Alle Informationen über Autoimmunhämolytische Anämie mit Wärmeantikörpern

Die autoimmunhämolytische Anämie mit Wärmeantikörpern (Wärme-AIHA) ist eine Form der autoimmunen hämolytischen Anämie, die durch das Vorhandensein von Antikörpern gegen Erythrozyten gekennzeichnet ist.

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Wärme-AIHA: Alles, was Sie wissen müssen

Definition

Die autoimmunhämolytische Anämie mit Wärmeantikörpern (Wärme-AIHA) ist eine Form der autoimmunen hämolytischen Anämie, die durch das Vorhandensein von Antikörpern gegen Erythrozyten gekennzeichnet ist, die ansonsten als „Wärmeantikörper“ bezeichnet werden und bei Temperaturen von 37 bis 40°C am aktivsten sind.

Diese Erkrankung kommt bei Frauen häufiger vor als bei Männern.

Symptome

Die Symptome der Wärme-AIHA sind die Anzeichen einer Anämie. Unter ihnen findet man z.B. Müdigkeit, schnellere Atemlosigkeit bei körperlicher Anstrengung und selten auch Gelbsucht (Gelbfärbung der Haut und der Schleimhäute) oder dunkler Urin bei schwerer Zerstörung der roten Blutkörperchen (sogenannte Hämolyse).

In schweren Fällen kann es zu Fieber, Brustschmerzen, Unwohlsein oder Herzversagen kommen.

Die Hämolyse findet hauptsächlich in der Milz statt, und ihr Volumen ist vergrößert; man spricht von einer mäßigen Splenomegalie.

Ursachen und Risikofaktoren

Es gibt verschiedene Arten an Ursachen für eine Wärme-AIHA: Die Hälfte der Fälle entstammt einer idiopathischen Ursache, die ansonsten als primär bezeichnet wird (die Ursache für die Entwicklung der Krankheit ist nicht bekannt); die andere Hälfte ist mit einer zugrunde liegenden Erkrankung verbunden, meist einer chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) oder einer anderen Autoimmunerkrankung wie z.B. ein systemischer Lupus erythematodes.

Diagnose

Die Wärme-AIHA ist die häufigste Form der AIHA; sie macht etwa 75% der Fälle aus.

Die Diagnose beruht in erster Linie auf den klinischen und biologischen Anzeichen einer hämolytischen Anämie. Die biologischen Anomalien werden dann durch eine Blutentnahme nachgewiesen. Durch den Nachweis von Antikörpern kann die Diagnose ebenfalls bestätigt werden.

Behandlung

Die wichtigste Behandlungsmöglichkeit, die verwendet wird, ist eine Kortikosteroidtherapie. Kortikosteroide ermöglichen es, die Entzündung zu reduzieren und verändern das Immunsystem, das für die Symptome verantwortlich ist. Wenn die Behandlung nicht erfolgreich ist, kann eine Operation zur Verkleinerung der Milz eine Alternative darstellen.

In schweren, chronisch refraktären Fällen können Immunsuppressiva in Betracht gezogen werden. Auch Rituximab, ein monoklonaler Antikörper, kann eine Lösung darstellen, um direkt auf das Immunsystem einzuwirken.

Bei einer Behandlung mit Kortikosteroiden muss eine Behandlung mit einem Antibiotikum, meist Cotrimoxazol, in Betracht gezogen werden, um eine mögliche Lungeninfektion zu bekämpfen.

Mit der Krankheit leben

Das an der Behandlung einer Wärme-AIHA beteiligte Gesundheitspersonal sind der überweisende Hausarzt, der Facharzt (insbesondere Internist oder Hämatologe) und der Biologe, der für die Bluttests zuständig ist.

Die Betreuung beinhaltet Arztbesuche in aktiven Phasen der Krankheit drei- bis viermal pro Jahr oder ein- bis zweimal pro Jahr in weniger aktiven Phasen.

Zusätzlich zu den Arztterminen erfolgt regelmäßig eine Blutabnahme (zur Messung des Hämoglobinwerts und der Hämolyseparameter), damit die Wirksamkeit der Behandlung beurteilt und überwacht werden kann, sodass es nicht zu einem Rückfall kommt.

Veröffentlicht am 05.12.2021

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Autor: Alizé Vives, Pharmazeutin, Data Scientist

Alizé hat einen Doktor in Pharmazie und ist Absolventin des Masterstudiengangs für Strategy & Management of International Business der ESSEC Business School. Sie hat mehrere Jahre Erfahrung in der Arbeit mit... >> Mehr erfahren

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