Polymyositis

Polymyositis ist eine seltene Krankheit autoimmuner Natur, die die Muskeln betrifft. Sie gehört zur Gruppe der idiopathischen entzündlichen Myopathien (IIM).

/static/themes-v3/default/images/default/info/maladie/intro.jpg?1516194360

Was ist Polymyositis?

Definition

Polymyositis ist eine seltene Krankheit autoimmuner Natur, die die Muskeln betrifft. Sie gehört zur Gruppe der idiopathischen entzündlichen Myopathien (IIM).

Frauen sind doppelt so häufig betroffen wie Männer.

Polymyositis gehört zusammen mit Dermatomyositis, immunvermittelten nekrotisierenden Myopathien und Einschlusskörpermyositis zu den autoimmunen Myositiden.

Symptome

Die Symptome der Polymyositis sind vor allem muskulärer Art, aber auch andere Körperteile können betroffen sein. Die verschiedenen Symptome können allmählich über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten auftreten.

Bei diesen Symptomen finden sich vor allem:

  • Schwierigkeiten beim Anheben von Gegenständen, Heben des Arms über den Kopf, sich hinknien, Treppen hinaufsteigen/hinabsteigen.
  • Schmerzen in den Gelenken
  • Müdigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Schwierigkeiten beim Schlucken
  • Schwierigkeiten, den Kopf zu heben

Ursachen und Risikofaktoren

Die Ursachen der Polymyositis sind gegenwärtig nicht eindeutig identifiziert. Die Symptome scheinen durch einen Entzündungsprozess verursacht zu werden, der die Regeneration von Muskelbestandteilen zerstört und blockiert.

Eine genetische Ursache sowie Umweltfaktoren (wie bestimmte Infektionen) könnten für diese Entzündung verantwortlich sein.

Diagnose

Die meisten Patienten sind zwischen 45 und 60 Jahre alt, aber die Krankheit kann auch bei Kindern im Alter von fünf bis 15 Jahren auftreten.

Einige ethnische Gruppen können stärker betroffen sein.

Die Diagnose der Polymyositis beruht auf dem Vorliegen von vier Kriterien:

  1. Schwäche der Muskeln in der Nähe des Körperstamms (sogenannte proximale Muskeln): Schulter- und Armmuskeln, Hüft- und Oberschenkelmuskeln
  2. Erhöhte Werte von Muskelenzymen (muskelspezifische Enzyme) bei einer Blutentnahme
  3. Anomalien, die bei der Untersuchung der Muskeln (im Elektromyogramm/EMG oder im MRT) gefunden werden, wie z.B. eine veränderte elektrische Aktivität der Muskeln
  4. Anomalien bei der mikroskopischen Untersuchung von Muskelzellen einer Biopsie, die u.a. das Vorhandensein von Infiltraten von Zellen aufzeigen, die für Entzündungen verantwortlich sind.

Das Vorhandensein von anti-nuklearen Antikörpern (Antikörper, die mit bestimmten Bestandteilen gesunder Zellen reagieren und so eine Entzündung verursachen) kann ein weiterer Beweis sein, aber ihr Vorhandensein ist nicht spezifisch für Polymyositis.

Behandlung

Ziel der Behandlung ist es, die Entzündung zu unterdrücken und es zu ermöglichen, dass die Muskeln die volle Leistungsfähigkeit zurückerlangen.

Die Behandlung besteht in erster Linie aus hochdosierten, oral verabreichten Kortikosteroiden. Es können auch Immunsuppressiva eingesetzt werden, um das Immunsystem zu beruhigen und so die Entzündung, die die Symptome verursacht, zu verringern.

In schweren Fällen können Immunglobuline (eine Form von Antikörpern, die das gestörte Immunsystem regulieren) oder Kortikosteroide injiziert werden. Die Injektion ermöglicht eine schnellere Wirkung als die orale Einnahme von Tabletten.

Physiotherapie ist ebenfalls ein fester Bestandteil der Behandlungsstrategie, um die an der Krankheit beteiligten Muskeln zu trainieren.

Leben mit der Krankheit

Ein Rückfall ist bei Polymyositis möglich, tritt aber nicht in allen Fällen auf. Für eine richtige Wiedererlangung der Muskeln ist Physiotherapie erforderlich.

Angesichts der möglichen anderen als muskulären Beeinträchtigungen sind Untersuchungen zur Überwachung erforderlich: Röntgen des Thorax, Untersuchung der Lunge, Herzultraschall und Vorsorge in Bezug auf die häufigsten Krebserkrankungen je nach Alter des Patienten und je nach Geschlecht.

Die Prognose ist im Allgemeinen gut. Sie hängt von der Schwere der Symptome, dem Ansprechen auf die Behandlung ab sowie auch davon, ob andere Körperteile als die Muskeln ebenfalls beeinträchtigt sind.

Aktualisiert am: 05.12.21

avatar Alizé Vives

Autor: Alizé Vives, Pharmazeutin, Data Scientist

Alizé hat einen Doktor in Pharmazie und ist Absolventin des Masterstudiengangs für Strategy & Management of International Business der ESSEC Business School. Sie hat mehrere Jahre Erfahrung in der Arbeit mit... >> Mehr erfahren

Infoblätter Krankheiten

Idiopathische entzündliche Myopathien Im Forum

Forum Idiopathische entzündliche Myopathien anschauen

Neues - Idiopathische entzündliche Myopathien