haushalt, den Hund spazieren führen, Gartenarbeit, den Rasen mähen, im Parkt mit den Kindern spielen, …). Darüber hinaus ermöglichen einige Veränderungen der Gewohnheiten, sofern sie möglich sind, täglich mehr Energie zu verbrauchen, wie die Treppe statt des Aufzugs oder der Rolltreppe zu nehmen oder zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu nehmen, anstatt öffentliche Verkehrsmittel oder das Auto zu nutzen.

Körperliche Aktivität verbessert die muskuläre Kapazität und Ausdauer bei Anstrengung, trägt zur Verringerung des Risikos von Herz-Kreislauf-Erkrankungen bei, ermöglicht eine bessere Kontrolle des Cholesterins und des Gewichts, fördert eine gute Schlafqualität und reduziert den Stress. Schließlich erhöht sie auch den Verbrauch von Glukose im Blut und ermöglicht so eine bessere Kontrolle des Blutzuckerspiegels und seiner Diabeteserkrankung.

Wie bei der Ernährung sind die Empfehlungen für die Allgemeinbevölkerung die gleichen wie für Diabetiker: Die WHO empfiehlt 150 Minuten Ausdaueraktivitäten mittlerer Intensität pro Woche (wie z.B. zügiges Gehen, Radfahren, Schwimmen, …). Im Idealfall werden im Durchschnitt 30 Minuten Ausdaueraktivität pro Tag empfohlen.

Es ist angeraten, vor dem Beginn oder der Wiederaufnahme einer körperlichen Aktivität einen Termin mit dem Hausarzt zu vereinbaren, um eine geeignete Sportart zu finden und die notwendigen Vorkehrungen für eine sichere Ausübung zu treffen. Es ist sinnvoll, mit Aktivitäten niedriger Intensität zu beginnen (langsames Gehen, Hausarbeit, Gartenarbeit, …), um danach die Intensität sowie die Dauer der Anstrengung nach und nach im Bereich des Möglichen zu erhöhen.

Schließlich können angepasste Bewegungseinheiten für Menschen mit chronischen Krankheiten von speziell ausgebildeten Sportpädagogen/ Coaches angeboten und vom Arzt verschrieben werden.

Schwangerschaft

Eine Schwangerschaft ist früh im Leben einer diabetischen Frau anzugehen, bevor Komplikationen auftreten. Es ist daher wichtig, die Zeugung zu planen.

Es wird empfohlen, während der Schwangerschaft und bis zur Entbindung das bestmögliche glykämische Gleichgewicht mit einem möglichst niedrigen HbA1c zu erreichen. Und es ist ratsam, eine Nachsorge mithilfe eines gemischten diabetisch-gynäkologischen Teams zu veranlassen.

Das Risiko der Vererbung von Typ-1-Diabetes, wenn die Mutter erkrankt ist, ist gering und liegt bei 2 bis 3%.

Dennoch besteht ein erhöhtes Auftreten von akuten Komplikationen (Hypoglykämie, Ketoazidose) und ein Risiko für eine Verschlechterung der Retinopathie und Nephropathie bei Typ-1-Diabetes.

Es gibt eine Zunahme der Häufigkeit von:

  • Bluthochdruck während der Schwangerschaft. Dies wird als gravidale Hypertonie bezeichnet;
  • Präeklampsie (hoher Blutdruck und Auftreten von Proteinen im Urin, was zu schweren Komplikationen führen kann)
  • Spontane Fehlgeburten
  • Frühgeburten
  • Kaiserschnitt

Mütterlicher Diabetes kann auch Fehlbildungen beim Fötus verursachen (besonders im ersten Trimester der Schwangerschaft). Wenn der Diabetes jedoch erst kürzlich aufgetreten und gut eingestellt ist, liegt das Risiko für Fehlbildungen nahe am „normalen“ Risiko.

Man kann auch eine Erhöhung des Risikos für fetale und neonatale Komplikationen finden bei:

  • Makrosomie (Geburtsgewicht über 4kg)
  • Hypertrophie der Herzscheidewand (übermäßige Verdickung der Trennwand, die die verschiedenen Herzkammern voneinander trennt)
  • Gewebehypoxie (mangelnde Sauerstoffversorgung des Gewebes). Es ist mit einer Polyzythämie (Anstieg des Hämatokrits oder des Prozentsatzes der roten Blutkörperchen im Verhältnis zum Gesamtblutvolumen) und einer Hyperbilirubinämie (Anstieg des Bilirubinspiegels im Blut, ein gelber Farbstoff, der aus dem Abbau von Hämoglobin resultiert, einem Protein der roten Blutkörperchen, das Sauerstoff bindet) bei Neugeborenen verbunden
  • Verzögerte Lungenreifung (mögliche neonatale Atemnot)
  • Eine Hypoglykämie beim Neugeborenen, muss strengstens überwacht werden.

Daher ist das glykämische Gleichgewicht bei einer diabetischen Schwangerschaft strenger und muss überwacht werden (Hausarzt, Diabetologe, …). Die Behandlung wird angepasst oder verändert, um das glykämische Gleichgewicht (Dosismodifikation) beizubehalten, da der Insulinbedarf vor allem zum 6. Schwangerschaftsmonat hin deutlich ansteigt und sich bis zum Ende der Schwangerschaft fast verdoppelt. Der Einsatz einer Insulinpumpe kann sehr effektiv sein, um gegen Blutzuckerschwankungen zu kämpfen.

Abschließend lässt sich sagen, dass es sich bei Typ-1-Diabetes um eine Autoimmunerkrankung handelt, die durch das Fehlen der Insulinproduktion kennzeichnet, was zu einem zu hohen Blutzuckerspiegel im Blut führt. Die Forschung nach den Gründen dieser Fehlfunktionen schreitet weiter voran.

Heute erfolgt die Behandlung von Typ-1-Diabetes mit Insulin mithilfe von externen Injektionen oder durch eine Pumpe.

Neue Technologien, wie kontinuierliche Blutzuckermesssysteme, verbessern die Lebensqualität von Patienten mit Typ-1-Diabetes. Schließlich können innovative Behandlungsmöglichkeiten wie eine künstliche Betazelle oder ein geschlossener Kreislauf oder eine Inseltransplantation (Zellen der Bauchspeicheldrüse) bei Patienten in Betracht gezogen werden, deren Typ-1-Diabetes unter Kontrolle zu bringen ist.

 

 

 

 

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Autor: Alexandre Moreau, Assistent für digitales Marketing

Innerhalb des Digital Marketing-Teams ist Alexandre für das Verfassen von Krankheits-Infoblättern und wissenschaftlichen Artikeln zuständig. Er ist auch für die Moderation und Animation der... >> Mehr erfahren

Wer hat es korrigiert: Denis Raccah, Endokrinologe

Leitender Arzt, Endokrinologie, Diabetes und Stoffwechselerkrankungen am CHU de Marseille, Forschungsarbeiten zu Insulinpumpen, künstlichen Bauchspeicheldrüsen und Betazellen.

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